Details enthüllen Russlands neue Militärbasis: Ukraine drängt auf Einsatz von Langstreckenraketen

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Russland hat eine Militärbasis nahe der Ukraine errichtet. Dies zeigen Satellitenbilder. Kiew pocht derweil auf den Einsatz von Langstreckenraketen.

Moskau – Die Lage im Ukraine-Krieg bleibt weiter angespannt. Nun wurde bekannt, dass Russland eine neue Militärbasis 200 Kilometer von der Frontlinie entfernt errichten lässt. Wie aus den Informationen eines hervorgeht, deuten neue Satellitenbilder die Entwicklung im Krieg in der Ukraine an. Demnach ist in der russischen Stadt Nowotscherkassk die neue Militäreinrichtung von Wladimir Putin entstanden.

Neue Militärbasis im Ukraine-Krieg: Russland verlegt offenbar Soldaten

Wie das ukrainische Investigativmedium Skhemy schreibt, wurde die Basis zwischen einer Strafkolonie und zwei halbfertigen Schulen errichtet. Das Gelände war zuvor ebenfalls als Militäreinrichtung genutzt worden. „Satellitenbildern von Planet Labs zufolge hat die russische Armee im Mai 2024 zwischen einer Strafkolonie und zwei halbfertigen weiterführenden Schulen eine neue Militärbasis errichtet, und zwar auf dem Gelände einer anderen verlassenen Militäranlage – der Kochschule Nr. 195 der Zivilschutzkräfte, die 2011 geschlossen wurde“, heißt es demnach in dem Bericht.

Hohe Verluste im Ukraine-Krieg sorgen dafür, dass Russland aktuell wohl nicht in der Lage für eine neue Großoffensive ist. (Symbolbild)
Im Ukraine-Krieg soll Russland eine neue Militärbasis errichtet haben. Das geht aus neuen Satellitenbildern hervor. (Symbolbild) © Francisco Seco/AP/dpa

Die ersten Anzeichen für die neue Nutzung zeigten sich im Sommer 2023. Damals trafen die ersten militärischen Ausrüstungsgegenstände ein. Fünfzig Militärlastwagen und ein Dutzend Zelte wurden auf dem Gelände platziert. Seitdem hat sich die Größe der Basis deutlich verändert und in weniger als einem Jahr verdreifacht. Dies deutet laut Skhemy auf eine erhebliche Ausweitung der militärischen Präsenz hin.

Wegen Lage im Ukraine-Krieg: Kiew pocht auf Einsatz von Langstreckenwaffen gegen Russland

Die Experten von Skhemy vermuten, dass die Basis zum 100. Militärlogistikregiment der russischen Streitkräfte gehört. Zu diesem Schluss sind sie unter anderem anhand von Soldaten-Bewegungen gekommen: Die Geo-Daten der Telefone mehrerer Soldaten hatten sich zuletzt nämlich verändert. Sie bewegten sich vom Moskauer Gebiet in die Region Rostow. Dies könnte auf eine Teil-Verlegung der Einheit hindeuten. Die Errichtung der Basis in Nowotscherkassk deutet auf langfristige russische Planungen hin. Die Nähe zur Frontlinie ermöglicht schnelle Truppenbewegungen und Nachschub.

Während Russland im Ukraine-Krieg seine Versorgungslinie mit der neuen Militärbasis stärkt, drängt die Ukraine parallel zu diesen Entwicklungen weiterhin auf eine Ausweitung der eigenen militärischen Möglichkeiten. Seit Wochen wieder bereits über einen möglichen Einsatz von Westwaffen gegen Ziele in Russland debattiert. Hierzu hat sich nun erneut der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umierow hat sich mit seinem US-Amtskollegen ausgetauscht. Derweil ist sich ein Nato-Kommandeur sicher, dass F-16-Kampfjets der erste Ukraine-Schritt zu „westlicher Doktrin“ sind.

Kiew will Ziele in Russland angreifen: Beschränkung im Ukraine-Krieg bleiben

„Heute hatte ich ein produktives Gespräch mit meinem US-Amtskollegen Lloyd Austin“, teilte Umierow auf X mit. Die Politiker diskutierten unter anderem die aktuelle Lage an der Front im Ukraine-Krieg sowie die drängendsten Bedürfnisse der ukrainischen Soldaten. „Ich habe erneut die Bedeutung und Dringlichkeit der Aufhebung der Verbote für Langstreckenraketen hervorgehoben“, erklärte er.

Die Ukraine sieht in Langstreckenraketen eine wichtige strategische Option. Umierow argumentierte für das Recht der Ukraine, bestimmte Ziele anzugreifen. Konkret nannte er russische Flugplätze. Von diesen Flugplätzen aus bombardieren russische Kampfjets ukrainische Städte und kritische Infrastruktur. (fbu)

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