"Bild" enthüllt: Deshalb telefonierte Trump mitten im großen Gipfel mit Putin
Wie die "Bild" berichtet, soll der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj der Runde von einem nach Russland entführten Kind erzählt haben. Dessen Eltern wüssten, wo sich das Kind befindet, hätten aber keine Möglichkeit der Kontaktaufnahme oder um es zurück nach Hause zu bringen.
Insgesamt soll Russland 19.500 Kinder verschleppt haben. Viele von ihnen wurden zur Adoption freigegeben. Dem "Bild"-Bericht zufolge soll Selenskyjs Geschichte Trump sehr nah gegangen sein. Daraufhin soll Bundeskanzler Friedrich Merz dem US-Präsidenten geraten haben, Putin umgehend anzurufen und damit zu konfrontieren. Trump verließ daraufhin den Raum und telefonierte, anders als geplant, noch vor Ende des Gipfels mit dem Kremlchef.
Bundesregierung: Trump hat sich auf Europas Position zurück orientiert
Die Bundesregierung wertet den Ukraine-Gipfel in Washington als historisches Treffen. Die Dynamik des vorherigen Gipfels von US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin vom vergangenen Freitag in Alaska sei gedreht worden, hieß es aus Regierungskreisen. Trump habe sich jetzt weitgehend auf die Position der Europäer zurück orientiert.
Putin habe im Telefongespräch mit Trump eingewilligt, an einem bilateralen Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj teilzunehmen, hieß es weiter. Außerdem habe das Treffen im Weißen Haus dazu gedient, noch einmal die prinzipielle Ernsthaftigkeit Russlands hinsichtlich von Friedensverhandlungen zu testen.
Bericht: Putin will Selenskyj in Moskau treffen
Während des Telefonats mit Trump soll Putin am Montagabend vorgeschlagen haben, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für Friedensgespräche in Moskau zu treffen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertrauten Quellen. Selenskyj habe den Vorschlag demnach abgelehnt.
Trump: Nato-Beitrittswunsch von Ukraine Grund für Krieg
US-Präsident Donald Trump geht davon aus, dass Deutschland, Frankreich und Großbritannien dazu bereit sind, zur Absicherung eines möglichen Friedens Soldaten in die Ukraine zu schicken. „Wenn es um die Sicherheit geht, sind sie bereit, Bodentruppen zu entsenden“, sagte er im Gespräch mit dem US-Sender Fox News. Die Vereinigten Staaten seien unterdessen bereit, die Verbündeten – etwa aus der Luft – zu unterstützen.
Zudem nannte Trump in dem Interview das Streben der Ukraine in die Nato als einen Grund für den Konflikt mit Russland. „Russland sagte: Wir wollen den sogenannten Gegner oder Feind, um diesen Ausdruck zu benutzen, wir wollen sie nicht an unserer Grenze. Und sie hatten Recht“, sagte er.
Die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 durch Russland und den fehlenden Widerstand seines Vorgängers Barack Obama dagegen nannte Trump „das schlechteste Immobiliengeschäft, das ich je gesehen habe“. Doch die Forderung der Ukrainer nach Rückgabe der Krim sei einer der Gründe für den Konflikt jetzt. Erneut sah der US-Präsident nicht Moskau als Angreifer, sondern gab Kiew die Schuld am Krieg. „Man legt sich nicht mit einer zehnmal größeren Nation an“, sagte er.