Klub-WM nur der Anfang – Eskalation in den USA mit Auswirkungen auf FC Bayern?
Die Klub-WM in den USA mit dem FC Bayern und Dortmund steht vor der Tür. Die Olympischen Spiele und die WM 2026 werfen ihre Schatten voraus.
München/Los Angeles – Während der FC Bayern München sich auf die erste Klub-Weltmeisterschaft mit ihren 32 qualifizierten Teams vorbereitet, brennt Los Angeles – im wahrsten Sinne des Wortes. Die kalifornische Metropole, in deren Nachbarstadt Spiele der Klub-WM ausgetragen werden, kämpft mit einer Eskalationsspirale – und einem Präsidenten Donald Trump, der, wie es scheint, alles dafür tut, damit keine Ruhe einkehrt.
Rein sportlich wird das für die beiden deutschen Vertreter, Bayern und Borussia Dortmund, kaum eine Rolle spielen. Doch im Hinblick auf zukünftige Sportereignisse zeichnen sich schon düstere Wolken am Horizont ab.
Mit Auswirkungen auf die Klub-WM? Situation in den USA spitzt sich zu
Man stelle sich vor, ähnliches wie gerade in den USA würde sich in einem anderen Land abspielen. Und nun stelle man sich vor, in eben diesem Land stehe ein sportliches Großereignis mit internationaler Beteiligung bevor. Fragliches Großereignis würde wohl infrage gestellt werden, aber nicht so im Fall der anstehenden Klub-WM in den USA.
Dabei geht es nicht nur um die anhaltenden Proteste – und die staatlichen Gegenreaktionen – in Los Angeles, sondern um eine ganze Reihe an Maßnahmen, die die US-Regierung in den letzten Wochen getroffen hat: weitreichende Zensur der (Militär-)Geschichte, Berufsverbot für Transpersonen im Militär, Einschränkungen der Presse, Angriffe auf Universitäten oder generell ein Staatsoberhaupt, das so herablassend über ganze Menschengruppen spricht, wie Donald Trump es tut.
FC Bayern und Borussia Dortmund bei Klub-WM wohl nicht von Lage in den USA betroffen
Dass all diese Entwicklung in der internationalen Fußballwelt kaum eine Reaktion erzeugten, liegt wohl auch an FIFA-Präsident Gianni Infantino, der bekanntlich ein ganz gutes Verhältnis zum US-Präsidenten pflegt. Und auch von den beiden deutschen Vertretern bei der Klub-WM ist nichts Kritisches zu den Zuständen in den USA zu hören – direkt betroffen ist man ja nicht.
Sowohl der FC Bayern als auch Borussia Dortmund tragen weit weg von Los Angeles ihre Spiele aus. In Pasadena, dem Nachbarort der City of Angels, wird zwar gespielt, doch es finden lediglich sechs Vorrunden-Spiele der Gruppen B und E statt. Der BVB ist in Gruppe F und auch die Bayern besuchen in ihrer Gruppe C andere Spielorte.
Olympia und Fußball-WM 2026 werfen ihren Schatten voraus
Sportfans, die von all diesen politischen Schnickschnack nichts wissen wollen, müssen jetzt ganz stark sein, denn der Blick wird in den nächsten Jahren öfter auf die USA gerichtet werden. Im nächsten Jahr findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Nordamerika (USA, Kanada, Mexiko) statt und wenn nicht schon dann, dann werden spätestens zu den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles die Einreiseverbote für zwölf Länder zum Thema.
Außerdem darf davon ausgegangen werden, dass auch Donald Trump die ein oder andere Chance nicht auslassen wird, um die sportlichen Großereignisse für sich zu missbrauchen. Beinahe sicher kann man sich über die Wortwahl des US-Präsidenten sein: „huge“ und „great“ werden das Vokabular Trumps wohl prägen. (sch)