Umfrage zur Europawahl: AfD sackt ab, Union dominiert
Die Union verteidigt für die Europawahl die Umfragespitze, doch die Ampel-Parteien haben insgesamt mehr Zustimmung. Die AfD sackt weiter ab.
Berlin/Brüssel – Deutschland wählt am 9. Juni 96 der 720 Sitze des Europäischen Parlaments. Zwei Monate vor der Europawahl 2024 zeichnen neue Umfrageergebnisse einen konservativen Trend. Dies zeigt eine von t-online in Auftrag gegebene Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa.
Konservative liegen bei Europawahl-Umfrage vorn – AfD folgt auf Platz zwei
Mit 28,5 Prozentpunkten liegt die CDU / CSU deutlich vor allen anderen Parteien, als Nächstes folgt die AfD mit 19 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat ist der Stimmenanteil für die Union gleich geblieben, die AfD hat einen Prozentpunkt eingebüßt. Im Februar lag die Weidel-Partei noch bei 22 Prozent.

Mit 30 Abgeordneten ist die EVP, also der Zusammenschluss von Christdemokraten und Konservativen im EU-Parlament, auch aktuell stärkste Kraft für Deutschland. Die rechtspopulistische ID-Partei, für die die AfD antritt, kam bei der letzten Wahl auf 9 Sitze und stellt damit momentan weniger als zehn Prozent der Mandatsträger. Für die EVP tritt Ursula von der Leyen (CDU) zudem erneut als Präsidentin für die EU-Kommission an. Der CDU-Bundesvorstand hatte sie im Februar einstimmig zur Spitzenkandidatin nominiert.
Umfrage: Ampel-Parteien mit durchwachsenen Ergebnissen
Die SPD konnte ihr Umfrageergebnis im Vergleich zum Vormonat mit 16,5 Prozent um 0,5 Punkte verbessern. Vor fünf Jahren hatten die Sozialdemokraten 15,8 Prozent der Stimmen geholt. Auch die Grünen konnten im Gegensatz zur März-Umfrage ein Plus von 0,5 Prozent verzeichnen. In Hinblick auf die Ergebnisse der Europawahl 2019 eine niederschmetternde Ausbeute: dort erreichte die Baerbock-Partei 20,5 Prozent.
Partei | Umfrageergebnis in Prozent |
CDU / CSU | 28,5 |
AfD | 19 |
SPD | 16,5 |
Bündnis 90 / Grüne | 11,5 |
BSW | 6,5 |
FDP | 5 |
Die Linke | 4 |
Freie Wähler | 3 |
Tierschutzpartei | 2 |
Sonstige | 4 |
Mit fünf Prozent bildet die FDP laut Insa-Umfrage das Schlusslicht der Ampel-Parteien. Dabei konnten sie ihren Stimmanteil seit Februar (drei Prozent) über den März (sechs Prozent) etwas konsolidieren. Um einen Einzug ins Parlament bangen müssen die Liberalen nicht: Im Europäischen Parlament gibt es keine Fünf-Prozent-Hürde.
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Europawahl: Deutschland senkt Wahlalter
Freuen kann sich dagegen das BSW. Mit 6,5 Prozent Zustimmung legt die Wagenknecht-Partei einen soliden Start hin und konnte seit März noch einmal einen Prozentpunkt dazugewinnen. Die Linke hingegen sackt auf vier Prozent ab. Im niedrigen einstelligen Bereich befinden sich auch die Werte der Freien Wähler (drei Prozent; 2,5 Prozent im März) und der Tierschutzpartei (zwei Prozent, gleichbleibend).
Zum ersten Mal dieses Jahr sollen bei der Europa-Wahl in Deutschland auch 16-Jährige wählen dürfen. Der Bundestag hatte dies im November 2022 beschlossen. Die Ampel-Koalition erhofft sich davon einen Ausgleich der Altersverteilung. Diese sei aufgrund der Überalterung der Gesellschaft in Schieflage geraten, so der Gesetzentwurf. (ah)