Etliche russische Flugzeuge abgeschossen: Ukraine kommt Kampfjet-Geheimnis auf die Schliche
Russland verliert in der Ukraine binnen weniger Tage mehrere Kampfjets durch Abschuss. Die Streitkräfte Kiews haben offenbar die Abwehrtechnik geknackt.
Donbass – Die Verluste von Russland steigen im Ukraine-Krieg unaufhörlich. Im Frühjahr 2024 müssen auch die Luftstreitkräfte Moskaus empfindliche Rückschläge hinnehmen. So wollen die Ukrainer eigenen Angaben zufolge zwischen dem 17. Februar und dem 3. März 15 russische Flugzeuge abgeschossen haben.
Verluste Russlands: Ukrainer schießen mehrere Suchoi-Kampfjets ab
Neben mehreren Su-Kampfjets soll auch ein großes russisches Aufklärungsflugzeug A-50U unter den jüngsten Verlusten des Kreml sein. Die Rede ist zudem von angeblich zehn abgeschossenen Su-34-Kampfjets. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Kiew verbreitete Videos und Fotos, die abstürzende oder abgestürzte russische Kampfjets zeigen sollen.
Einem Bericht zufolge konnte die ukrainische Luftabwehr offenbar die Abwehrradare der Suchoi-Flugzeuge knacken. Wie die Kyiv Post berichtet, wurden Trümmerteile abgeschossener russischer Kampfjets von ukrainischen und westlichen Experten untersucht. Dabei hätten sie sich ganz genau die Avionik angeschaut, die elektronischen Steuer- und Abwehrinstrumente. Die Erkenntnisse daraus sollen jetzt eine effektivere Verteidigung des Luftraums ermöglichen. Wie, das drang bislang nicht nach außen.

Ukraine-Krieg: Russland rückt im Osten des Landes weiter vor
Auffällig ist: Die russischen Luftstreitkräfte haben ihre zwischenzeitliche Zurückhaltung abgelegt. Die Analysten der ukrainischen Denkfabrik Centre for Defence Strategies schrieben: „Der Feind hat die Angst vor dem Einsatz von Flugzeugen direkt über dem Schlachtfeld überwunden.“ Dabei müsse Moskau zwar hohe Verluste bei seiner Kampfjet-Flotte in Kauf nehmen, doch die Bodentruppen in der Ukraine würden so einen „erheblichen Vorteil bei der Feuerkraft“ gewinnen, hieß es in der Analyse weiter.
Nach der Einnahme von Awdijiwka rücken die Truppen von Kreml-Autokrat Wladimir Putin in der Ostukraine weiter vor. Videos bei X (vormals) Twitter dokumentieren, wie die ukrainische Armee vehement versucht, die russischen Angreifer etwa unter dem Einsatz einzelner Bradley-Schützenpanzer gegen mehrere Radpanzer zurückzuschlagen. Den Bildern zufolge erleiden die Russen erneut schwerste Verluste. Erhebliche Probleme bereitet den Ukrainern jedoch der akute Munitionsmangel, insbesondere bei den 155-mm-Artilleriegranaten.
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Russische Verluste in der Ukraine: Weniger Luftangriffe im Süden
Entsprechend offensiv verkündet Kiew die empfindlichen Schläge gegen die russischen Luftstreitkräfte. „Die russischen Streitkräfte scheinen bereit zu sein, weitere Verluste in der Luftwaffe zu riskieren, um taktische Gewinne in der Ostukraine zu erzielen“, schrieben die Militäranalysten der US-amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in ihrem täglichen Lagebericht von Samstag (2. März).
„Sie stellen Putins Luftwaffe geschickte Hinterhalte, indem sie gelegentlich ein Flugabwehrsystem aus urbanen Zonen herauslösen und nahe der Front stationieren. Wenn ein russisches Flugzeug abgeschossen wird, ziehen die Ukrainer das System schnell wieder ab, um Russland keinen Gegenschlag zu ermöglichen“, erklärte der bekannte Militärexperte Gustav Gressel im Interview mit t-online: „Die Ukrainer haben die Hoffnung, dass die Abschüsse Russland verunsichern, sodass sie vorsichtiger werden und ihre Kampfflugzeuge zurückhalten. Das gelingt teilweise. Zum Beispiel im Süden haben die russischen Luftoperationen wieder stark abgenommen.“

Russische Kampfjets abgeschossen: Stecken Patriot-Luftabwehrsysteme dahinter?
Die Hinweise mehren sich, dass die vom Westen bereitgestellten Patriot-Flugabwehrsysteme für die Abschüsse verantwortlich sein könnten. Deutschland hatte der Ukraine zwei Patriot-Luftabwehrsysteme mit mehreren Abschussrampen geliefert, die USA stellten ein entsprechendes System zur Luftverteidigung zur Verfügung.
Ferner hatten die Niederlande zwei Patriot-Abschussrampen geschickt und die zuständigen ukrainischen Soldaten in der Technik ausgebildet. Eigentlich sollen die Luftabwehrsysteme kritische Infrastruktur in Großstädten wie Saporischschja und Odessa schützen. Die PAC-2-Raketen der „Patriots“ können Ziele in einer Höhe von bis zu 24 Kilometern angreifen. (pm)