„So spricht ein Mini-Trump“: SPD reagiert empört auf Merz-Rede

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Kurz vor der Bundestagswahl fällt Friedrich Merz mit einer kontroversen Rede noch einmal auf. In München kritisiert er die Demonstrationen gegen Rechts.

Berlin/München – Es gibt nochmal Ärger auf den letzten Metern zur Bundestagswahl 2025. SPD-Spitzenpolitiker werfen Friedrich Merz, dem Kanzlerkandidaten der Union, vor, das Land zu spalten. Lars Klingbeil, der Vorsitzende der SPD, äußerte auf X scharfe Kritik: „Friedrich Merz macht auf den letzten Metern des Wahlkampfes die Gräben in der demokratischen Mitte unseres Landes nochmals tiefer.“

Scharfe Kritik an Merz’ Abschlussrede zur Bundestagswahl von SPD

Matthias Miersch, Generalsekretär der SPD, bezeichnete dies als Tiefpunkt des Wahlkampfes und fügte hinzu: „Statt zu einen, entscheidet sich Friedrich Merz, noch einmal richtig zu spalten. So spricht niemand, der Kanzler für alle sein will – so spricht ein Mini-Trump“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Die beiden SPD-Politiker bezogen sich auf den Wahlkampfabschluss der Union in München. Dort hatte Merz in Bezug auf Demonstrationen gegen rechts erklärt: „Links ist vorbei. Es gibt keine linke Mehrheit und keine linke Politik mehr in Deutschland.“ Er wolle sich wieder auf Politik für die Mehrheit der Bevölkerung konzentrieren, die vernünftig sei und „alle Tassen im Schrank“ habe, anstatt „für irgendwelche grünen und linken Spinner auf dieser Welt“ Politik zu machen.

Weiter kritisierte er die Demonstrationen gegen Rechts, die aktuell auch gegen die CDU/CSU laufen. „‚Antifa‘ und ‚Gegen Rechts‘, wo waren die denn als Walter Lübcke in Kassel ermordet worden ist?“ Tatsächlich gab es nach dem Attentat an Walter Lübcke zahlreiche Demonstrationen gegen Rechts in Deutschland.

Wahlkampfabschluss von CSU und CDU für die Bundestagswahl
Friedrich Merz im Münchner Löwenbräukeller beim Wahlkampfabschluss der CDU/CSU. © Sven Hoppe/dpa

Miersch bezeichnet Merz aufgrund seiner Rede als „Demagoge“ vor der Bundestagswahl

Miersch kritisierte weiter: „Wer linke Politik beenden will, erklärt Millionen Menschen, dass ihre Sorgen keinen Platz mehr haben.“ So spreche kein Bundeskanzler, sondern ein Demagoge. Außerdem nutze Merz seinen letzten Auftritt, um wieder gegen die Ampel-Koalition zu schießen. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck und das Heizungsgesetz wurden Thema. „Haben sie schonmal irgendwo auf der Welt irgendeinen Wirtschaftsminister erlebt, der sich ein halbes Jahr mit der Frage beschäftigt hat, welche Heizung in die privaten Keller eingebaut wird?“

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Habeck habe das Thema verfehlt, erklärte der CDU-Chef unter tosenden Applaus im Löwenbräukeller in München. Während des Wahlkampfabschlusses der CDU/CSU gab es vor der Veranstaltung Proteste des Bündnisses „München gegen Rechts“. Ein Demonstrant verkleidet als Friedrich Merz hatte eine symbolische Brandmauer aus grau angesprühten Kartons aufgebaut und eingerissen. Eine Anspielung auf die Abstimmung der Union im Bundestag mit der AfD. (sischr)

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