Trump teilt gegen Harris aus und will „Beschützer der Frauen“ werden
In Umfragen zur US-Wahl ist Kamala Harris bei Frauen beliebter als Donald Trump. Der sieht das als Fake News und will mit einer Lösung zur Abtreibungs-Debatte punkten.
Washington, D.C./Pittsburgh – Bei einem Wahlkampfauftritt in der Kleinstadt Indiana im US-Bundesstaat Pennsylvania hat der republikanische Präsidentschaftskandidat und Ex-Präsident Donald Trump am Montag (23. September) seine Absicht betont, zum „Beschützer der Frauen“ zu werden. Darüber hinaus hat er angekündigt, dass Abtreibungen im Fall seiner Wiederwahl im November kein Thema mehr sein sollen.
Wie das US-Portal The Daily Beast den abgewählten Präsidenten zitiert, liege die aktuelle Brisanz der Abtreibungsdebatte in den USA – Trumps Ansicht zufolge – vor allem daran, dass Frauen sich unter der Biden-Regierung in dem Land nicht mehr sicher fühlten. Ähnliches behauptete der 78-Jährige bereits einige Tage zuvor auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social, wo er in einem Post schrieb, Frauen in den USA seien ärmer, ungesünder, und „mehr gestresst, depressiv und unglücklich“ als noch vor vier Jahren – auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie.

Abtreibungs-Verbot in den USA: Abtreibung soll unter Trump kein Thema mehr sein
Diesen Zustand wolle Trump ändern, und so – laut seiner Aussagen in Pennsylvania – dafür sorgen, dass Frauen „nicht mehr über Abtreibung nachdenken müssen“, weil sie „glücklich, gesund, selbstbewusst und frei“ sind. Dazu wolle Trump im Fall seiner Wiederwahl selbst zum „Beschützer“ der Frauen werden.
Die Pläne Trumps, die zum allgemeinen Wohlbefinden von Frauen beitragen sollen: „Ich werde für euch die Grenze sicher machen und die Gehwege auf euren aktuell gewalttätigen Städten, die Vororte, die von gewalttätigen Migranten belagert werden, und ich werde dafür sorgen, dass unser Militär euch vor unseren ausländischen Feinden beschützt.“
Thema Abtreibung im US-Wahlkampf: Trump verbreitet Unwahrheiten über Demokraten
Hauptgrund dafür, dass das Thema Abtreibung zu einem der meist-diskutierten Wahlkampfthemen gehört, ist der Umstand, dass Donald Trump in seiner Zeit als Präsident mehrere konservative Richterinnen und Richter in den Supreme Court ernannt hat, der 2022 die Grundsatzentscheidung „Roe vs. Wade“, die Abtreibungen in den USA 1973 legalisiert hatte, gekippt und das Recht auf Abtreibung so zur Sache der US-Staaten gemacht haben. In vielen konservativen und von Republikanern geführten Bundesstaaten sind Abtreibungen seither wieder verboten oder streng reguliert. In mehreren Fällen hat Trump sich dafür gebrüstet, „Roe vs. Wade“ eigenhändig abgeschafft zu haben. Gleichzeitig hatte er im Frühjahr allerdings auch angedeutet, zu den Verfechtern des Rechts auf Abtreibung zu gehören.
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In seinen Wahlkampfauftritten, genau wie auch zuletzt im TV-Duell gegen Kamala Harris, verbreitet Trump darüber hinaus immer wieder die Unwahrheit, dass die Demokraten Harris und Walz zum Ziel hätten, extrem späte Abtreibungen oder gar die „Exekution“ von Neugeborenen zu erlauben.
Trump und die Frauen: Ex-Präsident sieht sich als Opfer von Lügen und Fake News
Dass Umfragen aktuell immer wieder darauf hinweisen, dass Trumps Konkurrentin Harris bei Frauen in den USA deutlich besser abschneidet als Trump, bezeichnete Trump seinerseits als „Fake News“. „Ich habe immer geglaubt, dass Frauen mich mögen“, sagte Trump: „Die Fake News sagen immer wieder, dass Frauen mich nicht mögen – das glaube ich nicht.“
Erst Anfang des Jahres hatte Trump einen Verleumdungsprozess gegen die US-Journalistin E. Jean Carroll verloren, die Trump bezichtigt hatte, sie 1996 vergewaltigt zu haben. Ein New Yorker Gericht, das die Begebenheit als erwiesen ansieht, hat Trump in dieser Sache zu einer Geldstrafe im hohen zweistelligen Millionenbereich verurteilt – die Entscheidung ist noch in Berufung. (saka)