Trumps Sondergesandter Witkoff betont Hoffnung auf Frieden im Ukraine-Krieg
Infolge des Treffens mit Putin zieht Trumps Sondergesandter eine positive Bilanz. Wie glaubhaft aber ist sie hinsichtlich anhaltend heftiger Gefechte im Ukraine-Krieg?
St. Petersburg/Washington D.C – Die anhaltenden Kampfhandlungen im Ukraine-Krieg setzen sich trotz der wiederholten Versprechen von Donald Trump, als 47. US-Präsident schnell Frieden zu schaffen, unvermindert fort. Deutlich wurde dies ein weiteres Mal durch einen schweren russischen Raketenangriff auf die Stadt Sumy am Sonntag, bei dem mindestens 34 Menschen ums Leben kamen. Am Freitag reiste Trumps Sondergesandter Steve Witkoff nach St. Petersburg, um mit Wladimir Putin in dessen Heimatstadt ein über viereinhalbstündiges Gespräch zu führen. Dies war bereits Witkoffs dritter Besuch bei Putin während Trumps Amtszeit, um mögliche Friedensverhandlungen zu sondieren. Obwohl konkrete Ergebnisse des Treffens noch ausstehen, äußerte sich Witkoff überraschend optimistisch zum Gesprächsverlauf.
Witkoff zieht nach Putin-Gespräch eine zuversichtliche Bilanz für ein Friedensabkommen im Ukraine-Krieg
In einem Interview mit dem konservativen US-Nachrichtensender Fox News zeigte sich Witkoff zuversichtlich, dass im Gespräch mit Putin Fortschritte erzielt wurden. Er erklärte, dass Putin Bereitschaft signalisiert habe, den Krieg in der Ukraine zu beenden. „Putins Forderung ist es, hier einen dauerhaften Frieden zu haben“, erklärte Witkoff.

Zu verstehen sei dies sei als „Antwort“ auf die Frage nach einer möglichen Waffenruhe im Ukraine-Krieg, führte Trumps Sondergesandter aus. Zwar habe es „eine Weile gedauert, zu diesem Punkt zu gelangen“, räumte Witkoff ein. Dennoch betonte er: „Ich denke, wir könnten kurz vor etwas stehen, das für die gesamte Welt sehr, sehr wichtig sein würde.“
Putin selbst hat sich bisher nicht zu dem Treffen mit Witkoff geäußert. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow ließ jedoch verlauten, dass nach dem Gespräch in St. Petersburg ein weiteres Telefonat zwischen Putin und Trump möglich sei. Noch vor dem Treffen hatte Peskow erklärt, dass keine großen Durchbrüche zu erwarten seien, wie die Tagesschau berichtete.
Die Trump-Administration könnte darauf aus sein, das Gesicht des US-Präsidenten zu wahren
Es liegt nahe, dass die Trump-Administration bestrebt ist, das Ansehen des Präsidenten nach seinen großspurigen Versprechen eines schnellen Kriegsendes zu schützen. Angesichts von Trumps unbeständiger Zollpolitik und den damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen sowie der wachsenden Ängste vor einer nahenden Rezession in den USA scheint die aktuelle Rhetorik wenig überraschend.
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Auch die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete über das Treffen Witkoffs und Putins in St. Petersburg, brachte dabei jedoch lediglich die US-Perspektive zum Ausdruck, die Witkoff am Montag (US-Ortszeit) auch gegenüber Fox News vertrat. Bei einem potenziellen Friedensabkommen gehe es im Kern um „fünf Gebiete“ (die von Russland besetzten oder annektierten ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja, Cherson sowie die Krim, Anm. d. Redaktion), wird Witkoff von Tass zitiert. Damit jedoch seien eine Menge problematischer Details, wie etwa „Sicherheitsprotokolle“ verbunden, so Witkoff weiter. (fh)