Polens Präsident glaubt: Trump kann den Ukraine-Krieg in 24 Stunden beenden
Polens Staatsoberhaupt Duda stellt sich hinter Trump. Dieser würde nach der Wiederwahl zwischen der Ukraine und Russland vermitteln. Doch wollen die das?
Warschau - Der polnische Präsident Andrzej Duda glaubt an Donald Trumps Versprechen, dass er nach einer möglichen Wiederwahl im Herbst den Krieg zwischen der Ukraine und Russland innerhalb eines Tages beenden könnte. „Ich kann aus meiner persönlichen Erfahrung als Präsident der Republik Polen sagen ... Was [Trump] mir versprochen hat, wurde erfüllt“, sagte das polnische Staatsoberhaupt am Rande seiner Reise nach Ruanda.
Trump lehnte Einladung Selenskyj ab: Hilfen der USA für Ukraine schwinden
Im Rahmen einer Pressekonferenz äußerte Duda, dass er das Vorhaben des US-Präsidentschaftskandidaten, den Krieg in der Ukraine zu beenden, für „realistisch“ halte, zitierte ihn die Newsweek. Donald Trump habe bisher sein Wort ihm gegenüber immer gehalten. Zweifel an Trumps Fähigkeiten, nach einem möglichen Wahlsieg Friedensverhandlungen zwischen Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj erfolgreich führen zu können, gibt es von Duda demnach nicht.
Dabei hatte Selenskyj Trump bereits zweimal nach Kiew eingeladen, um sein Versprechen einzulösen – jedoch vergeblich. „Ich habe großen Respekt vor Präsident Selenskyj, halte es aber für unangebracht, zum jetzigen Zeitpunkt in die Ukraine zu reisen“, lies Trump damals in einem Kommentar gegenüber dem Nachrichtenportal Newsmax verlauten. Der ehemalige Präsident lehnte eine Einladung im November mit der Begründung ab, dass sein Besuch angesichts der Arbeit von Präsident Joe Biden in der Ukraine zu einem „Interessenkonflikt“ führen könnte. Diesen sieht Trump, weil die gegenwärtige US-Regierung unter Biden bereits in Verhandlungen mit Selenskyj steht.
Bislang stand die USA bedingungslos an der Seite der Ukraine im Kampf gegen Russlands Angriffskrieg. Doch die Unterstützung könnte schnell schwinden. Nachdem Kiew in der Vergangenheit stets großzügige Hilfe aus Washington erhalten hatte, lehnte der US-Senat am Mittwochabend ein Milliarden-Paket ab, welches rund 60 Milliarden Dollar bereitstellen sollte. Dabei hatte auch Donald Trump seine Finger im Spiel. Denn wenige Tage zuvor hatte er die Republikaner zum Boykott des Vorhabens aufgerufen – offenbar mit Erfolg.
Blockade im US-Senat dank Trump: Polen kritisiert Ablehnung des Milliarden-Pakets für Ukraine
Für dieses Vorgehen gab es auch Kritik aus Polen. Regierungschef Donald Tusk äußerte sich auf im sozialen Netzwerk X wie folgt: „Liebe republikanische Senatoren von Amerika. Ronald Reagan, der Millionen von uns geholfen hat, unsere Freiheit und Unabhängigkeit zurückzugewinnen, muss sich heute im Grab umdrehen. Schämen Sie sich“, schrieb Tusk am Donnerstag (8. Februar) mit Blick auf den 2004 verstorbenen 40. US-Präsidenten der Republikanischen Partei.
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Die Präsidentschaftswahl im Herbst wird nun über den weiteren Kurs in der Außenpolitik der USA entscheiden. Antreten will auch Trump. Der sich trotz seiner Blockade bei den Hilfsgeldern jetzt als großer Vermittler zwischen Kiew und Moskau versteht. Dabei stehen die beiden Kriegsparteien dem Vorhaben Trumps skeptisch gegenüber. Der ukrainische Staatschef bezeichnete das Versprechen des ehemaligen Präsidenten in einem Gespräch mit dem britischen Fernsehsender Matt Frei im Januar auch als „sehr gefährlich“. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow stimmte in einem Gespräch mit Reportern im vergangenen Monat zu, dass Russland „kein Verständnis dafür hat“, wie Trump den fast zweijährigen Konflikt beenden könnte. Peskow beteuerte, dass kein Kontakt zu Trump bezüglich seiner „Verhandlungspläne“ gebe.
Trump zeigt sich Gleichgültig gegenüber Nato und Europa
Es stellt sich die Frage, welchen Vorteil Trump aus dem Ende des Ukraine-Krieges ziehen würde. Wie Newsweek schreibt, zeigte er zuletzt Gleichgültigkeit gegenüber der Fortsetzung der amerikanischen Unterstützung für das Kiewer Militär und kritisierte wiederholt die Nato. Wie die künftige Zusammenarbeit zwischen der Nato und Trump ausfallen würde, hängt davon ab, „ob sie uns anständig behandeln“, so Trump bei einer Veranstaltung von Fox News im Januar. „Sehen Sie, die Nato hat unser Land ausgenutzt. Die europäischen Länder haben uns ausgenutzt.“