Verlust für Putins Schwarzmeerflotte: Ukraine versenkt russisches Schiff
Rund 20 Prozent der russischen Schwarzmeerflotte ist bereits zerstört. Wie jetzt bekannt wurde, gelang der Ukraine im Dezember offenbar ein weiterer Schlag gegen die russische Marine.
Sewastopol – Die von Russland 2014 völkerrechtswidrig annektierte Krim ist für die russische Armee militärisch und logistisch von zentraler Bedeutung. Im Ukraine-Krieg greifen die Truppen Kiews die Halbinsel regelmäßig mit Raketen und Drohnen an. Offenbar war diese Initiative erfolgreicher als bislang öffentlich bekannt: Ein Bericht der US-Denkfabrik Institut for the Study of War (ISW) vom Donnerstag (18. Januar) geht vom Abschuss eines russischen Patrouillenbootes im Dezember aus.
Satellitenbilder weisen auf Abschuss eines weiteren Bootes der russischen Schwarzmeerflotte hin
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hob auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos am Dienstag die Erfolge der Ukraine bei Schlägen gegen die russische Luftwaffe und die Schwarzmeerflotte hervor. Wie zum Beweis meldete das ISW in seinem Bericht den bisher nicht öffentlich bekannten Abschuss eines russischen Patrouillenbootes vom Typ Tarantul 205P in der Nähe von Sewastopol im Dezember. Demnach haben sowohl ukrainische Partisanen als auch Satellitenbilder bestätigt, dass der Ukraine Ende Dezember 2023 der Abschuss des Bootes gelungen war.
Die ukrainische Partisanengruppe „Atesh“ meldete, ein gesunkenes Tarantul-Patrouillenboot in der Hrafska-Bucht bei Sewastopol entdeckt zu haben. Satellitenbilder zu den Koordinaten der gemeldeten Abschussstelle unterstützten laut ISW diese Behauptung. Die US-Denkfabrik geht davon aus, dass das Boot der Schwarzmeerflotte zwischen dem 28. und 31. Dezember 2023 sank. Aus Russland hieß es indes, man habe alle ukrainischen Luft- und Drohnenangriffe auf Sewastopol zwischen dem 28. und 30. Dezember erfolgreich abgewehrt.
Ukraine-Krieg: Diese Erfolge gelangen der Ukraine gegen die russische Schwarzmeerflotte
Kurz nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine war es Kiews Truppen gelungen, das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, die „Moskwa“, zu zerstören. Im September kamen bei einem Raketenangriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte in Sewastopol mutmaßlich hochrangige Kommandeure und Offiziere ums Leben, auch ein russisches U-Boot soll im Rahmen dieser Angriffe zerstört worden sein. Infolgedessen sei Moskau gezwungen gewesen, seine Kriegsschiffe aus der Basis in Sewastopol abzuziehen und in weiter östlich gelegene Häfen zu verlegen, so das ISW. Im Dezember meldete die Ukraine die Zerstörung des Landungsschiffes „Nowotscherkassk“, Moskau sprach hingegen lediglich von einer „Beschädigung“.
Die aktuellen Berichte weisen darauf hin, dass die ukrainischen Angriffe auf der Krim womöglich erfolgreicher waren als öffentlich bekannt. Rund 20 Prozent der Schwarzmeerflotte Russlands seien im Ukraine-Krieg innerhalb der vergangenen vier Monate zerstört worden, kommentierte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps Ende Dezember nach den Berichten über die mutmaßliche Zerstörung der „Nowotscherkassk“ die Ereignisse. „Diese jüngste Zerstörung von Putins Marine“ wertete Shapps als Zeichen, dass „diejenigen, die an eine Pattsituation in der Ukraine glauben, falsch liegen“. Die russische Vorherrschaft im Schwarzen Meer sei nun „infrage gestellt“, schrieb der britische Verteidigungsminister auf der Plattform X (vormals Twitter) weiter. (bme)