Umfrage-Schock: Haley plötzlich nur noch vier Punkte hinter Trump

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Wer für die Republikaner bei der US-Wahl 2024 antritt, steht noch nicht fest. Trump ist Favorit, doch eine Herausforderin kommt ihm bedrohlich nahe.

Washington DC – In den Vereinigten Staaten wird das kommende Jahr von einer Sache bestimmt: die US-Wahl 2024, die traditionell am ersten Dienstag im November stattfindet. Bis dahin fallen die Entscheidungen, wen welche Partei ins Rennen schickt, in den sogenannten Vorwahlen der USA.

Beste Chancen bei der „Grand Old Party“ (GOP) hat Donald Trump. Der ehemalige US-Präsident führt alle Umfragen zu den Vorwahlen der Republikaner an – mit deutlichem Vorsprung auf den zumeist zweitplatzierten Ron DeSantis. Die Chancen des Gouverneurs von Florida sanken nach zweifelhaften Auftritten in den TV-Debatten der Republikanischen Partei. Trump hatte die Runden allesamt gemieden. In Abwesenheit des Topfavoriten war stattdessen das Feld der Verfolger aufeinander losgegangen. Vor allem DeSantis und Nikki Haley lieferten sich heftige Wortduelle.

Nikki Haley auf Wahlkampf in Iowa. Die ehemalige UN-Botschafterin tritt im Kampf um die Nominierug der Republikaner für die US-Wahl 2024 gegen Donald Trump an.
Nikki Haley auf Wahlkampf in Iowa. Die ehemalige UN-Botschafterin tritt im Kampf um die Nominierug der Republikaner für die US-Wahl 2024 gegen Donald Trump an. © SCOTT OLSON/AFP

Nikki Haley wird zur größten Konkurrenz für Donald Trump

Nach einhelliger Meinung war es aber die ehemalige UN-Botschafterin der USA, die die Bühne als Siegerin verließ. Das Time-Magazin nannte sie die „beste der Kandidaten, die nicht Trump heißen“. Das Nachrichtenportal Vox sah sie „Angriffe von allen Seiten gekonnt abwehren“.

Nun scheint Haley für ihre couragierten Auftritte gegen Ron DeSantis und Vivek Ramaswamy die Früchte zu ernten. Eine aktuelle Umfrage aus dem US-Bundesstaat New Hampshire sieht sie bei den Vorwahlen der Republikaner nur noch vier Punkte hinter Donald Trump. Erhoben wurde die Umfrage von dem Wahlforschungsinstitut „American Research Institute“. Befragt wurden mehr als 300 Wählerinnen und Wähler der Republikaner, wen sie am liebsten ins Rennen gegen den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden schicken würden. Trump, der die Vorwahlen in New Hampshire 2016 gewonnen hatte, liegt demnach weiter auf dem ersten Platz. Den zweiten aber sicherte sich Haley, die den Abstand auf den Ex-Präsidenten deutlich verkürzen konnte.

Die Kandidaten der Republikaner für die US-Wahl 2024

  1. Donald Trump: 33 Prozent
  2. Nikki Haley: 29 Prozent
  3. Chris Christie: 13 Prozent
  4. Ron DeSantis: 6 Prozent
  5. Vivek Ramaswamy: 5 Prozent
  6. Asa Hutchinson: 1 Prozent

Doch nicht nur das „American Research Institute“ verortet Nikki Haley auf Erfolgskurs. Auch CBS sieht die Zustimmung für die 51 Jahre alte Politikerin steigen. In einer Umfrage, die der TV-Sender Mitte Dezember veröffentlicht hatte, befand sich Haley ebenfalls bei komfortablen 29 Prozent. In dieser Befragung stellte sich Trumps Vorsprung aber deutlich komfortabler dar: Der Ex-Präsident kam hier auf 44 Prozent Zustimmung.

Nikki Haleys Chancen auf einen Sieg gegen Trump könnten sich noch verbessern

Doch Haleys Chancen könnten bald noch weiter steigen – dann nämlich, wenn andere prominente Kandidaten das Teilnehmerfeld verlassen. Üblicherweise erfolgt das nach den ersten paar Wahlgängen in den Vorwahlen, die unter anderem in Iowa und New Hampshire stattfinden. Verlässt ein Kandidat das Rennen, empfiehlt er traditionelle seiner Wählerschaft eine Alternative und fordert sie auf, einen Kandidaten seiner Wahl zu unterstützen. Für diese im englischen „Endorsement“ genannte Unterstützung lassen sich Kandidaten häufig Ämter in zukünftigen Kabinetten versprechen – so geschehen, als Kamala Harris sie von den Vorwahlen der Demokraten verabschiedete und stattdessen Joe Biden unterstützte. Der wurde Präsident und Harris seine Vizepräsidentin.

Haley wiederum könnte für ihren Kampf gegen Donald Trump ebenfalls Unterstützung gebrauchen – und könnte diese vor allem von Chris Christie erhalten. Der ehemalige Gouverneur von New Jersey rangiert in New Hampshire derzeit auf Platz drei mit etwa 13 Prozent Zustimmung. Christie gilt wie Haley als gemäßigter Republikaner und als Kritiker Donald Trumps. Als DeSantis und Ramaswamy ihre Attacken auf Haley starteten, war es Christie, der der ehemaligen UN-Botschafterin zur Seite sprang.

Seine Unterstützung würde Haley zumindest in New Hampshire an Trump vorbeiziehen lassen. Das wäre zwar zunächst nicht mehr als ein kleiner Teilerfolg. Er dürfte aber groß genug sein, um etwas Spannung in den Auftakt des Wahljahres 2024 zu bringen. (dil)

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