Recht auf Abtreibung: Trump nennt Harris’ Pläne „Hinrichtung“ von Babys

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Donald Trump nimmt Kamala Harris ins Visier, nachdem sie zur Favoritin der Demokraten aufsteigt. Dabei greift er auch ihre Position zur Abtreibung an.

Charlotte – Bei der US-Wahl 2024 schießt der republikanische Präsident Donald Trump nun nicht mehr nur gegen Präsident Joe Biden, sondern auch gegen Kamala Harris. Bei seiner ersten Rede nach Bidens Rückzug aus dem Rennen ums Weiße Haus kam ein Thema zur Sprache, das vor dem Aufstieg von Harris zur neuen Favoritin der Demokraten im Wahlkampf nur selten thematisiert worden war: die Abtreibung.

„Sie will Abtreibungen im achten und neunten Monat der Schwangerschaft. Das ist in Ordnung für sie, bis zur Geburt und sogar nach der Geburt, die Hinrichtung eines Babys“, sagte Trump bei einer Versammlungsrede in North Carolina am Mittwoch (24. Juli). Er nannte Kamala Harris für ihre Position eine „radikale, verrückte Person“. Harris hatte Trump zuvor vorgeworfen, Abtreibungen verbieten zu wollen.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige US-Präsident Donald Trump zeigt auf seine Anhänger, nachdem er auf einer Wahlkampfveranstaltung gesprochen hat.
Donald Trump hielt am Mittwoch (24. Juli) seine erste Versammlungsrede seit Kamala Harris die demokratische Favoritin ist. © picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon

Trump ändert Strategie gegen Harris vor US-Wahl 2024

Wie schon zuvor angedeutet, machte sich Trump in seiner Rede fleißig daran, vermeintliche Fehler von US-Präsident Biden der Vizepräsidentin zuzuschreiben. Trump bezeichnete Harris als die „ultraliberale treibende Kraft hinter jeder einzelnen Biden-Katastrophe“. Unter anderem gab er der Demokratin die Schuld für „20 Millionen illegale Einwanderer“, die durch offene Grenzen in die USA gekommen seien, und die „schlimmste Inflation seit einem halben Jahrhundert“.

Kamala Harris sei eine „linksradikale Verrückte, die unser Land zerstören wird“, so Trump, der Harris’ Vornamen wiederholt falsch aussprach. „Sie ist so schlecht für uns, dass sich alles, was Kamala anfasst, in eine totale Katastrophe verwandelt.“ Der Republikaner gab offenbar sein Bestes, Kamala Harris ähnlich schlecht wie Joe Biden dastehen zu lassen.

Vielversprechende Zeichen: Kamala Harris hat gute Chancen für die US-Wahl 2024

Es ist ja so: Die Republikaner können sich jetzt nicht mehr auf der Debatte über das Alter Bidens ausruhen. Kamala Harris sagte laut der AFP bei einer Rede vor Wahlkampfmitarbeitenden am Montag, sie habe genügend Unterstützung, um auf dem Parteitag im August offiziell Kandidatin der Demokraten zu werden. In ersten Umfragen lag Harris ebenfalls bereits kurz vor Trump.

Nachdem in den sozialen Medien erste Trends bereits den Wahlkampf losgetreten hatten, bevor sich die neue Favoritin melden konnte, attackierte Harris Trump in ihrer ersten öffentlichen Kampagnen-Rede am Montag direkt scharf. Mit Bezug auf ihre Zeit als Staatsanwältin gab die Demokratin an, sie kenne „Typen wie Trump“, die als Täter „die Regeln zu ihrem eigenen Vorteil brechen“ würden. Es seien Betrüger, die Frauen missbrauchten und Konsumenten hinters Licht führten.

Die Rede zeigte auch, warum Donald Trump das zuvor so unbeliebte Thema der Abtreibung wieder in den Ring holte. Kamala Harris kündigte in ihrer Rede an, das Recht auf Abtreibung zu einem zentralen Kampagnenbestandteil zu machen. „Wir werden für die reproduktive Freiheit kämpfen – in dem Wissen, dass Trump, wenn er die Chance bekommt, ein Abtreibungsverbot unterzeichnen wird, um Abtreibungen in jedem einzelnen Bundesstaat zu verbieten“, so Harris. Nachdem Biden seinen Rückzug vom US-Wahlkampf erklärt hatte, rückte Kamala Harris als möglicher Ersatz nach. (lismah)

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