Probleme für Russlands Armee: Putins Kodak-Raketen werden unzuverlässig
Die Sanktionen beeinträchtigen offenbar die russische Verteidigungsindustrie. Der Absturz einer modernen Rakete zeigt, dass Russland wichtige Komponenten fehlen.
Moskau – Offenbar hat Russland Probleme mit der Herstellung von Marschflugkörpern. Exakt soll es laut dem britischen Militärgeheimdienst um die luftgestützten AS-23a KODIAK-Raketen (Nato-Bezeichnung: X-101, X-102) gehen. Die Experten verwiesen dabei auf öffentlich zugängliche Aufnahmen vom 31. März 2024, die das Wrack einer Rakete zeigen, die auf ein Feld in der südrussischen Region Saratow gestürzt war.
Dabei soll es sich um eine X-101- oder X-102-Rakete handeln. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Trümmer von einer defekten Rakete stammen, die heute Morgen in Richtung Ukraine abgefeuert wurde“, heißt es in dem Bericht. Das britische Verteidigungsministerium erinnerte daran, dass sich der Flugplatz Engels in der Region Saratow befindet, wo mehrere russische strategische Bomber stationiert sind.
Russland wegen Sanktionen von westlicher Technologie abgeschnitten
„Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Versagen eines so prestigeträchtigen Flugkörpers auf Probleme bei seiner Herstellung hinweist, die wahrscheinlich unter dem Einfluss von Sanktionen und Eile entstanden sind“, so die Schlussfolgerung des Geheimdienstes. Durch die Sanktion hat Russland Schwierigkeiten, an hochtechnologische Komponenten für seine Verteidigungsindustrie dranzukommen.

Russische Rakete verfügt über Tarnkappenfähigkeit
Die KODIAK-Raketen haben eine Reichweite von bis zu 4000 Kilometer und wurden bereits in der Ukraine eingesetzt. Zuletzt hatte das russische Militär damit die Energieinfrastruktur der Ukraine angegriffen. Im September 2023 berichtete das britische Verteidigungsministerium, dass Putins Armee zwischen Oktober 2022 und März 2023 Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine, besonders mit den modernen AS-23a KODIAK, durchführte. Als Maßnahme zur Schonung der begrenzten Energieversorgung planten die Kiewer Beamten damals obligatorische Stromausfälle für Bürger während der gesamten Wintersaison.
Die luftgestützten Marschflugkörper wurden in erster Linie für die strategische Bomberflotte, wie etwa den Tu-95 der russischen Luftwaffe entwickelt. Dieser Raketen sind zudem bekannt für ihre Fähigkeit bekannt, neben konventionellen auch nukleare Sprengköpfe zu tragen. Zudem verfügen die Raketen über eine Tarnkappenfähigkeit. Die Rakete ist außerdem mit modernen Lenk- und Navigationssystemen ausgestattet, darunter Satellitenlenkung. Inzwischen umgeht Russland die westlichen Sanktionen über ehemalige Sowjetstaaten und die Türkei, in dem es über diese Länder die gewünschten Produkte aus dem Westen bezieht. (erpe)