Nato warnt vor neuem Krieg: Putin könnte bald Atomwaffen im Weltall einsetzen
Russland prüft, Atomwaffen im Weltall zu platzieren, warnt Nato-Generalsekretär Rutte. Ein Krieg im All könne Chaos auf der Erde anrichten.
Brüssel – Die Nato fürchtet, dass Russland künftig auch Kriege im Weltraum führen und der russische Präsident Wladimir Putin dabei Atomwaffen gegen Satelliten einsetzen könnte. „Uns sind Berichte bekannt, dass Russland die Möglichkeit prüft, Atomwaffen im Weltraum zu platzieren“, sagte Nato-Generalsekretär Mark Rutte der Welt am Sonntag.
Sogenannte Anti-Satelliten-Waffen richteten sich nicht gegen die Erde, sondern gegen Satelliten im All. Ein Abschuss von Satelliten durch Atomwaffen könnte auf der Erde Chaos auslösen. Denn viele Systeme auf der Erde können nur mithilfe von Satelliten genutzt werden.
Russland will wohl Atomwaffen für Weltraum entwickeln – Nato warnt vor neuem Krieg
Russlands Fähigkeiten im Weltraum seien zurzeit veraltet und nicht auf dem Niveau des Westens, sagte Rutte. Ein Weg, sich dahingehend zu verbessern, seien für Russland die Entwicklung von Atomwaffen im Weltraum. „Das ist sehr besorgniserregend“, so der Nato-Chef.

Zudem würde dies einen Bruch des Weltraumvertrags von 1967 bedeuten. Dieser schreibt eine friedliche Nutzung des Weltraums vor. Der Vertrag wurde von einem Großteil der Staaten ratifiziert, auch von Russland und den USA.
„Weltraum immer voller und gefährlicher“ – Sicherheit laut Nato-Chef durch Putin bedroht
„In den vergangenen Jahren ist es im Weltraum immer voller, gefährlicher und unvorhersehbarer geworden. Wir wissen, dass der Wettbewerb im Weltraum heftig ist und immer erbitterter wird. Das betrifft unsere gesamte Sicherheit“, sagte Rutte der Zeitung.
Die Nato hat 2021 beschlossen, dass die Beistandsverpflichtung nach Artikel 5 auch für Angriffe im oder aus dem Weltraum gilt. Artikel 5 besagt, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere Alliierte als ein Angriff gegen alle angesehen wird.
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Nato bereitet sich auf Krieg Russlands im Weltall vor – Satelliten besser vor Atomwaffen schützen
Auf die Gefahr durch einen russischen Krieg im Weltraum stelle sich die Nato bereits ein, so Rutte: Die Nato-Verbündeten tauschten nachrichtendienstliche Erkenntnisse aus, richteten nationale Weltraumkommandos ein und entwickelten kleinere und besser geschützte Satelliten. Der Weltraum sei für die Abschreckung und die Verteidigung der Nato sehr wichtig.
Rutte kündigte außerdem erstmals eine verstärkte Überwachung der Arktis mit Satelliten an. „Wir sehen, wie China und Russland immer häufiger die neuen Seewege benutzen und Teile der Arktis militarisieren. Satelliten können uns helfen, Bewegungen an Land und auf See zu überwachen und sie stellen zugleich sicher, dass unsere Truppen über eine widerstandsfähige und sichere Kommunikation verfügen“.
Wladimir Putin macht seine Antipathie gegenüber dem Westen immer wieder deutlich. Jetzt gerät Russland auch in Bezug auf Gewaltverbrechen in Deutschland ins Rampenlicht. Zugleich laufen die Verhandlungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs weiter. (smu)