Klub-WM in den USA als historische Chance – auch für den FC Bayern

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Im Sommer 2025 steigt die Klub-WM, ein Jahr später die WM in den USA. Der amerikanische Markt bietet Chancen – auch für den FC Bayern.

München – Uli Hoeneß erkannte das Potenzial des US-amerikanischen Marktes bereits früh. Mit 27 Jahren wurde er infolge seines vorzeitigen Karriereendes Manager beim FC Bayern, er begann in den 1980er-Jahren, einen Verein nach amerikanischem Vorbild zu bauen.

„Ich bin nach Amerika geflogen, habe mir dort bei American Football und Basketball die Marketingstrategien angeschaut“, blickte Hoeneß 2018 in einem Interview zurück. Beim NFL-Team San Francisco 49ers hat er sich in Sachen „Merchandising“, der Vermarktung von Fan-Artikeln, inspirieren lassen. In anderen Worten: Die Erfolgsstory des FC Bayern abseits des Rasens hat auch einen Ursprung in den USA.

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Uli Hoeneß begann nach seinem vorzeitigen Karriereende mit 27 Jahren als Bayern-Manager. © IMAGO / Sportfoto Rudel

Rund 45 Jahre später zählt der FC Bayern zu den größten Fußballvereinen der Welt und ist zu einer globalen Marke aufgestiegen. Für den deutschen Rekordmeister zählt seit geraumer Zeit zum Business, in der Saisonvorbereitung Marketing-Reisen zu unternehmen. Borussia Dortmund ist diesem Beispiel gefolgt. Dennoch hat die Bundesliga noch Aufholbedarf in puncto Auslandsvermarktung.

Bayern-Boss Dreesen plädiert für stärkere Auslandsvermarktung

„Es ist nicht richtig, dass in der Sommerpause aus der Bundesliga vor zwei Jahren lediglich Dortmund und der FC Bayern München in dem entfernteren Ausland unterwegs waren“, sagte Jan-Christian Dreesen, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, bei der Sportbusiness-Konferenz SpoBis in Hamburg. „Wie wollen wir dann erwarten, dass die Bundesliga auch außerhalb des Bildschirms sichtbar wird?“

Die Vereine müssten greifbar werden. „Wir müssen als Mannschaft auch in einem Stadion erlebbar werden, und dazu gehört, dass wir uns im entfernten Ausland bewegen, ob das jetzt in Asien oder in Nordamerika oder wo auch immer ist“, sagte Dreesen weiter. „Natürlich in den Märkten, wo wir auch glauben, das Potenzial ist.“

Dreesen sieht in der Klub-WM eine historische Chance

Dreesen sieht den US-amerikanischen Markt als einen der großen Wachstumsmärkte für den internationalen Fußball und die dort anstehende FIFA-Klub-Weltmeisterschaft im kommenden Sommer als eine historische Chance, auch für den endgültigen Durchbruch des „Soccer“: „Zusammen mit der Klub-WM und der Weltmeisterschaft 2026 – wenn wir es jetzt nicht schaffen, den Fußball in den USA nachhaltig zu etablieren, dann werden wir es nie schaffen. Das Momentum war noch nie so günstig!“

Jan-Christian Dreesen ist seit 2023 Vorstandsvorsitzender des FC Bayern SPOBIS.
Jan-Christian Dreesen ist seit 2023 Vorstandsvorsitzender des FC Bayern. © IMAGO / DeFodi Images

Es zeige sich, „dass der Zuschauerschnitt in der Major League Soccer so hoch ist wie nie zuvor, die Sponsoreneinnahmen um zehn Prozent gestiegen sind und der Trikotverkauf um 17 Prozent zugelegt hat“, betonte Dreesen. Das bedeute, „dass dieser Markt aus einem breiten Fundament heraus immer mehr Druck nach oben ausübt und irgendwann auch in die Primetime kommt – und das in einem Land mit über 300 Millionen sportbegeisterten Menschen, die auch bereit sind, für Sport Geld auszugeben“, so der Bayern-Chef weiter.

FC Bayern und BVB nehmen an Klub-WM teil

Die FIFA Klub-WM wird vom 15. Juni bis 13. Juli 2025 erstmals mit 32 Mannschaften in den USA ausgetragen. Mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund sind zwei Klubs aus der Bundesliga vertreten. Im Sommer 2026 findet die Weltmeisterschaft in den USA, Kanada und Mexiko statt – erstmals mit 48 Nationen.

Neben der wirtschaftlichen Entwicklung hob Dreesen auch gesellschaftliche Faktoren hervor: „Mit wachsenden Bevölkerungsgruppen, allen voran den Hispanics und ihrer langen Fußball-Tradition, und einem Sport, den jeder spielen kann und für den man nicht viel Geld braucht, sind wir überzeugt, dass die USA einer der großen Zukunftsmärkte für Fußball ist.“

Für Vereine aus Europa, damit auch für den FC Bayern, „bietet dieser Markt zudem eine Planbarkeit, die in anderen Regionen zum Beispiel durch politische Rücksichtnahmen nicht immer gegeben ist“, so Dreesen weiter.

Die FIFA Klub-WM 2025 und die Weltmeisterschaft 2026 bieten die Chance, dem Fußball in den USA noch mehr Popularität zu verleihen, dementsprechend auch die davon ausgehende Wirtschaftlichkeit zu steigern. Davon kann auch der FC Bayern profitieren, der das Potenzial in Person von Uli Hoeneß bereits vor Jahrzehnten erkannte.

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