Harris baut bei Umfrage zur US-Wahl Vorsprung auf Trump aus – doch der kann bei einem Thema punkten

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Die aktuellen Umfragen zur US-Wahl 2024 prognostizieren ein knappes Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris. National liegt die Vizepräsidentin vorne.

Washington D.C. – Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat in einer aktuellen nationalen Umfrage einen Vorsprung von fast sechs Prozentpunkten gegenüber Donald Trump, dem republikanischen Kandidaten. Die Umfrage, durchgeführt von Ipsos und Reuters, zeigt Harris mit 46,61 Prozent, während Trump 40,48 Prozent erreicht. Dieser deutliche Vorsprung auf nationaler Ebene bestätigt einen Trend, der sich seit Harris die Führung des Wahlkampfs von Joe Biden übernommen hat. Es scheint, als hätte die Vizepräsidentin das Momentum der US-Wahl auch weiterhin auf ihrer Seite.

Im Vergleich zu einer Umfrage Mitte September konnte Harris ihren Vorsprung sogar noch ausbauen. Damals unterstützten 47 Prozent der Befragten Harris, während Trump 42 Prozent erreichte. Obwohl die nationale Umfrage ein hilfreicher Indikator für die Stimmung in den USA ist, wird die US-Wahl aufgrund des Wahlsystems in den Bundesstaaten entschieden. Insbesondere die hart umkämpften Swing States werden im November eine entscheidende Rolle spielen.

Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin und US-Vizepräsidentin Kamala Harris schreibt mit ihren Beliebtheitswerten Geschichte.
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin und US-Vizepräsidentin Kamala Harris schreibt mit ihren Beliebtheitswerten Geschichte. © Charlie Neibergall/dpa

Knappes Rennen zwischen Trump und Harris in den Swing States

Laut „RealClearPolling“ führt Trump in drei der sieben Swing States – Arizona, North Carolina und Georgia. Harris hingegen liegt in den restlichen vier Staaten – Nevada, Wisconsin, Michigan und Pennsylvania – vorne. Die Umfragen in den Swing States sind jedoch besonders eng. Wer in diesen Staaten im November die meisten Stimmen erhält, hat gute Aussichten, die US-Wahl zu gewinnen.

Nationale Umfrage Ipsos/Reuters 24. September 12. September
Kamala Harris 46,61 Prozent 47 Prozent
Donald Trump 40,48 Prozent 42 Prozent

Anmerkung: In der Umfrage wurden 1029 Wahlberechtigte befragt, wobei die Fehlertoleranz bei +/-4 Prozentpunkten liegt.

Das US-Wahlsystem sieht vor, dass die Wahlberechtigten den Präsidenten oder die Präsidentin nicht direkt wählen. Stattdessen hat jeder US-Staat Wahlmänner und -frauen, das sogenannte „Electoral College“, basierend auf der Bevölkerungszahl des Staates. Wenn ein Kandidat beispielsweise in Pennsylvania gewinnt, gehen alle 19 Stimmen des Electoral Colleges an diesen Kandidaten. Daher kann ein Kandidat auf nationaler Ebene mehr absolute Stimmen erhalten und dennoch die US-Wahl verlieren, wie es zuletzt bei der US-Wahl 2016 der Fall war, als Hillary Clinton die meisten Stimmen erhielt, die Wahl aber an Donald Trump verlor.

In einem Punkt sehen die Wählerinnen und Wähler Trump vor Harris

Trump hat im US-Wahlkampf einen Vorteil, wenn es um Wirtschaftskompetenz geht. In einer Umfrage vom August gaben 45 Prozent der Befragten an, dass Trump einen besseren Ansatz für die US-Wirtschaft hat. Nur 36 Prozent der Befragten sprachen Harris Wirtschaftskompetenz zu, was einen Rückstand von elf Prozentpunkten gegenüber Trump bedeutet. Die US-Wirtschaft ist neben der Immigration eines der wichtigsten Themen für die US-Bürger im Wahlkampf. Ein positiver Aspekt für Harris ist, dass die US-Notenbank vor einer Woche die Zinsen um 50 Basispunkte gesenkt hatte, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Trump versucht, Harris‘ Wirtschaftskompetenz infrage zu stellen, indem er sie immer wieder als Kommunistin und Marxistin darstellt, wie die BBC berichtet. Harris hingegen hat sich selbst als „Kapitalistin“ bezeichnet und wirbt für einen pragmatischen Ansatz zur Stärkung der amerikanischen Mittelklasse. Bei einer Wahlkampfveranstaltung im „Economic Club of Pittsburgh“ sagte die Vizepräsidentin: „Ich verspreche euch einen pragmatischen Ansatz.“ Harris spricht von einer „Wirtschaft der Chancen“, wie sie ihren Plan nennt. (sischr)

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