Rentenerhöhung 2024: So sieht die Rente nach 3,5 Prozent aus
Die Bundesregierung hat eine Erhöhung der Rente angekündigt. Wie diese genau ausfallen soll, wird im Laufe des Frühjahrs feststehen. Erste Prognosen zeigen, wie das Rentenplus aussehen kann.
Berlin – Das letzte Mal stiegen die Renten zum 1. Juli 2023. Auch im neuen Jahr steht zu erwarten, dass Deutschlands Senioren sich über eine Rentenerhöhung freuen können. Einer im letzten Jahr bekanntgewordenen Prognose zufolge soll die Erhöhung im Jahr 2024 voraussichtlich 3,5 Prozent betragen. Mit wie viel Rente können Neurentner dann rechnen?
Rentenerhöhung West (2023) | 4,39 Prozent |
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Rentenerhöhung Ost (2023) | 5,86 Prozent |
Voraussichtliche Rentenerhöhung 2024 (Deutschland) | 3,5 Prozent |
Rentenerhöhung künftig nicht mehr nach Ost und West getrennt
Normalerweise passt die Bundesregierung die Renten unter Berücksichtigung der landesweiten Lohnentwicklung jährlich an. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 stiegen die Renten im Westen um 4,39 Prozent, im Osten dagegen um 5,86 Prozent. Einen so deutlichen Unterschied wird es künftig allerdings nicht mehr geben. Mit der letzten Anhebung stieg der Rentenwert innerhalb der neuen Bundesländer auf „West-Niveau“ – die jährliche Anpassung soll von nun an für alle Bundesländer gleich ausfallen. Nach den aktuellen Zahlen würde die Erhöhung sich wie folgt auf die aktuellen Renten auswirken.
Wie die Rentenanpassung zum 1. Juli 2024 aussehen wird, steht noch nicht endgültig fest. Im kommenden Frühjahr soll die Entscheidung fallen. Die 3,5 Prozent waren aus einem Entwurf des Berichts der Rentenversicherung vonseiten der Bundesregierung hervorgegangen, über den dpa berichtet hatte. Experten waren noch im Dezember von einem höheren Plus ausgegangen. Teils war von sechs Prozent die Rede.
42 Prozent kratzen an der Armutsgrenze
Aktuell leben viele Rentner knapp an der Armutsgrenze. Erst vor ein paar Tagen sorgte die Grünen-Chefin Ricarda Lang bei Markus Lanz für Aufregung – ihrer Meinung nach liegt der durchschnittliche Rentensatz bei etwa 2000 Euro. Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen eine andere Realität: Diesen zufolge leben mehr als sieben Millionen Rentner in Deutschland mit weniger als 1250 Euro netto.
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Die Zahl geht aus einer aktuellen Erhebung auf Anfrage des Linken-Abgeordneten Dietmar Bartsch hervor. Vorher berichteten die Tagesschau und das RND. Viele Rentner leben damit an der Grenze zur Armut – oder gar darunter. Bartsch sprach hier von einem „Armutszeugnis für unser Land“.
Rentenpaket II – „Gesetzesentwurf soll zügig auf den Weg kommen“
In Zukunft soll das Rentenpaket II die Rente stärken. Dieses beinhaltet unter anderem Pläne einer Aktienrente (Generationenkapital), die auf lange Sicht die Rentenversicherung entlasten soll. Außerdem plant die Regierung, einen Kapitalstock aufzubauen, dessen Erträge das Rentenniveau stabilisieren und die Rentenbeiträge speisen sollen.
„Der Gesetzentwurf liegt vor und soll nach dem Haushaltsbeschluss zügig auf den Weg kommen. Wir stabilisieren die Rente und sichern das Rentenniveau ab“, sagte Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, gegenüber der Rheinischen Post. Mittels des Rentenpakets will die Ampel die bestehende „Haltelinie“ für das Rentenniveau von 48 Prozent im Verhältnis zu den Löhnen sichern. Aktuell gilt die Haltelinie für das Absicherungsniveau der gesetzlichen Rente bis 2025.