News zum Ukraine-Krieg - Putin spricht über Rückeroberung von Kursk - ein Wort meidet er dabei beschämt

Putin spricht über Rückeroberung von Kursk - ein Wort meidet er dabei beschämt

6.56 Uhr: Seit Wochen kämpfen nordkoreanische Soldaten in Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine. Sie sollen vor allem die von den Ukrainern teilbesetzte Region Kursk zurückerobern. Der russische Präsident machte bislang keinen Hehl aus der Beteiligung der Nordkoreaner. Doch bei seiner Jahrespressekonferenz war das plötzlich ganz anders.

Wie das „Institute for the Study of War“ (ISW) berichtet, erwähnte Putin Nordkorea mit keinem Wort. Kein Wort darüber, dass es den Russen nicht gelingt, ohne nordkoreanische Unterstützung die ukrainischen Soldaten von russischem Territorium zu vertreiben. Offenbar ist es Putin unangenehm, sich selbst eingestehen zu müssen, dass er die nordkoreanischen Truppen braucht. „Beschämt“ nennt das ISW Putins Auftritt in dieser Hinsicht.

Putin hob stattdessen die 155. russische Marineinfanteriebrigade für ihre Erfolge bei Kampfhandlungen in der Oblast Kursk hervor. Russische Militärblogger hatten kürzlich die Einnahme von Plechowo in der Oblast Kursk teilweise der 155. Marineinfanteriebrigade zu geschrieben, aber auch klar gemacht, dass nordkoreanische Soldaten beteiligt waren.

Eine andere Rückeroberung war zwei russischen Einheiten zugeschrieben worden. Dabei wurde das Dorf laut Militärbloggern nur von Nordkoreanern zurückerobert, gänzlich ohne Hilfe der Russen.

Es ist möglich, dass Putins neuerliche Entscheidung, die Beiträge nordkoreanischer Streitkräfte bei der Rückeroberung von Kursk nicht offiziell anzuerkennen, den Umfang der Hilfe Kim Jong Uns einschränken könnte, wie das „ISW“ jetzt berichtet. 

Putin erklärt sich zu Kompromiss in der Ukraine bereit

13.30 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat seine Bereitschaft zu Verhandlungen über ein Ende des Ukrainekriegs bekräftigt. Dabei sei er auch zu Eingeständnissen bereit, sagte Putin auf seiner Jahrespressekonferenz auf eine Frage des US-Senders NBC. „Politik ist die Kunst der Kompromisse.“ Details zu möglichen Kompromissen nannte er nicht. Zugleich warf der Kremlchef der Ukraine einmal mehr vor, Verhandlungen zu blockieren. 

Er erinnerte dabei an das Scheitern eines Abkommens, das Moskau und Kiew kurz nach Beginn des von Putin befohlenen Angriffskriegs in Istanbul schließen wollten. Die Einigung sei am Ende von der Ukraine auf Druck des Westens abgelehnt worden, sagte er.

Als Tatjana nach Kursk fragt, erwischt sie Putin auf dem falschen Fuß

11.57 Uhr: Mehr als vier Monate nach Beginn der ukrainischen Offensive im russischen Gebiet Kursk sieht sich Kremlchef Wladimir Putin unter massivem Handlungsdruck. Die russische Bewohnerin Tatjana fragte den Präsidenten bei seiner jährlichen im Staatsfernsehen übertragenen großen Fragerunde, wann die Bewohner endlich nach Hause zurückkehren könnten und alles wieder aufgebaut werde. „Alles wird erledigt“, sagte Putin verlegen um eine konkrete Antwort. Er könne kein Datum nennen, meinte er. „Aber ganz sicher werden sie vertrieben.“

In der Region Kursk halten Tausende ukrainische Soldaten seit Anfang August Dutzende Ortschaften besetzt. Die Führung in Kiew will so nach eigenen Angaben ihre Position stärken für mögliche Verhandlungen zur Lösung des Konflikts.

Nach der Befreiung der Region werde der komplette Schaden erfasst, sagte Putin. „Alles wird wieder aufgebaut.“ Straßen und die Infrastruktur würden instand gesetzt. Er bat die Menschen in der Region, die ihre Wohnungen verloren haben und in Notunterkünften untergebracht sind, um Geduld.

Selenskyj: Ohne die Hilfe der USA wird es schwierig

10.55 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Zweifel, ob die europäischen Partner seinem Land im Fall eines Rückzugs der USA zum Sieg gegen Russland verhelfen können. „Es ist sehr schwierig, die Ukraine ohne die Hilfe der USA zu unterstützen, und genau das werden wir mit Präsident Trump besprechen, wenn er im Weißen Haus ist“, sagte er beim EU-Gipfel in Brüssel.

Man müsse erneut auf die Einheit zwischen den USA und Europa zählen. „Das ist äußerst wichtig, denn wir brauchen diese Einheit, um Frieden zu erreichen“, fügte Selenskyj hinzu. „Ich glaube, nur gemeinsam können die Vereinigten Staaten und Europa Putin wirklich stoppen und die Ukraine retten.“

Medwedew: Times-Journalisten „legitime militärische Ziele“

10.39 Uhr: Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat englische Journalisten als „legitime militärische Ziele“ bezeichnet. Die „erbärmlichen Schakale“ der Times sollten „vorsichtig sein“, warnte Medwedew.

Der Grund für den Ausbruch des Putin-Loyalisten: Die Londoner „Times“ hatte in einem Kommentar den tödlichen Anschlag auf den russischen Atom-General Kirillow als „gezielter Schlag gegen einen Aggressor“ bezeichnet. Weiter schrieben die Redakteure: „Damit wird die Notwendigkeit unterstrichen, dass die westlichen Regierungen, von denen sich viele im Umbruch befinden, der Ukraine jede Unterstützung gewähren sollten, die sie braucht, um ihren gerechten Selbstverteidigungskrieg führen zu können. Kirillow war Chef der russischen nuklearen, chemischen und biologischen Streitkräfte. Er wäre für zahlreiche dokumentierte chemische Angriffe auf ukrainische Streitkräfte im Feld verantwortlich gewesen.“

Auf die Drohung aus Russland reagierte der britische Außenminister David Lammy auf X und nannte die Medwedew-Aussage eine „Gangster-Drohung“. Die Zeitungen im Königreich verkörperten „das Beste der britischen Werte: Freiheit, Demokratie und unabhängiges Denken“.