Fortsetzung der Ukraine-Gespräche offen - Russland bombt 9 Menschen in Sumy tot

Selenskyj über Bus-Angriff: „Alle Verstorbenen waren Zivilisten“

11.38 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, bei einem Drohnenangriff auf einen Bus vorsätzlich Zivilisten getötet zu haben. „Alle Verstorbenen waren Zivilisten. Und den Russen konnte nicht entgangen sein, auf welche Art von Fahrzeug sie gezielt haben“, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Er veröffentlichte Bilder von einem völlig zerstörten blauen Transporter - ohne Fensterscheiben und mit aufgerissenem Dach. Nach ukrainischen Angaben kamen bei dem Angriff in der grenznahen Stadt Bilopillja im Gebiet Sumy neun Menschen ums Leben. Sieben wurden verletzt. Nach Selenskyjs Angaben erlitten sie Verbrennungen und Knochenbrüche. 

Der Angriff erfolgte am Tag nach russisch-ukrainischen Gesprächen, bei denen es um eine Beendigung des Krieges in der Ukraine gehen sollte, den Russland vor mehr als drei Jahren begann. Selenskyj machte deutlich, dass der Angriff für ihn ein weiterer Beweis ist, dass Russland kein Interesse an einer Waffenruhe hat, und forderte stärkeren Druck in Form von Sanktionen gegen Moskau, damit das Töten aufhöre.

Russland bombardiert Evakuierungs-Bus in Sumy: Neun Tote, fünf Verletzte

11.13 Uhr: Am Tag nach russisch-ukrainischen Friedensverhandlungen sind bei einem russischen Drohnenangriff auf einen Bus im Gebiet Sumy neun Menschen getötet worden. Fünf weitere seien verletzt, teilte die Militärverwaltung der Region mit. 

Demnach traf der Angriff einen Bus in der Nähe der grenznahen Stadt Bilopillja, der für Evakuierungen aus den frontnahen Gebieten eingesetzt wurde. "Die Menschen waren in diesem Bus auf dem Weg zur Evakuierung. Außerhalb der Stadt wurde der Bus von einer Lancet getroffen, die von einer Aufklärungsdrohne gesteuert wurde", so Jurij Zarko, Bürgermeister von Bilopillja gegenüber dem öffentlichen Sender "Suspilne". "Wir haben jetzt 9 Tote und 5 Verletzte. Letztere wurden noch vor Ort medizinisch versorgt und in ein Krankenhaus in Sumy gebracht." 

Laut dem Bürgermeister seien die meisten der Insassen ältere Frauen im Rentenalter gewesen. Das Gebiet Sumy ist immer wieder Ziel russischer Angriffe. Daher hatten die ukrainischen Behörden in den vergangenen Wochen die Evakuierung aus mehreren Ortschaften entlang der Frontlinie angekündigt. 

Der Bus wurde in der Region Sumy von einer Drohne angegriffen. Neun Menschen starben. Regionalverwaltung Sumy

Fortsetzung der russisch-ukrainischen Gespräche offen

7.08 Uhr: Nach den ersten direkten Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion vor mehr als drei Jahren ist offen, ob diese fortgesetzt werden. Konkrete Pläne für weitere Treffen und einen möglichen Zeitpunkt dafür wurden von den Vertretern der Konfliktparteien nicht genannt. Allerdings gehen zumindest Russland sowie die vermittelnde Türkei von weiteren Gesprächen aus. Die Ukraine äußerte sich zunächst nicht dazu. Derweil lieferten sich russische und ukrainische Truppen weiter erbitterte Kämpfe.

Das Foto zeigt die verhandelnden Delegationen der Ukraine, Russlands und von Vermittler Türkei.
Das Foto zeigt die verhandelnden Delegationen der Ukraine, Russlands und von Vermittler Türkei. X/yarotof

Ukraine bestätigt "unannehmbare" Forderungen Russlands

18.22 Uhr: Der ukrainische Außenamtssprecher Heorhij Tychyj bestätigt Medienberichte, wonach es harte Differenzen bei den Gesprächen mit Russland gab. "Bei den Verhandlungen gab es tatsächlich Forderungen, die wir für unannehmbar halten", sagte Tychyj, nannte aber keine Details. Zuvor kursierten Berichte, wonach die russische Seite beispielsweise weiterhin einen vollständigen Rückzug der Ukraine aus den von Russland beanspruchten Provinzen sowie eine Anerkennung der Annexionen fordere.

