Bittere Nachricht: Ukraine erlebt herben Kampfjet-Rückschlag im Krieg
Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt gegenüber Polens Regierung auf die Lieferung weiterer Kampfjets vom Typ MiG-29. Bislang ohne Erfolg.
Kiew – Bei einer Pressekonferenz hat der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, Polen erneut aufgefordert, die vereinbarte Lieferung von MiG-29-Kampfjets zu beschleunigen, damit die Ukraine sich mit der Hilfe der Maschinen gegen Russlands Angriffe verteidigen kann. Doch aus Polen kommen schlechte Nachrichten.
So zitierte am Mittwoch (28. August) der Nachrichtensender n-tv Polens Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz, der die Forderungen der Ukraine zwar verstehen könne, aber betonte, dass Polen selbst „seine Fähigkeiten bewahren“ müsse. Aus diesem Grund müsse Polen die Ukraine womöglich sogar um weitere zwei Jahre vertrösten.

Womöglich erst 2026: Polen will vor Lieferung von MiG-29-Kampfjets auf Ersatz warten
Hintergrund der jüngsten Zeitangabe seien die ausstehenden Lieferungen von US-amerikanischen F-35-Kampfjets an Polen, mit denen das Land die Maschinen vom Typ MiG-29 ersetzen will. Davon sei die erste zwar ebenfalls am Mittwoch planmäßig an die polnische Luftwaffe übergeben worden, das jedoch nur, um polnische Piloten in den USA für den Flugzeugtypen auszubilden. Eine weitere Lieferung der F-35-Jets sei erst für 2026 geplant.
Dass die Ukraine, die gerade erst selbst US-amerikanische Maschinen, und zwar vom Typ F-16, erhalten hat, aktuell schon wieder Zuwachs für die Luftwaffe fordert, habe laut n-tv einen einfachen Grund. Die F-16-Maschinen, die erst Anfang August erstmals in das Land geliefert wurden, seien noch nicht so einfach für alle Einheiten einsetzbar wie die schon zu Sowjet-Zeiten genutzten MiG-29, mit denen ukrainische Piloten seit Langem vertraut sind.
Trotz F-16-Lieferung aus den USA: Verteidigung fällt Ukraine nach wie vor schwer
Zwar seien die US-Jets übereinstimmenden Medienberichten zufolge zwar bereits bei der Abwehr der jüngsten russischen Angriffe im Einsatz gewesen, reichten bei der Intensität von Russlands aktuellen Angriffen jedoch nicht aus, um sich umfassend zur Wehr zu setzen. So berichtete etwa der Tagesspiegel, dass von den 100 zugesagten Jets bislang lediglich zehn zur Verfügung stünden und noch dazu nicht genügend Piloten für den Flugzeugtyp ausgebildet seien.
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Obwohl die Ukraine mit ihrem Einmarsch in einige Regionen im Westen Russlands zuletzt einen Überraschungserfolg im Ukraine-Krieg erzielt hat, aufgrund dessen russische Soldaten aus der Ukraine abgezogen werden mussten, fällt den Streitkräften die Verteidigung im Osten des Landes noch immer sehr schwer. So bezeichnete Selenskyj zuletzt etwa die Lage um die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk in der Ostukraine einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur zufolge als „extrem schwierig“. (saka)