Russischer Drohnen-Schlag auf Ukraine: Plötzlich starten Polens Kampfjets in die Luft
Trotz Gespräche zwischen der Ukraine und Russland ist kein Ende im Ukraine-Krieg in Sicht. Am Sonntag gab es erneut einen großen Luftangriff Russlands.
Kiew – Russland beschießt die Kiew im Ukraine-Krieg in der Nacht auf Sonntag (25. Mai) erneut massiv mit Drohnen und Raketen. Dabei schaltete sich sogar die polnische Luftwaffe ein. Auf der Social-Media-Plattform X teilte die polnische Armee mit: „Es wurde eine intensive Aktivität der russischen Langstreckenluftfahrt beobachtet, die mit Angriffen auf Objekte verbunden war, die sich unter anderem im westlichen Gebiet der Ukraine befanden.“ Polnische Kampfjets sollen sich per Alarmstart in die Luft begeben haben, um den Nato-Luftraum zu überwachen.
Großer Luftangriff Russlands im Ukraine-Krieg mit hunderten Langstreckendrohnen
Bei dem russischen Luftangriff sollen mindestens zwölf Menschen, darunter zwei Kinder und ein Jugendlicher getötet worden sein. Rettungsdienste und Behörden sprachen von einer „Nacht des Terrors“ in der Region Kiew. Insgesamt sollen 69 russische Raketen und 298 Langstreckendrohnen bei dem Angriff eingesetzt worden sein, wie das ukrainische Militär berichtet. „An 22 Orten wurden feindliche Luftangriffe gemeldet, und an 15 Orten fielen Trümmer von abgeschossenen Raketen und Drohnen herab“, erklärte die ukrainische Luftwaffe.
Die Ukraine-Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs scheinen weiterhin ins Leere zu laufen. Kreml-Chef Wladimir Putin hat einer bedingungslosen 30-tägigen Waffenruhe nach wie vor nicht zugestimmt. Das Telefonat zwischen Putin und dem US-Präsidenten Donald Trump verlief für Kiew und die ukrainischen Verbündeten in Europa wenig zufriedenstellend. Trump hatte die bedingungslose Feuerpause selbst unterstützt, doch nach dem Telefonat mit Moskaus Machthaber war davon erstmal keine Rede mehr. „Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine werden sofort beginnen“, um einen Waffenstillstand auszuhandeln, schrieb der US-Präsident auf Truth Social nach dem Telefon-Gespräch.
USA könnte sich aus Ukraine-Gesprächen zurückziehen – Trump-Telefonat mit Putin enttäuschend
Die Drohung des Republikaners, die USA werde sich von den Ukraine-Verhandlungen gänzlich zurückziehen, sollte es bei den Gesprächen keinen Fortschritt geben, lässt in der Ukraine die Alarmglocken läuten. Ukrainische Politiker und Soldaten befürchten gleichermaßen, dass Russland seinen Angriffskrieg unbeirrt fortsetzten wird, wie die britische Financial Times berichtet. Sie argumentieren, dass Russland keine Anzeichen dafür zeige, seine militärischen Angriffe zu reduzieren. Der erneute massive Angriff Russlands auf die ukrainischen Städte dient als Beweis.
Erst am Donnerstag hatte Putin angekündigt, eine „Buffer-Zone“ entlang der ukrainischen Grenze einzurichten. Ein Begriff, den der russische Präsident zuvor schonmal benutzt hatte, um Angriffe über die Grenze zu signalisieren, wie die Financial Times schreibt. Ein ukrainischer Politiker meint: „Putin ist überzeugt, er kann die Ukraine brechen. Er glaubt daran, dass unsere vollständige Kapitulation nur eine Frage der Zeit ist (…) und dass die USA ihre Hilfe bald einstellen wird.“ Putin sehe Europa als „schwach und unentschieden“.

Plant Russland eine neue Großoffensive im Ukraine-Krieg?
Unterdessen wächst die Sorge einer erneuten russischen Großoffensive gegen die Ukraine. Das „Institute for the Study of War“ (ISW) berichtet: „Die russischen Streitkräfte haben ihren Vorsprung südwestlich von Kostjantyniwka in den letzten Wochen erheblich ausgeweitet und ausreichende Stellungen aufgebaut, um in den kommenden Wochen und Monaten eine Offensivoperation in Richtung Kostjantyniwka vom Süden aus einzuleiten.“ Die Ortschaft Kostjantyniwka liegt im Süd-Osten der Ukraine und nördlich der Stadt Donezk. Weiter laufe die ukrainische Stadt Pokrowsk durch eine erneute Offensive Gefahr, eingekesselt zu werden.
So langsam dürfte es auch dem US-Präsidenten Donald Trump dämmern, dass Putin nicht an einem Ende des Ukraine-Kriegs interessiert ist. Nach dem Telefonat zwischen dem Republikaner und dem Kreml-Chef soll Trump gegenüber den europäischen Verbündeten verkündet haben, Putin sei an einem Frieden im Ukraine-Krieg nicht interessiert, wie das Wall Street Journal berichtet. Die Begründung: Putin glaubt, er gewinne den Krieg. (sischr)