"Wir haben uns darauf vorbereitet. Die ukrainische Delegation wusste, dass das kommt. Daher hat sie einen sehr zurückhaltenden Ton eingehalten und ruhig ihre Linie verteidigt, ihre Position ausgesprochen. Wir finden, dass die ukrainische Delegation hinreichend effektiv gearbeitet hat", so Tychyj.

Der russische Verhandlungsführer Wladimir Medinski zeigt sich zufrieden mit der Gesprächsrunde in Istanbul. Moskau sei bereit zu weiteren Verhandlungen – auch über eine Waffenruhe. "Wir haben vereinbart, dass alle Seiten ihre Sicht einer möglichen Waffenruhe vorstellen und detailliert aufschreiben", sagte Medinski nach dem Ende des Treffens. Anschließend würden die Verhandlungen weitergehen. Einen konkreten Zeitplan nannte er nicht.

Merz: "Wir sind sehr enttäuscht, dass dies nicht stattgefunden hat"

16.28 Uhr: Bundeskanzler Friedrich Merz bedauert die schleppenden Fortschritte bei Friedensbemühungen für die Ukraine und sieht die klare Verantwortung dafür in Moskau. "Wir sind uns einig darüber, dass die russische Seite eine gute Gelegenheit gehabt hätte in dieser Woche, erste Gespräche über ein Friedensabkommen mit einem vorangegangenen Waffenstillstandsabkommen zu führen", sagte der CDU-Politiker nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und anderen Staats- und Regierungschefs in Albanien.

"Wir sind sehr enttäuscht, dass dies nicht stattgefunden hat." Es seien alle Bedingungen erfüllt gewesen, um ein gutes erstes Gespräch führen zu können. "Die diplomatischen Bemühungen, die wir bisher unternommen haben, sind leider an der mangelnden Bereitschaft Russlands gescheitert, jetzt erste Schritte in die richtige Richtung zu tun", ergänzte Merz.

Gemeinsam mit Selenskyj und seinen Kollegen aus Frankreich, Großbritannien und Polen telefonierte Merz am Rande des Gipfeltreffens auch mit US-Präsident Donald Trump. "Wir informieren ihn laufend auch über den Fortgang der Gespräche auf unserer Seite", sagte Merz im Anschluss.

Putin-Berater droht Ukraine bei Treffen: "Russland ist bereit, für immer zu kämpfen"

16.19 Uhr: Die russische Delegation in Istanbul wird von Präsidentenberater Wladimir Medinski angeführt. Nach Angaben von "The Economist" sagte er bei den Verhandlungen: "Wir wollen keinen Krieg, aber wir sind bereit, ein, zwei oder drei Jahre lang zu kämpfen - wie lange es auch immer dauern mag. Wir haben 21 Jahre lang gegen Schweden gekämpft. Wie lange sind Sie bereit, zu kämpfen?" Zudem soll Medinski deutliche Drohungen gegen die ukrainischen Vertreter ausgesprochen haben. "Vielleicht werden einige von denen, die hier am Tisch sitzen, noch mehr ihrer Angehörigen verlieren. Russland ist bereit, für immer zu kämpfen", meinte Medinski demnach weiter.

Ukraine und Russland tauschen 1000 Gefangene aus

15.55 Uhr: Nach Angaben aus Moskau haben sich die Ukraine und Russland bei den Gesprächen in Istanbul auf den Austausch von jeweils 1000 Kriegsgefangenen geeinigt. Das berichtet die US-Nachrichtenagentur "AP". Die Ukraine bestätigt die Angaben.

