Putins Propagandistin prahlt: Russland kann USA „in einer Stunde zerstören“
Die Propaganda im russischen Staatsfernsehen reißt nicht ab. Im Visier ist erneut die USA. Der Traum: Eine schnelle „Zerstörung“ des Erzfeinds von Russland.
Moskau – Für russische Propagandisten ist die Lage im Ukraine-Krieg klar. Geht es nach ihnen, so ist Russland stark genug, um sowohl die Ukraine als auch den gesamten Westen zu besiegen, während die westlichen Länder am Abgrund stehen. Im Staatsfernsehen wird immer wieder die These eines starken Russlands und schwachen Westens befürwortet. Das letzte Beispiel hierfür lieferte die Kreml-Propagandistin Margarita Simonjan, Chefin des staatlichen Senders Russia Today.
Putins Propagandmaschine im Staats-TV: Simonjan hält „Zerstörung“ der USA für möglich
Simonjan zählt gemeinsam mit Leuten wie Wladimir Solowjow oder Olga Skabajeva zu den bekanntesten Persönlichkeiten, die im russischen Staats-TV ständig absurde Verschwörungstheorien verbreiten, Drohungen aufstellen und den russischen Machthaber Wladimir Putin verherrlichen. Im Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) ist nun ein neues Video aus einer Sendung im russischen Staatsfernsehen aufgetaucht. „Wir sind das einzige Land in der Welt, dass die USA in nur einer Stunde zerstören kann“, sagt Simonjan in dem Mitschnitt aus der Sendung.
Theoretisch könne Russland dies tun und die USA seien nicht dazu in der Lage, dies zu „bewältigen“, betonte Simonjan weiter. Die USA sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine, die sich seit zwei Jahren gegen Russland wehrt. So sind die USA in Russland auch auf der Liste der sogenannten „unfreundlichen Länder“ aufgeführt.
Simonjan richtet sich an USA nach Angriff auf Bäckerei: Moskau sieht „Terroranschlag“
Mit ihrer Drohung dürfte sich Simonjan sehr wahrscheinlich auf das Atomwaffenarsenal Russlands bezogen haben. Besonders der ehemalige russische Präsident und aktueller stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, macht immer wieder auf die Nuklearwaffen von Russland aufmerksam und droht mit deren Einsatz, falls nötig. Propagandisten im russischen Staats-TV fantasieren in Sendungen oft von Raketenangriffen auf Europa und die USA. So hieß es 2022 etwa, eine aus Russland abgefeuerte Rakete könne in nur 106 Sekunden in Berlin landen.
In einer separaten Aussage wandte sich Simonjan laut der staatlichen Agentur Ria Nowosti an die USA wegen des Angriffs auf eine Bäckerei im von russischen Truppen besetzten Lyssytschansk im Osten der Ukraine. Bei dem Vorfall sind russischen Angaben zufolge 28 Menschen, darunter auch ein Kind, ums Leben gekommen. Moskau macht Kiew für einen „Terroranschlag“ auf die Stadt verantwortlich. „Warum verweigern die USA, die einst so christlich waren, den Menschen, die dort sind, die Suche nach Freude, Freiheit und Leben?“, fragte sie laut der Agentur im Staatsfernsehen.
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Drohungen im russischen Staatsfernsehen: Auch deutsche Hauptstadt im Visier
Simonjan sagte, die Menschen dort seien von einer amerikanischen Himars-Rakete getötet worden, die der Ukraine geliefert wurde. „Es gehört dir, Amerika, die Himars, die Menschen getötet hat, die mit ihren Familien nur Brötchen essen und Kaffee trinken wollten“, so die Propagandistin, die von einer „monströsen Tragödie“ sprach.
Die jüngsten Drohungen in russischen Staatsmedien richten sich dabei nicht nur gegen die USA, sondern auch gegen Deutschland. Zuletzt ging es in einer Sendung im Staats-TV um die Zerstörung von Berlin. Der als „Putins Stimme“ bekannte Moderator Solowjow träumte von den „Ruinen des Reichstags“. (bb)