„Sehr starkes AfD-Ergebnis“ erwartet: Habeck schießt gegen Merz – und die Wahlarenen im TV
Die Umfragen kurz vor der Bundestagswahl sprechen für die AfD. Robert Habeck sieht vor allem zwei Punkte, warum die Partei gerade so stark ist.
Berlin – Robert Habeck erwartet bei der Bundestagswahl ein „sehr starkes AfD-Ergebnis“. Das sagte der Grünen-Politiker bei der Online-Veranstaltung „Europe Calling“. Seine Befürchtung begründete Habeck nicht nur mit den drei Anschlägen in Magdeburg, Aschaffenburg und München „sondern auch, weil die AfD in diesem Wahlkampf ein Stück normalisiert wurde.“
Für diese Normalisierung der in Teilen rechtsextremistischen Partei sieht Habeck vor allem zwei Punkte. Zum einen die Abstimmung im Bundestag, bei der Friedrich Merz seinen Fünf-Punkte-Plan mit Stimmen der FDP und AfD verabschiedet hatte und zum anderen Alice Weidels Auftritte beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
Habeck kritisiert „normales Bild“ der AfD in ZDF und ARD Sendungen vor der Bundestagswahl
„Wir standen immer schön nebeneinander und haben zwar in der Sache uns gestritten“, erklärte Habeck. „Aber am Anfang gibt man sich die Hand und am Ende gibt man sich die Hand. Also auch das Bild war so dann ein normales Bild und das dringt schon vor in die Gesellschaft.“ Im Quadrell, der ARD-Wahlarena und in der ZDF-Sendung „Klartext“ war Weidel zu Gast und durfte sich mit den anderen Kanzlerkandidaten streiten, oder Fragen der Bürgerinnen und Bürger beantworten.
Merz‘ kontroverser Fünf-Punkte-Plan hingegen wurde nur durch Stimmen der AfD im Bundestag verabschiedet. Die AfD-Chefin warf dem CDU-Chef vor: „Dieser Antrag mit den fünf Forderungen ist, was die Forderungen anbelangt, von der AfD abgeschrieben.“ Im Landtag von Sachsen-Anhalt hatte die AfD-Fraktion einen fast identischen Fünf-Punkte-Plan am Donnerstag (20. Februar) zur Abstimmung gestellt.
Andere Gründe für die starken Umfrageergebnisse der AfD sieht Habeck darin, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger benachteiligt fühlen. „Also müssen wir mehr für die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse tun“, mahnte der Wirtschaftsminister.
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