Militärexperte über Verhandlungen: "Man hat sich wieder einmal in Trump getäuscht"

15.30 Uhr: Der Militärexperte Carlo Masala hat in einem Interview mit dem "FOCUS" über die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland gesprochen. "Wladimir Putin will kein Ende dieses Krieges", fasst er den Ausgang zusammen. "Er besteht auf seinen Maximalforderungen, das hat sich auch an der Zusammensetzung der russischen Delegation gezeigt, und ist vom russischen Delegationsleiter auch so bestätigt worden." Und Masala führt aus: "Es war im Übrigen fast die gleiche Delegation, die schon 2022 an den damaligen Verhandlungen in Istanbul beteiligt war – was darauf hindeutet, dass Putin von seinen damaligen Forderungen weiterhin keinen Millimeter abweicht."

Europa hatte in der laufenden Woche einen Waffenstillstand gefordert, bevor es zu realistischen Verhandlungen kommen könnte. Verbunden war das mit einer harten Sanktionsdrohung. Und einer Unterstützung dieser Drohung durch die USA. "Darin bestand die eigentliche Wirksamkeit", so Masala. Doch: "Man hat sich wieder einmal in Donald Trump getäuscht." Als Putin dann seine Bereitschaft zu direkten Verhandlungen mit der Ukraine signalisiert hatte, scherten die USA aus und verließen die gemeinsame Position mit den Europäern. Masala "Auf einmal war von Waffenruhe keine Rede mehr, jedenfalls nicht aus dem Mund von Donald Trump. Und so standen die Europäer ziemlich blöd da." 

Selenskyj bedauert verpasste Chance auf Frieden

15.24 Uhr: Die Ukraine und Russland haben nach Meinung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine Friedenslösung verpasst. "Wir hatten diese Woche eine echte Chance, uns auf ein Ende des Kriegs hinzubewegen – hätte (Wladimir) Putin nicht davor Angst gehabt, in die Türkei zu kommen", schrieb Selenskyj auf der Plattform X vom Rande eines Gipfeltreffens europäischer Staats- und Regierungschefs in Albanien. Er selbst sei zu einem direkten Treffen mit dem Kremlchef bereit gewesen, um die wichtigsten Fragen auszuräumen. "Er hat aber zu nichts zugestimmt."

Gespräche beendet: Ukraine erhebt Vorwürfe gegen Russland

15.12 Uhr: Die Kriegsverhandlungen in Istanbul am Freitag sind beendet. Die Ukraine hat Russland vorgeworfen, bei den Verhandlungen "inakzeptable Forderungen" erhoben zu haben, um die Gespräche scheitern zu lassen. Ein ukrainischer Regierungsvertreter sagte am Freitag der Nachrichtenagentur AFP, Moskau verlange von Kiew die Aufgabe ukrainisch kontrollierter Gebiete als Vorbedingung für eine Waffenruhe.

Merz: Gespräche in Istanbul "ein sehr kleines, aber erstes positives Signal"

15.09 Uhr: Bundeskanzler Friedrich Merz hat die ersten direkten Gespräche zwischen Russland und der Ukraine seit 2022 als "ein sehr kleines, aber erstes positives Signal" gewertet. "Wir müssen in dieser Hinsicht mehr tun, vor allem im Bereich der diplomatischen Bemühungen, aber wir müssen auch sehr deutlich in unserer militärischen Unterstützung für dieses Land sein", sagte der CDU-Politiker bei einem Gipfeltreffen europäischer Staats- und Regierungschefs in Albanien.

"Es darf keinen Zweifel daran geben, dass wir bereit sind, unsere Unterstützung fortzusetzen." Merz äußerte sich, bevor öffentlich Informationen zum Verlauf der Gespräche in Istanbul bekannt wurden.

EU begleitet Ukraine-Verhandlungsstart mit Sanktionsdrohung

14.20 Uhr: Die europäischen Partner der Ukraine haben den Beginn der Friedensgespräche in Istanbul mit lautstarken neuen Sanktionsdrohungen gegen Russland begleitet. Bei einem Treffen europäischer Staats- und Regierungschefs in der albanischen Hauptstadt Tirana kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen Vorschlag für ein neues Paket mit Strafmaßnahmen an. Großbritanniens Regierungschef Keir Starmer erklärte, sollte es keine Waffenruhe geben, werde man bei Sanktionen gemeinsam handeln.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sagte, er hoffe darauf, dass man auch die amerikanische Seite gewinnen könne, an der Seite der Europäer zu Lösungen für ein Ende des russischen Kriegs gegen die Ukraine beizutragen.

