Milliardenverlust bei ZF: Autozulieferer kämpft mit der Krise – gigantischer Stellenabbau
Der Friedrichshafener Autozulieferer ZF steckt tief in der Krise. Das Unternehmen verbuchte 2024 einen Milliardenverlust – und auch der Ausblick für 2025 ist alles andere als rosig.
Friedrichshafen – Der Automobilindustrie geht es schlecht. Auch der Friedrichshafener Autozulieferer ZF steckt in der Krise und schreibt tiefrote Zahlen. Für das vergangenen Jahr meldet das Unternehmen einen Umsatzeinbruch von elf Prozent – und auch für das laufende Jahr sei nicht mit einer Besserung zu rechen. Der Vorstand plant nun, im Rahmen der „Anpassung der Personalkapazitäten“ den Abbau von bis zu 14.000 Stellen in Deutschland.
Name | ZF Friedrichshafen AG |
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Gründungsjahr | 1915 |
Hauptsitz | Friedrichshafen, Baden-Württemberg |
Branche | Automobilzulieferer, Mobilitätssysteme |
Geschäftsbereiche | Automobilzulieferer, Antriebs- und Fahrwerktechnik, E-Mobilität, Automatisierungstechnik, Industrietechnik, Nutzfahrzeugtechnik |
Mitarbeiterzahl | 168.738 (Stand: 2023) |
Produktionsstandorte | 168 in 32 Staaten |
Hauptentwicklungsstandorte | 19 in neun Ländern |
Umsatz | 46,6 Milliarden Euro (2023) |
Geschäftsführung | Holger Klein (Vorstandsvorsitzender), Heinrich Hiesinger (Aufsichtsratsvorsitzender) |
Anteilseigner | 93,8 Prozent Zeppelin Stiftung (Stiftungsträger ist die Stadt Friedrichshafen), 6,2 Prozent Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung |
Krise in der Autoindustrie: ZF mit Milliardenverlust
Im Rahmen der ZF-Bilanzpressekonferenz am Donnerstag (20. März) betonte Vorstandschef Holger Klein die schwierige Lage der gesamten Branche: „Das Jahr 2024 hat deutlich gemacht, unter welch enormem Druck unsere Branche und damit auch unser Unternehmen steht.“
Um gegenzusteuern, setze der Konzern nun auf einen klaren strategischen Maßnahmenplan: „Dessen Ziel ist, ZF zu entschulden und zu einem agileren und profitableren Technologieführer zu entwickeln“, so Klein. Der Weg, den man bereits vor zwei Jahren eingeschlagen habe, koste viel Kraft, „wir werden ihn dennoch mutig und konsequent fortsetzen, denn wir sehen, dass sich erste Erfolge einstellen.“
Umsatzeinbruch und Milliardenverlust bei ZF: Autozulieferer kämpft mit der Krise
Als einer der weltweit größten Automobilzulieferer steht ZF unter demselben Druck wie viele andere Unternehmen der Branche. Die schwächelnde Konjunktur und die nachlassende Nachfrage nach Elektroautos setzen dem Konzern zu. Besonders die wachsende Konkurrenz aus China sowie US-Hersteller wie Tesla machen den europäischen Produzenten Marktanteile streitig.
Die gesamten Erlöse von ZF beliefen sich 2024 auf 41,4 Milliarden Euro – ein Rückgang von 5,2 Milliarden Euro oder rund elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) sank deutlich auf 1,5 Milliarden Euro, fast 900 Millionen Euro weniger als 2023. Hohe Rückstellungen für Restrukturierungskosten von rund 600 Millionen Euro führten zu einem Nettoergebnis von minus 1.020 Millionen Euro. Damit erhöhten sich die Netto-Finanzverbindlichkeiten auf über 10 Milliarden Euro
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Autozulieferer ZF Friedrichshafen plant gigantischen Stellenabbau: Bis zu 14.000 Jobs betroffen
Um auf die schwächere Marktnachfrage zu reagieren, plant ZF den Abbau von bis zu 14.000 Arbeitsplätzen in Deutschland. Ende 2024 beschäftigte der Konzern weltweit 161.631 Mitarbeiter – das sind vier Prozent weniger als im Vorjahr. In Deutschland sank die Zahl der Beschäftigten ebenfalls um vier Prozent auf etwas mehr als 52.000 Mitarbeiter.
Trotz der Einschnitte betont Klein die zentrale Bedeutung des Standorts Deutschland für das Unternehmen: „Uns ist bewusst, dass dies teils große Einschnitte für unsere Mitarbeiter bedeutet. Unser Ziel ist, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und notwendige Stellenreduzierungen so sozialverträglich wie möglich umzusetzen“, so Klein. Bei den im vergangenen Jahr abgebauten Stellen – handele es sich überwiegend um das Ausscheiden von Mitarbeitern durch Altersteilzeit, Fluktuation, auslaufende befristete Verträge sowie ein „kollektives Senken“ der wöchentlichen Arbeitszeit.