Trump wettert gegen erneuerbare Energien – und Deutschland: „Wind wehte nicht so stark“

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Donald Trump lästert vor der US-Wahl über Wind- und Solarenergie. Deutschland soll dabei ein abschreckendes Beispiel sein, doch mit der Wahrheit hat das wenig zu tun.

Washington, D.C. – Donald Trump zeigt sich immer wieder skeptisch, wenn es um erneuerbare Energien geht. Dabei fällt er auch immer wieder mit Falschaussagen auf, wie etwa bei seinem Verweis auf die deutsche Energiewende im TV-Duell mit Kamala Harris. Nun hat der Republikaner gegen Windkraft und Solaranlagen gewettert und erneut Deutschland als negatives Beispiel genutzt.

Donald Trump poltert gegen Windkraftanlagen und Solarfelder

„Sie haben überall Windräder aufgestellt, und der Wind wehte nicht so stark“, sagte Trump bei einem Wahlkampfauftritt im US-Bundesstaat Florida. „Und wenn sie diesen Prozess fortgesetzt hätten, wäre Deutschland jetzt pleite.“ Das sei auch einer der Hauptgründe, warum Angela Merkel nicht mehr Bundeskanzlerin ist, behauptete der Ex-Präsident.

Donald Trump steht beim Wahlkampfauftritt am Rednerpult.
Donald Trump lästert über die deutsche Energiewende. Sie sei nicht gelungen, weil der „Wind nicht so stark wehte“. © Julia Demaree Nikhinson/dpa

Beim Auftritt vor der US-Wahl am 5. November wetterte Trump auch gegen große Solarfelder: „Alles aus Stahl, Glas und Drähten, es sieht aus wie die Hölle. Man sieht Kaninchen, die sich darin verfangen. Für jeden Umweltschützer ist es einfach schrecklich.“ Grundsätzlich sei er für Solarenergie, bevorzuge aber kleinere Anlagen etwa auf dem Dach.

Trump attackiert Harris bei der Erdgas-Förderung durch Fracking – dabei stellt die sich nicht dagegen

Der Republikaner will dagegen auf die wegen Umweltfolgen umstrittene Erdgas-Förderung durch Fracking voll unterstützen. Dabei behauptete er, Kamala Harris sei dagegen. „Sie sind gegen alles, was mit dem zu tun hat, was unter der Erde liegt“, sagte Trump. Harris selbst hatte sich tatsächlich in der Vergangenheit gegen Fracking ausgesprochen. Inzwischen erklärt die Demokratin: „Ich werde Fracking nicht verbieten.“

Auch beim Fracking kam Trump nicht ohne Verweis auf Deutschland und die geplante Abkehr von fossilen Energieträgern aus. „Und das ist es, was Deutschland gerade durchgemacht hat. Sie haben sich fast selbst zerstört.“

Trump verdreht immer wieder Fakten zur Energiewende in Deutschland

Zuvor hatte Trump immer wieder die Energiewende in Deutschland thematisiert und dabei Fakten verdreht. Nach einem – wie er meint – gescheiterten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen sei Deutschland dazu übergangen, jede Woche ein neues Kohlekraftwerk zu bauen. (ms mit dpa)

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