So löst Bayern das Personal-Puzzle

  1. Startseite
  2. Sport
  3. FC Bayern

Kommentare

Im Sommer spielt der FC Bayern in den USA um den Sieg bei der ersten großen Ausgabe der Club-WM. Das Turnier bedeutet aber auch eine hohe Belastung für die Stars.

München - Für den FC Bayern ist die Club-WM vom 15. Juni bis 13. Juli in den USA in Sachen Personalplanung eine große Herausforderung – sowohl bei den Protagonisten auf als auch abseits des Platzes. Nicht umsonst erkundigten sich die Münchner jüngst beim DFB, wie er das sogenannte „Team hinter dem Team“ bei großen Turnieren wie Welt- oder Europameisterschaften einsetzte. Die aktuellen Planungen des deutschen Rekordmeisters sehen vor, dass ein Teil der Belegschaft während des Turniers durchgetauscht wird.

Bei den Spielern ist das natürlich nicht möglich Trainer Vincent Kompany steht angesichts des voll gepackten Terminkalenders vor einem komplizierten Personal-Puzzle, das er lösen muss – zumal der Terminkalender mit dem Final-Four-Turnier der Nations League in Deutschland (4. bis 8. Juni) und der U21-Europameisterschaft (11. bis 28. Juni) in der Slowakei ohnehin recht voll gepackt ist.

Die bayerische Reistross hebt bereits am 10. Juni in Richtung München ab. Zwar sei es laut Vorstandschef Jan-Christian Dreesen „klar, dass wir den Kader soweit es geht in Gänze mitnehmen“, es scheint jedoch unwahrscheinlich, dass alle Nations-League-Finalisten bereits an diesem Tag im Flieger sitzen. Mit Joshua Kimmich, Jamal Musiala, Leon Goretzka, Leroy Sané, Michale Olise, Dayot Upamecano und Joao Palhinha waren alleine bei der jüngsten Länderspielperiode sieben Bayern-Spieler für ihre Nationalmannschaften im Einsatz, die nun in der Finalrunde der Mini-EM stehen. In welcher Größenordnung die Bayern über den großen Teich fliegen, die finale Größenordnung sei laut CEO noch nicht besprochen.

Da kommt es der sportlichen Leitung der Münchner gerade recht, dass die FIFA ein zusätzliches Transferfenster vom 1. bis 10. Juni eingerichtet hat. „Über ein zusätzliches Transferfenster können wir gegebenenfalls Leihspieler, die wir momentan noch verliehen haben, für die Club-WM zu uns holen“, erklärte Dreesen. Die Verträge der meisten Leihspieler des Rekordmeisters laufen bis zum 30. Juni. Das betrifft beispielsweise Mathys Tel (Tottenham), Bryan Zaragoza (Osasuna), Arijon Ibrahimovic (Lazio Rom), Adam Aznou (Real Valladolid), Lovro Zvonarek (Sturm Graz) und Frans Krätzig und Paul Wanner (beide Heidenheim).

Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen neben der Club-WM-Trophäe.
Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen neben der Club-WM-Trophäe. © FCB

Verträge können für die Club-WM kurzfristig verlängert werden

Der 19-jährige Wanner könnte jedoch für die deutsche U21-Nationalmannschaft bei der EM starten und wurde nicht umsonst von Coach Antonio di Salvo für den aktuellen Lehrgang nominiert, den der Offensivspieler jedoch wegen einer Grippeerkrankung absagen musste. Das sieht bei Bald-Bayer Tom Bischof anders aus. Der Neuzugang, der bis Saisonende noch für die TSG Hoffenheim aufläuft, hat dem DFB bereits für das U21-Turnier abgesagt. Hintergrund: Er möchte sich von Anfang an bei seinem neuen Arbeitgeber empfehlen und zu einer echten Alternative im Kader von Cheftrainer Vincent Kompany werden.

Zudem wies Dreesen auf die Möglichkeit hin, „Verträge kurzfristig zu verlängern für die Zeit dieses Turniers“ – doch endgültige Entscheidungen sind noch nicht getroffen: „Das ist alles noch nicht final und im Detail besprochen, wie wir hier verfahren werden.“ Spieler wie Thomas Müller, Leroy Sané oder Eric Dier (alle Verträge enden am 30. Juni) könnten also noch eine kleine Extrarunde mit den Bayern drehen. So oder so: Der Bundesliga-Tabellenführer wird mit Sicherheit keine B-Mannschaft zur Erstausgabe des Turniers schicken. Man wolle den „bestmöglichen Kader haben, weil wir das bestmögliche Ergebnis erzielen wollen“, kündigte der Vorstandsvorsitzende an. Kein Wunder: Im Idealfall könnte das Star-Ensemble 120 Millionen Dollar an Prämien einspielen. Manuel Bonke, Philipp Kessler

Auch interessant

Kommentare