Wie von der Leyen mitteilte, soll das neue EU-Paket unter anderem die Wiederaufnahme des Betriebs der Nord-Stream-Gaspipelines verhindern. Zudem sind eine Senkung des Preisdeckels für russisches Öl sowie weitere Sanktionen gegen den russischen Finanzsektor und gegen Schiffe der russischen Schattenflotte geplant.

Ukraine und Russland starten Gespräche in Istanbul

12.43 Uhr: In den Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine haben direkte Verhandlungen zwischen ukrainischen und russischen Vertretern in Istanbul begonnen. Die Delegationen beider Länder kamen dafür mit Vertretern der Türkei im Dolmabahçe-Palast zusammen, wie in vom türkischen Außenministerium übertragenen Videobildern zu sehen war. Es sind die ersten direkten Gespräche der Kriegsparteien seit 2022.

Das Treffen findet unter dem Vorsitz des türkischen Außenministers Hakan Fidan statt, also seines Ministeriums. Fidan forderte in seiner Eröffnungsrede einen großzügigen Waffenstillstand und unterstrich damit eine zentrale Forderung der Ukrainer. Gegen die Anwesenheit von US-Diplomaten bei dem Treffen hatte sich im Vorfeld dem Vernehmen nach bereits die russische Delegation ausgesprochen. Russische Medien hatten sich zuvor kurz mit dem Direktor der politischen Planung im US-Außenministerium, Michael Anton, unterhalten.

Das Foto zeigt die verhandelnden Delegationen der Ukraine, Russlands und von Vermittler Türkei.
Das Foto zeigt die verhandelnden Delegationen der Ukraine, Russlands und von Vermittler Türkei. X/yarotof

Wegen Geburt seines Enkels: Trump reist nicht zum Ukraine-Treffen

10.38 Uhr: US-Präsident Donald Trump wird nach eigenen Angaben nicht von seinem Nahost-Besuch aus zu den Ukraine-Gesprächen in die Türkei reisen. Trump sagte bei einer Veranstaltung in den Vereinigten Arabischen Emiraten, seine Tochter Tiffany habe gerade ein Baby zur Welt gebracht und er wolle seinen Enkel möglichst schnell sehen. 

Er freue sich deshalb darauf, direkt nach Washington zurückzukehren. „Wahrscheinlich hätte ich gestern Abend schon abreisen sollen“, sagte er weiter. Er habe aber seine Gastgeber in Abu Dhabi nicht enttäuschen wollen. 

Britischer Premier: Putin muss Preis für Verweigerung des Friedens zahlen

03.30 Uhr: Der britische Premierminister Keir Starmer hat Konsequenzen für die "Verweigerung des Friedens" durch Russlands Präsidenten Wladimir Putin gefordert. "Wenn Russland nicht an den Verhandlungstisch kommen will, muss Putin den Preis dafür zahlen", erklärte Starmer am Freitag im Vorfeld des Gipfeltreffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in der albanischen Hauptstadt Tirana. "Putins Taktik zu zögern und aufzuschieben" sei unerträglich.

In Albanien kommen am Freitag die Staats- und Regierungschefs aus 47 europäischen Ländern zum sechsten Gipfeltreffen der EPG zusammen. Für Deutschland nimmt erstmals Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) an dem Treffen teil.

Putin entlässt Chef der Bodenstreitkräfte - und beruft ihn in Sicherheitsrat

Freitag, 16. Mai, 00.40 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Donnerstag den Kommandeur der russischen Bodenstreitkräfte, Oleg Saljukow, entlassen. Saljukow werde zum stellvertretenden Sekretär des russischen Sicherheitsrats ernannt und "seiner aktuellen Funktionen entbunden", hieß es in einem vom Kreml veröffentlichten Dekret. 

