Merz, Scholz, Habeck und Weidel als „Quotenstars“ – Darum schauen so viele ihre Auftritte im TV

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Viele Millionen Menschen verfolgen die TV-Auftritte von Merz, Scholz, Habeck und Weidel vor der Bundestagswahl. Das nächste TV-Duell ist schon am Mittwoch.

Berlin – Mit Chips oder Popcorn abends auf der Couch sitzen und Kanzlerkandidaten-Auftritte schauen – das scheint derzeit eine beliebte Abendbeschäftigung in Deutschland zu sein. Kurz vor der Bundestagswahl jagt ein TV-Event das nächste. Am Mittwochabend (19. Februar) ist es erneut so weit: Friedrich Merz (CDU) und Olaf Scholz (SPD) liefern sich ab 20.15 Uhr einen letzten direkten Schlagabtausch bei Welt TV und Bild.

Merz. Scholz, Habeck und Weidel erreichen mit TV-Auftritten viele Zuschauer – nächstes TV-Duell heute

Die letzten Auftritte der Kandidierenden der Parteien waren wahre Quotenschlager im TV. „Die vier Kanzlerkandidat*innen werden zu Quotenstars“, berichtete das Portal digitalfernsehen.de über die Einschaltquoten bei der ARD-Wahlarena am Montagabend (17. Februar). Sogar Public-Viewings in Gemeindehäusern und Sportheimen gibt es derzeit zu den TV-Sendungen mit den Kanzlerkandidaten – normalerweise kennt man so was vor allem vom Fußball.

Beobachter verfolgen das „Quadrell“ , die TV-Runde zur Bundestagswahl mit Olaf Scholz (SPD), Friedrich Merz (CDU), Alice Weidel und Robert Habeck.
Beobachter verfolgen das „Quadrell“ , die TV-Runde zur Bundestagswahl mit Olaf Scholz (SPD), Friedrich Merz (CDU), Alice Weidel und Robert Habeck. © Michael Kappeler/dpa-Pool/dpa

Nicht nur das TV-Duell von Merz und Scholz und das RTL-„Quadrell“ waren gefragte Formate. Auch Sendungen, bei denen Bürger Merz, Scholz, Habeck und Weidel direkt befragen konnten, waren bei den Zuschauern beliebt. 5,06 Millionen Zuschauer schalteten laut dem Branchenfachdienst DWDL bei der „Wahlarena“ mit Merz, Scholz, Habeck und Weidel ein und bleiben von 21.15 Uhr bis 23.22 Uhr vor dem TV, um mehr über die Standpunkte der Kanzlerkandidaten vor der Bundestagswahl zu erfahren. Vor allem auch bei jüngeren Zuschauern war die „Wahlarena“ beliebt, mit mehr als einem Viertel Marktanteil.

Insgesamt sicherte sich die ARD mit der Wahlsendung 23,6 Prozent Marktanteil bei den Zuschauern. Auch den parallel laufenden Faktencheck studierten viele Menschen – und mussten feststellen, dass Weidel beim Faktencheck nach der „Wahlarena“ durchfiel, Olaf Scholz aber mit Detailwissen überzeugte.

TV-Duelle und Quadrelle mit Merz, Scholz, Weidel und Habeck erreichen hohe Einschaltquoten

Bei der ZDF-Sendung „Klartext“, ebenfalls mit den vier Kandidierenden Merz, Scholz, Habeck und Weidel, gab es ähnlich starke Quoten für die Spitzenpolitiker vor der Wahl; 5,1 Millionen Zuschauer schaltete am 13. Februar ab 19.35 Uhr bis 22 Uhr ein.

Noch mehr Menschen schauten das erste TV-Duell mit Scholz und Merz bei ARD und ZDF am 9. Februar: 10,1 Millionen Menschen wollten wissen, wie sich der Unions-Kanzlerkandidat und der amtierende Bundeskanzler vor der Bundestagswahl präsentieren.

Auch das RTL-„Quadrell“ mit den Moderatoren Günther Jauch und Pinar Atalay hatte Traum-Quoten: Unter den 14- bis 49-Jährigen erreichte die das Vierer-Duell mit Merz, Habeck, Scholz und Weidel über 40 Prozent Marktanteil. Den „Tatort“ ließ die politische Diskussionsrunde hinter sich.

Bundestagswahl 2025 - Alles Wichtige zu den Neuwahlen im Februar

So funktioniert die Stimmabgabe: Alles zur Erststimme und Zweitstimme bei der Bundestagswahl 2025.

Antrag, Fristen, Zahlen: Das müssen Sie bei der Briefwahl vor den Neuwahlen beachten.

Vorsicht beim Kreuz: Diese Fehler sollten Sie beim Ausfüllen des Stimmzettels vermeiden.

Auszählung und Stimmabgabe: Alle Informationen zum Zeitpunkt der Ergebnisse der Bundestagswahl in der Übersicht.

Welche Partei passt zu meinen Vorstellungen: Hier finden sie den Wahlomat zur Bundestagswahl 2025.

Kurz vor der Bundestagswahl viele noch unentschlossen - TV-Auftritte liefern Orientierung

Möglich, dass das große Interesse an Merz. Scholz, Habeck und Weidel im TV auch an den vielen Bürgern liegt, die kurz vor der Bundestagswahl immer noch nicht wissen, wen sie wählen sollen. Eine Woche vor der Wahl war jeder Dritte laut dem ARD-Deutschlandtrend noch nicht sicher, wem er seine Stimme geben will.

Abgesehen davon scheint aber auch das Interesse an der Wahl diesmal besonders groß zu sein: Im ZDF-Politbarometer gaben nur zwölf Prozent der Befragten an, sie hätten wenig oder gar kein Interesse an der Bundestagswahl 2025, das sind weniger als bei der Bundestagswahl 2021.

Mit Migrationsdebatte und Merz‘ „All in“ nahm Wahlkampf an Fahrt auf

An Fahrt aufgenommen hat der Wahlkampf vor rund drei Wochen mit Friedrich Merz‘ „All in“-Ansage nach dem Anschlag in Aschaffenburg. Bei notwendigen Änderungen zur illegalen Migration, schaue er „nicht nach links, nicht nach rechts, sondern nur noch geradeaus“, erklärte der CDU-Chef in einer spektakulären Pressekonferenz.

Es folgten eine höchst kontroverse Abstimmung zur Migration im Bundestag, bei dem die AfD einem Unionsantrag zustimmte und Massenprotesten dagegen auf den Straßen. Aktuelle Umfragen zur Bundestagswahl blieben aber dennoch in etwa gleich. Allein die Linke erlebte einen unerwarteten Aufschwung.

Nächste TV-Sendungen zur Bundestagswahl: Duell Scholz-Merz und Bürger-Speed-Dating

Spätestens seitdem scheint die Nation politisiert. Dass so viele derzeit bei den TV-Duellen, TV-Quadrellen und Bürgerfragerunden im Fernsehen einschalten, könnte aber auch am Winterwahlkampf liegen. Denn: zu Hause auf der Couch ist man da meistens sowieso.

Nach dem TV-Duell bei Welt TV und Bild am Mittwochabend gibt es dafür noch eine Gelegenheit am Samstag (22. Februar): Pro7 und Sat1 laden die Kanzlerkandidaten der Parteien zum Bürger-Speed-Dating ins Fernsehen ein, wo sie sich 130 Minuten lang Fragen von Wählerinnen und Wählern stellen. Merz allerdings sagte ab, nur Habeck, Weidel und Scholz sind daher beim Bürger-Speed-Dating dabei. (smu)

Auch interessant

Kommentare