FC Bayern zwischen Millionen-Chance und Saison-Stress
FC Bayern jagt bei der Klub-WM nicht nur den Titel – Kompany erklärt, warum das Turnier in den USA zum echten Saison-Schlüssel werden könnte.
Charlotte – Alles anders bei der Klub-WM: Normalerweise nimmt der FC Bayern an Wettbewerben teil, um sie zu gewinnen – und das ist die einzige Motivation. Beim derzeitigen Turnier in den USA gestalten sich die Ziele etwas anders: Zwar ist die klare Maßgabe beim deutschen Rekordmeister, alles für den Titel zu geben – dieser soll aber vor allem als Basis für den Angriff auf die Bundesliga und Champions League in der neuen Saison dienen.
Denn: Den FC Bayern erwarten im Falle eines Sieges bis zu 115 Millionen Euro, die umgerechnet einen Topspieler der höchsten Kategorie bedeuten könnten. Neben den finanziellen Aspekten, die bereits umfassend beleuchtet wurden, erklärte Vincent Kompany vor der Partie gegen Benfica Lissabon (nach Red.-Schluss dieser Ausgabe) aber weitere interessante Folgen, die die Klub-WM mit sich bringt.
„Spieler wie Tah können schneller integriert werden“
„Es ist eine spannende Erfahrung“, sagte der Trainer über die wochenlange Zeit in der USA. Auf die Frage, ob sich daraus Vorteile im Vergleich zu Vereinen ergeben, die nicht am Turnier teilnehmen, antwortete er: „Es gibt Argumente für beide Seiten: Man kann argumentieren, dass unser Teamgeist hier zusammenwächst, weil wir so viel Zeit miteinander verbringen“, so Kompany. „Spieler wie Jonathan Tah oder Tom Bischof können dadurch wahrscheinlich schneller integriert werden. Normalerweise braucht man dafür eine ganze Saisonvorbereitung und eine Menge an Spielen – und hier ist man direkt mittendrin.“
In der Tat betonen beim Rekordmeister derzeit alle Spieler den starken Teamgeist, Tah oder Bischof schwärmten bereits nach ein paar Tagen im Training, wie positiv sie aufgenommen wurden. Es gibt aber nicht nur positive Aspekte: „Wir als Team haben vor der nächsten Saison quasi gar keine Vorbereitung. Wenn man sich die wissenschaftlichen Daten anschaut, was die richtige Art und der richtige Zeitpunkt für eine gute Vorbereitung ist – dann kann man all das wegschmeißen“, kritisierte der Trainer.
Ein Monat zwischen Klub-WM-Finale und Super Cup
Schließlich beginnt die neue Saison offiziell bereits mit dem Supercup am 16. August – sollte der FCB bei der Klub-WM das Finale erreichen, wäre man frühestens Mitte Juli zurück.
In den vier Wochen dazwischen müsste man also die gesamte Vorbereitung bestreiten – und davor haben die Spieler auch noch Urlaub. „Wir fangen direkt an mit dem Druck, gleich alles gewinnen zu müssen. Grundsätzlich ist es einfach eine andere Erfahrung“, erläuterte Kompany, der mit der belgischen Nationalmannschaft an zwei Weltmeisterschaften teilnahm. „Im Vergleich zu Turnieren mit der Nationalmannschaft kennen wir uns im Verein alle bereits. Daher können wir in der Zeit hier an Details arbeiten – während es bei der Nationalmannschaft um die Basics geht.“
