Desaster vor der Krim: Diese Schiffe hat Putins Schwarzmeerflotte im Ukraine-Krieg verloren

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Die „Sergej Kotow“, ein Kriegsschiff Russlands, wurde von ukrainischen „Magura-V5“-Seedrohnen vor der Krim versenkt. © IMAGO / SNA

Die Lage vor der Krim ist für Russland verheerend. Die Verluste dort sind enorm. Ein Ende der ukrainischen Attacken ist nicht in Sicht.

Sewastopol – Für Wladimir Putin entwickelt sich die Lage rund um die Krim zum Desaster. Russlands Verluste an Kampfschiffen und Soldaten sind gewaltig, die Schwarzmeerflotte steht praktisch ständig unter Beschuss. Wegen der Gefahr haben sich die Kampfeinheiten der russischen Marine inzwischen sogar weitgehend von der besetzten Halbinsel zurückgezogen.

Tatsächlich ist es der Ukraine zuletzt immer öfter gelungen, der Schwarzmeerflotte schwere Schläge zu versetzen. So gelang es den ukrainischen Streitkräften eigenen Angaben zufolge im Februar und März, das schwere russische Patrouillenboot „Sergej Kotow“ sowie das große Landungsschiff „Zesar Kunikow“ zu versenken. Russland hat diese Angaben offiziell allerdings noch nicht bestätigt.

Verluste für Russland: Diese Schiffe hat Putins Schwarzmeerflotte im Ukraine-Krieg verloren

Die Schwarzmeerflotte nimmt seit Februar 2022 an den Kampfhandlungen teil. Dazu hat Russland sie im Vorfeld aus der baltischen Flotte verstärkt, hauptsächlich durch Landungsschiffe. Für die Ukraine war die Schwarzmeerflotte deshalb von Kriegsbeginn an ein erklärtes Ziel. Ihre Angriffe mit Raketen und Seedrohnen waren oftmals auch überaus erfolgreich, wie ein Blick auf die Liste der wichtigsten Verluste der russischen Schwarzmeerflotte im Ukraine-Krieg beweist:

  • „Saratow“: Die Ukraine kann das Landungsschiff am 24. März 2022 im Hafen von Berdjansk zerstören
  • „Moskwa“: Der Lenkwaffenkreuzer sinkt am 14. April 2022 im Schwarzen Meer
  • Projekt-03160-Boote: Im Mai 2022 gibt Kiew bekannt, nahe der Schlangeninsel zwei Patrouillenboote versenkt zu haben
  • „Spassatel Wassili Bech“: Zwei Raketen setzen den Bergungsschlepper am 17. Juni 2022 in Brand
  • „Iwan Golubez“: Bei einem Drohnenangriff am 29. Oktober 2022 wird das Minenräumboot beschädigt
  • „Olenegorski Gornjak“: Ein Treffer durch eine Seedrohne beschädigt das Landungsschiff am 4. August 2023 schwer
  • „Rostov na Donu“ undMinsk“: Marschflugkörper zerstören am 13. September 2023 das U-Boot und das Landungsboot
  • „Askold“: Die Korvette wird am 4. November 2023 durch einen Raketentreffer stark beschädigt
  • Schiffe vom Typ Projekt 1176 und Projekt 11770: Seedrohnen versenken am 10. November 2023 zwei Landungsschiffe
  • „Nowotscherkassk“: Das Landungsschiff wird am 26. Dezember 2023 getroffen und zerstört
  • „UTS-150“: Das ehemalige Minenräumschiff sinkt ebenfalls bei dem Angriff am 26. Dezember
  • „Iwanowez“: Die Korvette sinkt am 1. Februar 2024 mit dem Heck und ragt mit dem Bug aus dem Donuslaw-See heraus
  • „Zesar Kunikow“: Das Landungsschiff wird am 14. Februar 2024 schwer beschädigt und kentert
  • „Sergei Kotow“: Das schwere Patrouillenboot ist nach einem Seedrohnentreffer am 5. März 2024 wahrscheinlich gesunken

Schwarzmeerflotte von Wladimir Putin im Ukraine-Krieg steht schwer unter Beschuss

Noch spektakulärer als all diese Verluste war der Raketenangriff der Ukraine auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte in Sewastopol im September 2023. Die Ukraine meldete damals, 34 an einem Treffen der russischen Marineführung teilnehmende hochrangige Offiziere seien dabei getötet worden, darunter auch Viktor Sokolow. Später veröffentlichte das russische Verteidigungsministerium eine Videoaufnahme, die Sokolow lebend zeigen soll.

Die schwierige Lage erklärt auch, warum Präsident Putin und das russische Militär mitten im Ukraine-Krieg offenbar gleich zweimal binnen kurzer Zeit einen Kommandeur ausgewechselt haben. So soll der totgeglaubte Sokolow als Kommandant der Schwarzmeerflotte entlassen und durch Sergei Pintschuk ersetzt worden sein. Kurz danach erwischte es Nikolai Jewmenow, den Kommandeur der russischen Kriegsmarine. Der Admiral wurde in den Ruhestand versetzt und durch Admiral Alexander Moisejew ersetzt, den bisherigen Befehlshaber der Nordmeerflotte.

Ukraine verstärkt Angriffe auf Putins Schwarzmeerflotte rund um die Krim

Anfang März lobte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Erfolge seiner Streitkräfte im Kampf gegen die russischen Kriegsschiffe der Schwarzmeerflotte. „Die Ukraine hat bewiesen, wozu wir fähig sind, was wir erreichen können“, sagte der Staatschef in einer Videoansprache. „Es gibt im Schwarzen Meer keine sicheren Häfen mehr für russische Terroristen, und es wird auch nie mehr welche geben.“ (cs)

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