Weil Putin keinen Frieden will: Selenskyj fordert von Partnern "gemeinsamen Druck" auf Moskau

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat deutlich gemacht, dass Russland keine Anzeichen zeigt, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Er erklärte am Montagabend, es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass Russland Frieden oder Diplomatie ernsthaft in Betracht ziehe. Vielmehr lägen zahlreiche Indizien vor, dass Russland neue Angriffe vorbereitet, berichtet "ABC".

Selenskyj wünscht sich "gemeinsamen Druck" auf Moskau

Selenskyj verwies auf neue Geheimdienstinformationen, die darauf hindeuten, dass Russland auf einen langanhaltenden Krieg hinarbeitet. "Aus den Informationen, die unsere Geheimdienste sammeln, und aus öffentlich zugänglichen Daten geht hervor, dass Präsident Wladimir Putin und sein Umfeld keine Pläne haben, den Krieg zu beenden – es gibt keine Hinweise darauf, dass sie ernsthaft über Frieden oder Diplomatie nachdenken", sagte er. "Im Gegenteil, es gibt viele Hinweise darauf, dass sie neue Offensivoperationen vorbereiten", so Selenskyj weiter.

Die Geheimdienste der Verbündeten der Ukraine hätten vermutlich dieselben Indizien gesehen, sagte er. Er forderte daher die Partnerländer auf, als Reaktion darauf "angemessenen gemeinsamen Druck" auf Moskau auszuüben, berichtet der "Kyiv Independent".

Verheerende Drohnen-Angriffe auf ukrainische Städte

Selenskyj reagierte mit seinen Äußerungen auf mehrere Nächte brutaler russischer Luftangriffe auf ukrainische Städte. Die schweren Attacken sind mittlerweile zum festen Bestandteil des Krieges gegen die Ukraine geworden, der bereits seit über drei Jahren andauert. Besonders verheerend waren die Angriffe am Wochenende, als Russland nach ukrainischen Angaben den größten Luftangriff seit Kriegsbeginn startete, bei dem Hunderte von Drohnen zum Einsatz kamen und laut "ABC" mindestens 18 Menschen getötet wurden. Zuletzt kamen bei einem Angriff auf Charkiw auch neuartige Drohnen zum Einsatz, die mit einem tragbaren Panzerabwehrsystem ausgestattet sind.

Zerstörter Wohnkomplex am Rande des Charkiwer Bezirks Saltiwka.
Zerstörter Wohnkomplex am Rande des Charkiwer Bezirks Saltiwka. picture alliance / ZUMAPRESS.com | Andreas Stroh

Auch US-Präsident Donald Trump meldete sich zu Wort und kritisierte Putin auf seiner Social-Media-Plattform "Truth Social". Er äußerte Unzufriedenheit mit Putins Handlungen und beklagte, "er sende Raketen in Städte". Trotz Trumps Statements verhindert die fortdauernde militärische Aggression Russlands eine Entspannung der Lage in der Ukraine.