Trump will sich aus Putin-Selenskyj-Treffen heraushalten – Wadephul bleibt skeptisch

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Ein bilaterales Treffen zwischen Selenskyj und Putin soll der nächste Schritt auf dem Weg zum Frieden im Ukraine-Krieg sein. Ohne Hilfe von außen?

Washington, D.C. – Nach seinen Treffen mit Wladimir Putin in Alaska und Wolodymyr Selenskyj in Washington hat US-Präsident Donald Trump ein direktes Gespräch zwischen den Präsidenten Russlands und der Ukraine angestoßen. Erst danach will er selbst in ein trilaterales Gipfeltreffen einsteigen, um über ein mögliches Ende im Ukraine-Krieg zu verhandeln. „Ich möchte einfach sehen, was bei dem Treffen passiert. Sie bereiten es gerade vor, und wir werden sehen, was passiert“, sagte er in einem Telefoninterview mit Talkshow-Moderator Mark Levin auf WABC am Dienstag.

Treffen zwischen Selenskyj und Putin: Trump arbeite an einem bilateralen Treffen

Trumps vorsichtiges Vorgehen steht im Kontrast zu seinen früheren Wahlkampfversprechen, den Krieg binnen 24 Stunden beenden zu können. In den vergangenen Tagen räumte er ein, dass die Lage weitaus komplizierter sei als erwartet, berichtet The Guardian. Fortschritte blieben bislang aus, auch ein möglicher Tagungsort ist noch nicht festgelegt.

Das Weiße Haus erläuterte in einer Erklärung: „Trump und sein nationales Sicherheitsteam arbeiten weiterhin mit russischen und ukrainischen Beamten an einem bilateralen Treffen, um das Töten zu stoppen und den Krieg zu beenden … es liegt nicht im nationalen Interesse, diese Fragen öffentlich weiterzuverhandeln.“

Bilaterales Treffen für ein Ende im Ukraine-Krieg: Wadephul zweifelt an russischem Interesse

Außenminister Johann Wadephul sieht ein bilaterales Treffen zwischen Putin und Selenskyj in weiter Ferne. Er könne sich nicht vorstellen, dass der russische Präsident Interesse an einem Gipfeltreffen mit dem ukrainischen Präsidenten hat. „Die Zweifel liegen ja auf der Hand, weil es von Präsident Putin kein Ja gibt zu der Bereitschaft zu verhandeln“, sagte Wadephul in einem Gespräch mit der Deutschen Welle.

„Wir sehen nur, dass er jeden Tag neu die Ukraine angreift. Wir sehen nur, dass er Verzögerungstaktiken durchführt.“ Wadephul warnt deshalb vor zu großen Erwartungen. Man müsse abwarten, „ob es überhaupt Gespräche gibt“ und wenn ja, ob es eine belastbare Vereinbarung gäbe.

Bevor es zu einem trilateralen Treffen der drei Staatschefs kommt, will Trump, dass sich Selenskyj und Putin zu einem bilateralen Treffen © MediaPunch/ZUMA Press Wire/IMAGO (Montage)

Russland stellt Selenskyjs Legitimität infrage: Bilaterales Treffen unter Bedingungen

Während Selenskyj seine Gesprächsbereitschaft betonte, äußerte sich Moskau zurückhaltender. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte zwar, Präsident Wladimir Putin sei grundsätzlich zu einem bilateralen Treffen bereit, allerdings nur unter Bedingungen. So müssten alle Themen vorab von Experten geklärt werden. Zudem stelle sich die Frage nach der Befugnis Selenskyjs, ein Friedensabkommen zu unterzeichnen. Das berichtete Reuters.

Putin hatte in der Vergangenheit wiederholt Zweifel an der Legitimität Selenskyjs Präsidentschaft geäußert, da dessen Amtszeit im Mai 2024 abgelaufen wäre. Wegen des Krieges fand jedoch bislang keine Präsidentschaftswahl statt, was gemäß dem verhängten Kriegsrecht in der Ukraine legitim ist. (lw)

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