Der 70-jährige Saljukow wird damit Stellvertreter von Ex-Verteidigungsminister Sergej Schoigu, der im vergangenen Jahr von Putin abgesetzt und zum Sekretär des Sicherheitsrats ernannt worden war. Das Beratergremium tagt regelmäßig mit Putin.

Russischer Gesandter: Erwarten die Ukrainer am Freitagmorgen

23.27 Uhr: Russland will die Gespräche mit der Delegation aus Kiew über eine Beendigung der Kampfhandlungen im Moskauer Angriffskrieg gegen die Ukraine an diesem Freitagmorgen beginnen. Die russische Delegation erwarte die ukrainische Seite um 10.00 Uhr (9.00 Uhr MESZ), sagte Moskaus Verhandlungsführer Wladimir Medinski der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. 

Er betonte, dass die russische Delegation nach Istanbul gekommen sei, "um direkte bilaterale Verhandlungen ohne Vorbedingungen zu führen". Es wären die ersten direkten Gespräche in der Türkei zwischen den Kriegsparteien seit drei Jahren. 2022 scheiterten sie letztlich.

Selenskyj bestimmt ukrainisches Verhandlungsteam in Istanbul

21.38 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat per Erlass ein Team mit zwölf Mitgliedern für die geplanten Verhandlungen mit dem Kriegsgegner Russland in der Türkei bestimmt. Verhandlungsführer ist Verteidigungsminister Rustem Umjerow. Daneben sind keine weiteren Minister zu den Unterredungen in Istanbul abgeordnet, wie dem Dekret zu entnehmen ist. Alle weiteren Unterhändler sind demnach stellvertretende Leiter von Geheimdiensten, höhere Stabsoffiziere und ein Berater des Chefs des Präsidentenbüros.

Türkei: Ukraine-Verhandlungen beginnen am Freitag

21.30 Uhr: Die Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs zwischen ukrainischen und russischen Gesandten in Istanbul sind vertagt worden. Das erste direkte Treffen der beiden Länder seit drei Jahren soll nun zusammen mit türkischen Vertretern an diesem Freitag stattfinden, hieß es aus Quellen des Außenministeriums in Ankara.

Putin entlässt Chef der Bodenstreitkräfte - und beruft ihn in Sicherheitsrat

19.50 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Donnerstag den Kommandeur der russischen Bodenstreitkräfte, Oleg Saljukow, entlassen. Saljukow werde zum stellvertretenden Sekretär des russischen Sicherheitsrats ernannt und "seiner aktuellen Funktionen entbunden", hieß es in einem vom Kreml veröffentlichten Dekret. 

Der 70-jährige Saljukow wird damit Stellvertreter von Ex-Verteidigungsminister Sergej Schoigu, der im vergangenen Jahr von Putin abgesetzt und zum Sekretär des Sicherheitsrats ernannt worden war. Das Beratergremium tagt regelmäßig mit Putin.

Der Kreml veröffentlichte das Dekret vor den erwarteten direkten Gesprächen Russlands mit ukrainischen Vertretern in Istanbul. Im Zuge der russischen Offensive in der Ukraine waren schon andere ranghohe Vertreter der russischen Armee ihrer Posten enthoben worden. 

Moskau verteidigt Delegation - Gespräche erst am Freitag?

19.40 Uhr: Das russische Außenministerium hat Kritik zurückgewiesen, dass Moskau lediglich die zweite Reihe zu Friedensverhandlungen in die Türkei geschickt habe. Es seien die qualifiziertesten Fachleute gekommen, sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Diese Experten seien bereit und kompetent für die Gespräche über alle Themen: "Internationales Recht – bitte, die Situation am Boden – bitte, Fragen der Kampfhandlungen – bitte", führte sie aus.

Unklar ist weiter, ob und wann es zu den ersten direkten Gesprächen zwischen Ukrainern und Russen seit drei Jahren kommt. Die russische Delegation sei im Hotel und warte auf die Entwicklung der Lage, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle. Die Staatsagentur Tass berichtete mit anonymer Quelle, die Verhandlungen würden erst an diesem Freitag beginnen.

