„Wird zur Todesfalle“: Ukraine warnt Russland vor Angriff auf Charkiw

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Präsident Selenskyj warnt vor einer baldigen russischen Offensive. Charkiw könnte das Hauptziel sein. Doch die Ukraine hat ihre eigenen Verteidigungspläne.

Charkiw – Im Ukraine-Krieg gehen die heftigen Kämpfe weiter. Russlands Präsident Wladimir Putin will weiter vorrücken. Zuletzt gab es immer mehr Berichte, wonach Russland Truppen für die Einnahme von Charkiw vorbereitet, der zweitgrößten Stadt der Ukraine nahe der russischen Grenze.

Nun hat die Ukraine auf diese Meldungen reagiert. In einem Interview mit der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform hat Oleksandr Syrskyi, Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Ukraine, vor einer möglichen erneuten russischen Offensive gegen die Stadt Charkiw gewarnt.

Ukraine-Krieg - Charkiw
Charkiw wird fast täglich von Russland mit verschiedenen Waffen beschossen. © Andrii Marienko/AP/dpa

Warnung vor russischer Aggression: Ukraine erhöht Sicherheitsmaßnahmen in Charkiw

Die ukrainischen Streitkräfte bereiten sich darauf vor, ihre Gebiete und Stellungen zu befestigen und ein umfassendes System von Barrieren zu errichten, um angemessen auf eine mögliche Offensive reagieren zu können, so Syrskyi. Er betonte die Ernsthaftigkeit der Lage und erklärte: „Wir können keine Informationen über die Vorbereitungen des Feindes für Angriffshandlungen ignorieren, deshalb ergreifen wir alle Maßnahmen, um auf eine solche Möglichkeit angemessen zu reagieren.“

Er verwies auf die Erfahrungen aus früheren Kämpfen in der Region Charkiw und warnte, dass die Stadt für russische Truppen zu einem gefährlichen Einsatzort werden könnte.„Damals brach die russische Front erheblich zusammen“, sagte Syrskyj. „Wenn die Russen erneut dorthin gehen, wird Charkiw für sie zur Todesfalle.“

Nahe der Ukraine-Front: Präsident Wolodymyr Selenskyj (Mi.) und General Oleksandr Syrskyj (re.) schauen sich eine Karte an.
Nahe der Ukraine-Front: Präsident Wolodymyr Selenskyj (Mi.) und General Oleksandr Syrskyj (re.) schauen sich eine Karte an. © IMAGO / ZUMA Wire

Unter Berufung auf kremlnahe Quellen und einen hochrangigen Mitarbeiter des russischen Verteidigungsministeriums meldete die unabhängige russische Nachrichtenagentur Werstka am 22. März, Russland plane möglicherweise, im Rahmen einer „verdeckten Mobilisierung“ Zehntausende Soldaten für die Armee zu rekrutieren mit dem Ziel, Charkiw schließlich einzukreisen.

Mangel an Ressourcen gefährdet Ukraine: Syrskyi fordert schnelle Unterstützung aus dem Westen

Die ukrainischen Streitkräfte haben bereits Erfahrungen mit Materialmangel gemacht, was zu Verlusten und dem Rückzug aus strategisch wichtigen Positionen wie Awdijiwka in der Region Donezk führte. Syrskyi betonte die Bedeutung ausreichender Ressourcen, um die Verteidigung gegen mögliche Angriffe aufrechtzuerhalten.

Er äußerte Dankbarkeit für die militärische Unterstützung der westlichen Verbündeten, betonte jedoch die Dringlichkeit einer schnellen und ausreichenden Hilfe – „wir wären aber noch dankbarer, wenn diese Hilfe schnell und in ausreichender Menge käme.“ (jek)

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