Neuer Bahn-Streik: GDL-Chef Weselsky verteidigt Ausstand als „verhältnismäßig und zulässig“

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Es ist wieder Streik-Zeit bei der GDL. Und damit auch bei der Bahn. Gewerkschaftsboss Claus Weselsky sieht sein Vorgehen als „verhältnismäßig“ an.

Update vom 23. Januar 2024, 14.30 Uhr: Claus Weselsky wehrt sich gegen Kritik am nächsten Streikaufruf seiner GDL, deren Mitglieder für sechs Tage die Arbeit niederlegen sollen. Weil die Bahn damit gescheitert war, den Streik Anfang Januar gerichtlich zu untersagen, hielt er nun fest: „Wir sind nicht gestoppt worden, weil unsere Streiks rechtmäßig, verhältnismäßig und zulässig sind.“

Das aktuelle Angebot der Bahn lehnt der 64-Jährige rundheraus ab, wie er am Montag in Berlin verkündete: „Wir können lesen. Wir wissen, was dort geschrieben steht. Und es ist keine Verhandlungsgrundlage zum Einstieg in einen Verhandlungstermin mit der DB.“

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Wie Sie sehen, sehen Sie nichts: Sechs Tage lang ist bundesweit mit wenig bis gar keinem Zugverkehr zu rechnen. © IMAGO / Hanno Bode

Neuer Bahn-Streik: GDL ruft zur Arbeitsniederlegung für sechs Tage auf

Berlin – Der erste Monat des Jahres ist noch nicht um, da steht schon der zweite tagelange Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) bei der Deutschen Bahn an. Diesmal sind die Mitglieder dazu aufgerufen, bis Montagabend um 18 Uhr in den Ausstand zu gehen. Der Güterverkehr soll bereits ab diesem Dienstag um 18 Uhr lahmgelegt werden, der Personenverkehr ab Mittwochfrüh um 2 Uhr.

Die Fronten zwischen GDL und Bahn scheinen in dem Tarifstreit, der seit November anhält, zunehmend verhärtet. Ernsthafte Verhandlungen finden kaum noch statt, die Vorstellungen liegen zu weit auseinander. Vor allem die Forderung, die Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter bei gleichbleibendem Lohn von 38 auf 35 Stunden zu reduzieren, lehnt der seit Jahren wegen diverser Zugausfälle und -verspätungen negative Schlagzeilen produzierende Konzern ab.

GDL contra Deutsche Bahn: Uneinigkeit bei Gehalt, Wochenarbeitszeit und Laufzeit

Zuletzt hatte die Bahn eine Arbeitszeitverringerung auf 37 Wochenstunden angeboten, alternativ gäbe es 2,7 Prozent mehr Geld. Für GDL-Chef Claus Weselsky, der sich schon in der Vergangenheit einen Namen als hartnäckiger Verhandlungsführer gemacht hat, ist das zu wenig, um an den Tisch zurückzukehren. Die Forderung der Gewerkschaft umfasst auch 555 Euro mehr im Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie. Die Laufzeit soll ein Jahr betragen, sodass bereits 2025 wieder verhandelt werden müsste.

Die Bahn hingegen wollte eine Laufzeit von 32 Monaten mit stufenweise 13 Prozent mehr Geld. Hinzu käme die Prämie. Unter dem seit Wochen anhaltenden Arbeitskampf haben vor allem die Bahn-Kunden zu leiden, denn wie schon Anfang Dezember für einen Tag und Anfang Januar für drei Tage wird das Angebot an Nah- und Fernzügen arg ausgedünnt. (mg)

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