Kein zweites TV-Duell mit Harris: Demokraten verspotten „Feigling“ Trump

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Kamala Harris hatte Donald Trump nach dem TV-Duell bereits zum nächsten herausgefordert. Der Republikaner hat allerdings kein Interesse, nochmal anzutreten.

Washington, D.C. – Donald Trump hat das TV-Duell gegen Kamala Harris verloren. Ein Rückspiel wolle der 78-Jährige jedoch nicht – und erntet deshalb den Spott der Demokraten. Auf seiner eigenen Social-Media-Plattform „Truth Social“ schrieb der ehemalige Präsident: „Es wird keine dritte Debatte geben.“ Für die Harris-Kampagne ein gefundenes Fressen, gegen den Präsidentschaftskandidaten der Republikaner zu sticheln. David Plouffe, Berater für Kamala Harris, postete auf X: „Endlich haben wir sein seelenverwandtes Tier herausgefunden. Ein Huhn.“

„Chicken“ also Huhn bedeutet hier so viel wie „Feigling“. Weiter äußerte sich die Harris‘ Sprecher Ian Sams, Trump solle für seine Antworten während der Debatte heftiger kritisiert werden. Gerade bei Fragen zum Ukraine-Krieg oder zur Abtreibung sei Trump zu einfach davon gekommen. Der Demokrat sagte über Trump in einem Memo: „Die Debatte war eine Katastrophe für Trump, ja.“

Donald Trump, Präsidentschaftskandidat der Republikaner bei einer Wahlkampfveranstaltung beim „Trump National Golf Club“ in Kalifornien am Freitag.
Donald Trump, Präsidentschaftskandidat der Republikaner bei einer Wahlkampfveranstaltung beim „Trump National Golf Club“ in Kalifornien am Freitag. © IMAGO/JIM RUYMEN

Trump weicht im TV-Duell den Fragen der Moderatoren aus

Weiter sagte er: „Diese Antworten sind einfach giftig. Unter fast allen anderen Umständen könnte jede dieser Antworten zu einer tagelangen Medienkrise für den Kandidaten führen. Zusammengenommen sind sie ein komplettes Desaster. Trump sollte Antworten zu diesen Positionen haben.“ Beim TV-Duell hatte Trump die Frage, ob er wolle, dass die Ukraine ihren Krieg mit Russland gewinnt, nicht beantwortet. Stattdessen sagte er: „Ich will, dass der Krieg aufhört.“

Harris und Trump zanken sich beim TV-Duell um die Ukraine und Russland

Harris hingegen bezichtigte den Ex-Präsidenten, er würde die Ukraine – sollte er Präsident werden – aufgeben. „Der Grund, warum Donald Trump sagt, dass dieser Krieg innerhalb von 24 Stunden vorbei sein würde, ist, dass er ihn einfach aufgeben würde, und das ist nicht das, was wir als Amerikaner sind“, sagte sie während dem TV-Duell über Trump.

Harris, anders als Trump, hatte nach dem TV-Duell angekündigt, für eine weitere Debatte mit dem Republikaner bereit zu sein. Doch, dass Trump jetzt abgelehnt hat, könnte auch für die Vizepräsidentin gelegen kommen. Denn für die Vorbereitung auf die Debatte hatte Harris viel Zeit in Anspruch genommen und sogar ihren Wahlkampf in den umkämpften Swing States vernachlässigt. Mit dem Sieg über Trump bei dem TV-Duell konnte sie überzeugen, doch ob ihr das ein weiteres Mal gelingen würde, ist fraglich. In die gleichen Fallen wie beim ersten Mal würde Trump wohl kein zweites Mal tappen.

Harris auf Wahlkampftour in den Swing States vor US-Wahl

Bei der Debatte hatte es Harris nämlich geschafft, den Ex-Präsidenten immer wieder zu provozieren. Und Trump ging auf ihre Sticheleien prompt ein und sah sich schnell in der Defensive. Harris hingegen zeigte sich angriffslustig und trieb Trump in die Enge. Doch noch könnte sich der Ex-Präsident umentscheiden und einer zweiten Debatte zwischen ihm und Harris zustimmen.

Alle Infos zur US-Wahl kompakt zusammengefasst!

Abonnieren Sie unseren exklusiven Newsletter und erhalten die wichtigsten Berichte unserer renommierten US-Medienpartner wie der Washington Post auf Deutsch übersetzt in Ihr Mail-Postfach. Hier geht’s zum Abo des US-Wahl-Kompakt-Newsletters

Brian Fallon, ein Sprecher der Harris-Kampagne, äußerte sich gegenüber Politico: „Die Vizepräsidentin ist der Meinung, dass es eine weitere Debatte geben sollte, und wir betrachten dies nicht als das letzte Wort von ihm.“ Harris ist aktuell in den Swing States auf Wahlkampf, wie der britische Guardian berichtet. Wahrscheinlich, um die verlorene Zeit bei der Vorbereitung auf das TV-Duell wiedergutzumachen. In North Carolina am Donnerstag forderte Harris Trump erneut heraus: „Wir schulden es der Wählerschaft. Denn die Sache ist die … in dieser Wahl könnte der Einsatz nicht höher sein.“ (sischr)

Auch interessant

Kommentare