Gnadenlose Wellenstreiks bei der Bahn – was die GDL-Ankündigung für alle Fahrgäste bedeutet
Die GDL erhöht nach dem Abbruch der Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn den Druck: Nun drohen Wellenstreiks ohne Ankündigung.
Berlin – Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL sind gescheitert, nun wurden nach dem kommenden Streik am Mittwoch und Donnerstag (6. und 7. März) bereits weitere Wellenstreiks von der GDL angekündigt. Bahnreisende sollten sich auf „massive“ Einschränkungen einstellen, wie die Deutsche Bahn ankündigte.

GDL droht mit Wellenstreiks bei der Bahn – was das für Fahrgäste bedeutet
Die GDL hat die ursprünglich für Woche angesetzten Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn abgebrochen und spontane „Wellenstreiks“ angekündigt. Fahrgäste müssen sich nun warm anziehen. Für diese Woche wird die Deutsche Bahn wohl mit Müh und Not noch einen Notfahrplan auf die Beine stellen können – wenn auch natürlich mit massiven Zugausfällen und Einschränkungen zu rechnen ist. Doch wie es nach den Streiktagen Donnerstag und Freitag weitergehen wird, steht noch in den Sternen.
„Die GDL weist aber schon jetzt darauf hin, dass sie bei künftigen Streiks eine rechtzeitige Information der Reisenden nicht mehr gewährleisten kann“, heißt es auf der Website der Gewerkschaft. Martin Seiler, der Personalvorstand der Deutschen Bahn, sagte am Montag (4. März), dass es Wellenstreiks, wie sie nun von der GDL bereits angekündigt wurden, bei der Bahn „noch nie gegeben“ habe.
GDL kündigt 35-Stunden-Streik am Mittwoch und Donnerstag an
„Die Verhandlungen wurden von Seiten der DB allerdings zu keinem Zeitpunkt lösungsorientiert geführt“, so die GDL. „Die Deutsche Bahn lebt faktentechnisch in einer Parallelwelt“, denn bereits Ende Januar sei die GDL mit den an die Deutsche Bahn übersendeten Einigungsvorschlägen weit von ihren Forderungen abgerückt. „Es ist die GDL, die in dieser Tarifrunde bereits umfangreiche Zugeständnisse gemacht hat und es ist der Bahnvorstand, der sich keinen Millimeter bewegt und die GDL-Mitglieder in weitere Streiks treibt“, erklärte GDL-Chef Claus Weselsky.
Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn hat die Gewerkschaft GDL darum zu einem 35-stündigen Streik aufgerufen. „35 Stunden, damit jeder in der Republik versteht, worum es uns geht: nämlich um die 35-Stunden-Woche“, so Weselsky am Montag. Neben der schrittweisen Einführung der 35-Stunden-Woche mit Lohnausgleich für Schichtarbeiter, fordert die GDL eine grundsätzliche Fünf-Tage-Woche und eine Entgelterhöhung von 420 Euro.
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Weitere Arbeitsniederlegungen angekündigt: Wellenstreiks werden Bahnverkehr „massiv beeinträchtigen“
Die Deutsche Bahn warnt vor „massiven Auswirkungen“ der erneuten Streiks der GDL auf den Betrieb. Beim letzten GDL-Streik im Januar fielen etwa 20 Prozent der Fernverbindungen aus, ebenso zahlreiche Regional- und S-Bahn-Verbindungen. Für den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr kündigt die DB wie beim letzten Streik ein Grundangebot an. Im Fernverkehr werden längere Züge mit mehr Sitzplätzen eingesetzt, im Regionalverkehr sei es ebenfalls angepeilt, ein Grundangebot aufrechtzuerhalten. „Der Umfang variiert je nach Region“, so die Bahn.
GDL-Wellenstreiks bei der Deutschen Bahn: Grundangebot für Bahnreisende
Der Notfallfahrplan für den Fernverkehr für Donnerstag (7. März) ist auf bahn.de und im DB Navigator abrufbar. „Wir empfehlen Reisenden im Fernverkehr, sich frühzeitig einen Sitzplatz zu reservieren“,erklärte die Deutsche Bahn am Dienstagmittag (5. März).
Die Deutsche Bahn hat klare Empfehlungen für Fahrgäste während der anstehenden Wellenstreiks der Lokführergewerkschaft GDL herausgegeben. Reisende sollten sich unbedingt über die DB-Fahrplanauskunft, die App oder die Streikhotline unter 0800-99 66 33 informieren.
Zugbindung fällt – Bahnreisende können Tickets für andere Verbindungen nutzen
Für Fahrgäste, die bis einschließlich Montag, den 4. März, ein Ticket für eine Reise im Streik-Zeitraum erworben haben und ihre Reise verschieben möchten, gibt es Flexibilität seitens der Bahn. Die Zugbindung ist aufgehoben, und Tickets können zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden.
Ausfälle und Verspätungen wegen Bahnstreik: Fahrgäste können sich Ticket erstatten lassen
Für Reisende, die ihre Reise nicht verschieben können oder möchten und auf andere Verkehrsmittel umsteigen möchten, besteht die Möglichkeit, bereits gebuchte Tickets und Sitzplatzreservierungen kostenfrei zu stornieren und sich den gesamten Reisepreis im DB-Reisezentrum erstatten zu lassen. Online gekaufte Tickets können über ein Antragsformular, das über das Kundenkonto oder die Bahn-App abgerufen werden kann, erstattet werden.
Auch während der Streiks gelten die allgemeinen Fahrgastrechte bei Verspätungen. Ab 60 Minuten Verspätung am Zielbahnhof erhalten Bahnkunden eine teilweise Rückerstattung des Fahrpreises, nämlich 25 Prozent des Ticketpreises. Bei einer Verspätung von 120 Minuten gibt es 50 Prozent zurück. Entsprechende Antragsformulare sind im Reisezentrum oder im Internet verfügbar. Für Reisende mit Deutschlandticket oder Zeitticket gibt es spezielle Pauschalen.