„Blutbad“ nach der US-Wahl? Biden warnt vor Trumps Reaktion im Falle einer Niederlage

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Biden zeigt sich besorgt über Trumps mögliche Reaktionen nach einer Niederlage bei der US-Wahl. Auch Kamala Harris warnt vor Gefahren für die Demokratie.

Washington, D.C. – Im US-Wahlkampf hat sich eine neue Dynamik entwickelt, seit Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten angetreten ist. Der Rückzug von Joe Biden aus dem Rennen um die US-Wahl 2024 zeigt sich auch in den Umfragen: Die Siegchancen der Demokraten im November sind plötzlich erheblich gestiegen – sehr zum Ärger von Donald Trump. Der amtierende Präsident und seine Vizepräsidentin warnen vor Trumps möglichen Reaktionen auf eine Niederlage.

„Er meint, was er sagt“: Biden warnt vor Trump-Reaktion nach einer Niederlage bei US-Wahl

Trump ist nicht dafür bekannt, Niederlagen gut zu verkraften. Es bleibt unklar, ob er einen Sieg der Demokraten akzeptieren würde. Biden äußerte sich dazu in einem Interview mit dem Sender CBS am Mittwoch (7. August): „Wenn Trump verliert, bin ich mir da überhaupt nicht sicher“, sagte der Präsident auf die Frage, ob er einen friedlichen Machtwechsel erwarte. „Er meint, was er sagt. Wir nehmen das nur nicht ernst. Er spricht von einem Blutbad, falls die Republikaner verlieren sollten.“

Biden bezog sich dabei auf eine Aussage Trumps aus dem März. Der Ex-Präsident hatte damals in Ohio bei einer Rede verkündet: „Wenn ich nicht gewählt werde, wird es im ganzen Land ein Blutbad geben, das wird das Mindeste sein.“ Diese Äußerungen sorgten für Aufsehen, doch Trumps Wahlkampfteam relativierte die Aussage umgehend und erklärte, das „Blutbad“-Zitat sei aus dem Zusammenhang gerissen worden – es habe sich um eine Rede über die Autoindustrie gehandelt.

US-Präsident Joe Biden warnt vor Donald Trumps Reaktion im Falle einer Niederlage bei der US-Wahl. (Montage) © Manuel Balce Ceneta/dpa; Alex Brandon/dpa

Wahlbetrug-Lügen: Demokraten sorgen sich vor Reaktion von Trump-Anhängern

Während einer TV-Debatte auf CNN zwischen Biden und Trump wurde der Ex-Präsident gefragt, ob er das Wahlergebnis im November anerkennen würde. Trump antwortete, er würde das Ergebnis akzeptieren, „wenn es eine faire, legale und gute Wahl ist.“ Er behauptete weiterhin fälschlicherweise, dass bei der Wahl 2020 „der Wahlbetrug und alles andere lächerlich“ gewesen sei.

Die Demokraten hingegen befürchten, dass es erneut zu einem Vorfall wie am 6. Januar 2021 kommen könnte, als Trump-Anhänger das Kapitol stürmten, um die formelle Bestätigung von Joe Biden als US-Präsident zu verhindern. Fünf Menschen starben bei den Unruhen. Zuvor hatte Trump seine Anhänger mit unbelegten Wahlbetrugsvorwürfen angeheizt.

Ende 2022 verbreitete Trump erneut die falsche Behauptung, er sei bei der Wahl 2020 durch Wahlbetrug um eine zweite Amtszeit gebracht worden. In seinem Onlinenetzwerk Truth Social schrieb er: „Ein massiver Betrug dieser Art und dieses Ausmaßes ermöglicht die Aufhebung aller Regeln, Vorschriften und Artikel, sogar derjenigen, die in der Verfassung stehen.“ Dieselben Behauptungen verbreitet er auch im aktuellen US-Wahlkampf.

„Chaos, Angst und Hass“: Harris warnt vor Bedrohung der Demokratie durch Trump

Auch die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris warnte vor der Bedrohung durch Trump. Sie verwies auf seine Aussage über die Außerkraftsetzung der Verfassung und seine Äußerung, er werde nach einem Wahlsieg im November „nur am ersten Tag“ zum Diktator werden.

„Jemand, der vorschlägt, die Verfassung der Vereinigten Staaten aufzuheben, sollte nie wieder die Gelegenheit haben, hinter dem Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu stehen“, sagte Harris bei einer Wahlkampfveranstaltung in Eau Claire, Wisconsin. Sie rief die Menschen in den USA auf, das „Chaos, die Angst und den Hass“ abzulehnen.

US-Wahl: Umfragen zeigen Harris inzwischen vor Trump

Doch hat Harris eine Chance, bei der US-Wahl 2024 gegen Trump zu gewinnen? Umfragen zeigen eine Tendenz: Harris liegt in den landesweiten Befragungen inzwischen vor Trump. Gegen Biden hatte Trump zuletzt stets in Führung gelegen. Die Präsidentschaftswahl wird sich besonders in den Swing States entscheiden, die Harris aktuell mit ihrem Vizekandidaten Tim Walz besucht. (afp/hk)

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