Nordkorea-Soldaten getroffen: Ukraine meldet offiziell Gefechte mit Kim Jong-uns Truppen

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Von Kim Jong-un gesandt: Die Ukrainer berichten zum ersten Mal offiziell von Kämpfen mit nordkoreanischen Soldaten in der russischen Grenzregion Kursk.

Kursk – Das ist ein Novum im Ukraine-Krieg: Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov hat an diesem Dienstag (5. November) in einem Interview mit dem südkoreanischen Fernsehsender KBS erstmals Gefechte zwischen den ukrainischen Streitkräften und Soldaten aus Nordkorea bestätigt.

Ukraine-Krieg: Kiew vermeldet Gefechte mit Nordkorea-Soldaten in Kursk

Zu den Zusammenstößen sei es demnach in der russischen Grenzregion Kursk gekommen, hieß es aus Kiew. In die Oblast direkt an der Grenze zu Russland waren im Sommer ukrainische Verbände eingefallen. Mehrere tausend Soldaten sollen sich laut ukrainischer Militärblogger noch auf dem Territorium von Moskau-Autokrat Wladimir Putin aufhalten.

„Wir erkennen Zusammenstöße mit nordkoreanischen Einheiten und gehen davon aus, dass es in den nächsten Wochen zu weiteren Kämpfen mit ihnen kommen wird. Wir werden die Situation weiter analysieren und entsprechend überarbeiten“, erklärte Umerov laut des Online-Nachrichtenportals The Kyiv Independent bei KBS.

Die Ukrainer haben ein russisches Panzerfahrzeug zerstört - mutmaßlich in der russischen Region Kursk. © Screenshot X@AndySch64494719

Nordkorea-Soldaten für Wladimir Putin: Ukraine-Armee bestätigt erstmals offiziell Kämpfe

Zuvor hatte Andrij Kowalneko vom Sicherheitsrat der Ukraine an diesem Dienstag von Gefechten mit den von Diktator Kim Jong-un in die Russische Föderation geschickten nordkoreanischen Kontingenten berichtet. „Die ersten nordkoreanischen Truppen wurden bereits beschossen, und zwar in der Region Kursk“, schrieb Kowalneko bei Telegram. Die nordkoreanischen Einheiten seien getroffen worden, erklärte Kowalneko weiter. Ob Kim Jong-uns Soldaten separat operierten oder in russische Kompanien integriert waren, ließen sowohl Umerov als auch Kowalneko in ihren Berichten zu den Verlusten im Ukraine-Krieg unerwähnt.

Die Geheimdienste der USA, der Ukraine und Südkoreas gehen davon aus, dass Kreml-Chef Putin von Kim Jong-un zu einem hohen Preis rund 11.000 bis 12.000 Nordkorea-Soldaten für die Gefechte mit den ukrainischen Streitkräften erhalten hat. Bislang ist nichts darüber bekannt, dass nordkoreanische Soldaten auch ukrainischen Boden betreten haben. Sie sind wohl (vorerst) für den Einsatz in der russischen Grenzregion Kursk vorgesehen. Kürzlich hatte US-Außenminister Antony Blinken von amerikanischen Beobachtungen berichtet, wonach etwa 8000 nordkoreanische Soldaten in der Oblast Kursk eingetroffen seien.

Auf Linie getrimmt: nordkoreanische Soldaten. (Symbolfoto)
Auf Linie getrimmt: nordkoreanische Soldaten. (Symbolfoto) © IMAGO / Russian Look

Nordkoreanische Soldaten in Russland: Deal zwischen Wladimir Putin und Kim Jong-un

Wie die koreanische Tageszeitung The Korea Herald berichtet, sollen einzelne nordkoreanische Soldaten von Moskau angeblich umgerechnet rund 2000 US-Dollar pro Monat für ihren Militär-Einsatz erhalten. Damit nicht genug: Laut The Korea Herald geht der südkoreanische Geheimdienst ferner davon aus, dass das Kreml-Regime um den willfährigen Außenminister Sergei Lawrow Nordkoreas Diktator als Gegenleistung zudem Weltraumtechnologie liefert und es Kim Jong-un damit ermöglichen könnte, einen weiteren militärischen Aufklärungssatelliten zu starten.

Südkorea ist seit dem Koreakrieg (1950 bis 1953) mit seinem nördlichen Nachbarn verfeindet. Es arbeitet eng mit der westlichen Verteidigungsallianz Nato sowie mit Kiew zusammen. Nach den jüngsten Meldungen zu Kim Jong-uns Soldaten auf russischer Seite hatte Seoul diese Zusammenarbeit mit der Ukraine umgehend intensiviert. So sollen südkoreanische Militärs der ukrainischen Armee beratend helfen, weil sie ihre nordkoreanischen Nachbarn intensiv studiert haben. (pm)

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