Zwischenfall in Kursk: Russlands Hubschrauber durch Kamikazedrohne schwer beschädigt

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Über russischem Territorium wurde ein Hubschrauber in der Luft beschädigt – mithilfe einer Drohne. Für die Ukraine ein kleiner Erfolg.

Kiew – Spezialkräften des ukrainischen Sicherheitsdienstes SSU ist es offenbar gelungen, einen russischen Mi-28-Kampfhubschrauber im Flug zu treffen. Die Aktion auf russischem Territorium, bei der eine FPV-Kamikaze-Drohne zum Einsatz kam, unterstreicht erneut die zentrale Rolle unbemannter Flugobjekte im Ukraine-Krieg.

Der Schaden wurde vom russischen Militär gemeldet, unter anderem von Alexei Zemtsov, der den Telegrammkanal Voevoda Vesti betreibt. Er nannte allerdings nicht das Modell des Hubschraubers, sondern merkte nur an, dass es der Besatzung gelungen sei, das Flugzeug nach dem Angriff umzuleiten und zu landen. Weiter behauptete Zemtsov, dass die Besatzung noch lebe und der Hubschrauber zur Reparatur geschickt worden sei.

Ein russischer Kampfhubschrauber vom Typ Mi-28.
Ein russischer Kampfhubschrauber vom Typ Mi-28. © IMAGO/Evgeny Biyatov

Ukrainische Truppen zerstören Putins Hubschrauber – Drohnen trumpfen im Ukraine-Krieg erneut auf

Über private Telegram-Kanäle sollen auch Videos und Standbilder der FPV-Drohne gepostet worden sein, die das Heck des Hubschraubers traf, das angeblich dem Heckteil einer Mi-28 ähnelt. Das berichtet die ukrainische Zeitung Ukrainska Pravda.

Der Zeitung zufolge wurde der russische Hubschrauber von SSU-Spezialkräften der Spezialgruppe Alpha mit einer FPV-Drohne abgeschossen. „Das Video zeigt deutlich, dass die SSU-Drohne den Heckrotor des feindlichen Fahrzeugs getroffen hat... Wir haben noch viele unerwartete Überraschungen für die Russen“, habe eine Quelle beim SSU sich geäußert.

Russland schickt neue Reservetruppen in den Ukraine-Krieg – hohe Verluste durch ukrainisches Militär

Am Dienstag (6. August) hatten die russischen Behörden behauptet, die Ukrainer hätten einen groß angelegten Drohnen- und Raketenangriff auf die russische Oblast Kursk gestartet. Das russische Verteidigungsministerium hat die Berichte über die anhaltenden Kampfhandlungen in der Region Kursk inzwischen bestätigt. Die Lage scheint unübersichtlich.

Was ist eine FPV-Kamikaze-Drohne?

Eine FPV-Kamikaze-Drohne ist eine spezielle Art von Drohne, die für Angriffs- oder Sabotagezwecke entwickelt wurde. Der Begriff „FPV“ steht für „First-Person View“ (Ansicht der ersten Person), was bedeutet, dass der Bediener der Drohne die Steuerung aus der Perspektive der Drohne selbst übernimmt, indem er eine Kamera und ein Display (oft eine Videobrille) verwendet.

Die „Kamikaze“-Komponente dieser Drohne bezieht sich auf ihre Einsatzweise: Sie ist darauf ausgelegt, sich selbst zu zerstören, indem sie direkt in das Ziel fliegt und es durch die Aufprallenergie und eventuell eingebaute Sprengstoffe beschädigt oder zerstört. Diese Drohnen können militärisch oder in terroristischen Angriffen eingesetzt werden, um Ziele präzise zu treffen und erheblichen Schaden anzurichten.

DeepState, ein militärisches Open-Source-Intelligence-Projekt, hat Fotos von Militärausrüstung veröffentlicht, die wahrscheinlich im russischen Gebiet Kursk zerstört wurde. Dort hatten ukrainische Truppen Berichten zufolge am 6. August die Grenze durchbrochen. Zu der zerstörten Ausrüstung gehörte auch ein Ka-52-Hubschrauber. Dieser fing infolge einer harten Landung an zu brennen, wie die ukrainische Webseite Militarnyi berichtet. Er habe nicht wieder in Betrieb genommen werden können, hieß es dort weiter. (tpn)

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