Mit Iskander-Rakete: Russland zerlegt Ukraine-Drohnenfabrik

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Das russische Militär hat wohl eine ukrainische Drohnenfabrik zerstört. Der Angriff sei eine Reaktion auf ukrainische Attacken auf die Öl-Infrastruktur des Landes.

Saporischschja – Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge eine ukrainische Drohnenproduktionsanlage zerstört. Dabei soll eine Iskander-Rakete russischen Ursprungs im Einsatz gewesen sein. Das teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag mit. Die Fabrik befand sich in der Region Saporischschja, in der auch das Kernkraftwerk Saporischschja steht.

Russischer Angriff auf ukrainische Drohnenfabrik mit Iskander-Rakete

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit: „Am 8. April dieses Jahres zerstörten die Streitkräfte der Russischen Föderation als Folge eines Angriffs des operativ-taktischen Raketensystems Iskander ein Lager und eine Werkstatt für schwere unbemannte Flugkörper in der Stadt Saporischschja vollständig.“ Es wurde ein Video verbreitet, das den Iskander-Einschlag zeigen soll. Die Aufnahmen wie auch die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass sprach davon, dass die Rakete „genau die Mitte des Gebäudes traf“, dabei blieben „die umliegenden Gebäude praktisch unbeschädigt, während die Werkstatt selbst fast vollständig zerstört wurde.“ Das russische Verteidigungsministerium gab an, dass der Angriff als unmittelbare Reaktion auf jüngste ukrainische Schläge gegen russische Öl- und Gasanlagen erfolgte.

Ein russisches Raketensystem Iskander-M steht mit einer aufmunitionierten Rakete in der Exklave Kaliningrad. (Archivfoto) © IMAGO/Vitaly Nevar

Risiken im Ukraine-Krieg: Drohnenangriffe erfolgten auch auf Atomkraftwerk Saporischschja

Das in der Nähe befindliche Atomkraftwerk Saporischschja wurde einen Tag zuvor, am Sonntag, durch eine Drohne beschädigt. Die Internationale Atomenergie-Organisation, kurz IAEO, meldete einen Drohnen-Angriff auf das AKW, das Risiko eines Atomunfalls sei deshalb erhöht. Russland und die Ukraine schoben sich gegenseitig die Schuld zu.

Drohnen spielen im Ukraine-Krieg eine zentrale Rolle, Angriffe haben in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Als Schutzmaßnahme haben in Russland zahlreiche Ölgesellschaften ihre Benzinproduktion in den grenznahen Gebieten gedrosselt. Der russische Statistikdienst Rosstat teilte mit, dass die Benzinproduktion im Land in der Woche bis zum 24. März um etwa 7,4 Produzent zurückgegangen sei.

Russland drohte damit, in den kommenden Monaten nun laut dem Verteidigungsministerium vermehrt „Langstrecken-Präzisionswaffenangriffe auf Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes, Werkstätten für die Herstellung von Waffen und Drohnen sowie Energieanlagen, die den militärisch-industriellen Komplex der Ukraine unterstützen“, durchzuführen. (fmü)

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