Klage gegen zwei Energieanbieter erfolgreich: Kunden bekommen bis zu 5000 Euro zurück

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Erfolg für Verbraucherschützer: Zwei Energieanbieter müssen ihre Preiserhöhungen für Strom und Gas nach einer Musterfeststellungsklage zurückzahlen. Es geht teilweise um vierstellige Beträge.

Berlin – Für Kunden der beiden Energieanbieter primastrom und voxenergie, beide aus Berlin, gibt es gute Nachrichten: Wie die Verbraucherzentrale Bundesverband am Montag (18. März) meldet, konnte eine außergerichtliche Einigung bei der Musterfeststellungsklage gegen die Preiserhöhungen bei Strom und Gas im Jahr 2022 erzielt werden.

„Die Unternehmen haben sich verpflichtet, für die rund 1.600 an den Musterfeststellungsklagen beteiligten Kunden und Kundinnen die Preiserhöhungen zurückzunehmen und etwaige Guthaben in voller Höhe zu erstatten. Die Beträge liegen teils im vierstelligen Bereich“, schreibt die Verbraucherzentrale in einer Mitteilung.

Klage gegen zwei Energieanbieter erfolgreich

Hintergrund sind die laut Verbraucherzentrale unrechtmäßigen Preiserhöhungen für Gas und Strom, die in der zweiten Jahreshälfte 2021 begannen und im Jahr 2022 weitergingen. Im Wesentlichen ging es bei der Klage um folgende Tarife bei den beiden Energieanbietern:

  • Prima Gas Bonus
  • Vox Gas Bonus 
  • Prima Bonus Home 
  • Vox Bonus Home

Bei diesen Tarifen wurden die Preise erhöht, obwohl die Kunden eigentlich eine Vertragslaufzeit von 24 Monaten mit Preisgarantie abgeschlossen hatten. Die Preiserhöhungen waren unterschiedlich, doch zitiert die Verbraucherzentrale Fälle, bei denen der Grundpreis mehr als verdoppelt wurden.

Die Klage hatte die Verbraucherzentrale bereits im November 2022 eingereicht. Die nun erreichte Einigung hat erreicht, dass voxenergie und primastrom den betroffenen Kunden das zu viel gezahlte Geld nun in voller Höhe zurückzahlen müssen. Bei einem Betroffenen waren das 5500 Euro, wie die Verbraucherzentrale mitteilt. Im Gegenzug hat die Verbraucherzentrale ihre Klage vor dem Berliner Kammergericht zurückgezogen.

Verbraucherzentrale klagt gegen mehrere Energielieferanten

Zunächst erhalten nur diejenigen Kunden ihr Geld zurück, die sich der Klage angeschlossen hatten und im Klageregister vermerkt sind. Für alle anderen Kunden soll es aber bald eine Einigung geben, so die Verbraucherschützer weiter. Darüber werde informiert, sobald die Verhandlungen abgeschlossen seien.

Abrechnung eines Stromanbieters, Nachzahlung durch gestiegene Energiekosten und auch Verbrauch.
Kunden können sich auf eine saftige Rückzahlung freuen. (Symbolbild) © Jochen Tack/imago

Für primastrom und voxenergie ist es nicht das erste Mal, dass sie im Visier der Verbraucherschützer geraten. Schon 2019 klagte eine Verbraucherzentrale in Niedersachsen gegen voxenergie, da der Abschlag nur schwer zu verringern war. Auch damals gab das Gericht den Verbraucherschützern recht. Und 2021 gab es Negativschlagzeilen über primastrom, der angeblich „perfide Maschen“ nutzte, um Kunden zu gewinnen, wie es die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg beschrieb. Die Liste der Klagen, Beschwerden und Abmahnungen sind im Zuge der Energiekrise nur länger geworden.

Doch diese beiden sind nicht die einzigen, die im Visier der Verbraucherzentralen gerückt sind. So können sich Kunden des Energieversorgers ExtraEnergie aktuelle einer Sammelklage anschließen, dabei geht es ebenfalls um unzulässige Preiserhöhungen bei Strom und Gas. Gegen überzogene Erhöhungen bei der Fernwärme wird ebenfalls vorgegangen, aktuell gegen EON und Hansewerk Natur.

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