Noch am Abend will sich aber der türkische Außenminister Hakan Fidan mit der russischen Delegation im Istanbuler Dolmabahce-Palast austauschen, so ein Ministeriumssprecher.

Selenskyj bezeichnet russische Delegation in Istanbul als "respektlos"

16.56 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte erneut das Verhalten Russlands in Bezug auf mögliche Friedensverhandlungen im russischen Angriffskrieg gegen sein Land. Selenskyj habe schon "aus Respekt vor den Präsidenten Erdogan und Trump" eine Delegation zu den Gesprächen geschickt, die auch mit den Russen reden werde. Russland habe jedoch in Bezug auf die Verhandlungen seine "Verachtung" gezeigt. "Weder der Zeitpunkt des Treffens noch die Tagesordnung wurden mitgeteilt, und es gab keine Diskussion über eine hochrangige Delegation", so der ukrainische Präsident bei einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan. "Es ist kaum nötig zu sagen, dass die Russen uns nicht respektieren, es ist nur allzu offensichtlich."

Der Vorwurf der Respektlosigkeit gegenüber Russland zeige sich auch darin, dass sowohl die USA mit Marco Rubio den Außenminister zu den Gesprächen entsandt haben, wie auch die Türkei und die Ukraine. Selenskyj reiste als Präsident der Ukraine persönlich an, schickt nun auch seinen Verteidigungsminister zu den Gesprächen. "Wo sind die entsprechenden Leute aus Russland? Das ist respektlos - sowohl gegenüber den USA als auch gegenüber der Türkei", so der Präsident.

Ukraine wird Delegation zu Gesprächen schicken - ohne Selenskyj

16.11 Uhr: Die Ukraine wird eine Delegation zu den Verhandlungen mit Russland schicken, das sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag in Ankara. Die Delegation werde von Verteidigungsminister Rustem Umjerow geleitet und habe das Mandat, über einen Waffenstillstand zu verhandeln, so der Präsident. Bisher sei noch unklar, ob die Gespräche noch am Donnerstag oder Freitag stattfinden würden. Die Ukraine-Delegation werde mindestens bis Freitag bleiben.

Er selbst werde nicht an den Gesprächen teilnehmen. "Es gibt für mich hier nichts zu tun", so Selenskyj. Zuvor hatten sowohl Kreml-Diktator Wladimir Putin wie auch US-Präsident Donald Trump ihre Teilnahme abgesagt.

Russen-Delegation laut Eigenangaben zu Kompromissen berechtigt

16.04 Uhr: Die russischen Unterhändler in Istanbul wollen an den Verhandlungen mit der Ukraine teilnehmen. Dabei könnten laut den Angaben des Leiters der Delegation, Wladimir Medinskij, auch mögliche Kompromisse mit Kiew erörtert werden. Medinskij machte die Aussagen laut der Nachrichtenagentur Reuters im russischen Staatsfernsehen.

Selenskyj nimmt nach Putin-Absage nicht an Gesprächen teil

15.57 Uhr: Wolodymyr Selenskyj wird nicht an den Gesprächen in Istanbul teilnehmen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf einen ukrainischen Beamten. Demnach wird der ukrainische Präsident eine Delegation nach Istanbul schicken, um sich mit der russischen Seite zu treffen.

Trump zu Ukraine-Gesprächen in der Türkei: „Nichts wird passieren, bis Putin und ich zusammenkommen“

14.30 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat sich nochmal zu möglichen Gesprächen über einen Frieden in der Ukraine geäußert: "Nichts wird passieren, bis Putin und ich zusammenkommen", sagte Trump Reportern der Nachrichtenagentur Reuters an Bord der Air Force One kurz vor der Landung in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Kreml: Putin plant keine Reise zu Gesprächen in Istanbul

13.37 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Angaben des Kreml nicht vor, zu den geplanten Gesprächen über eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine nach Istanbul zu reisen. "Nein, derzeit gibt es keine solchen Pläne", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag vor Journalisten in Moskau. Auf eine Frage der Nachrichtenagentur AFP, weshalb Putin nicht in die Türkei reise, gab Peskow keine Antwort. Der russische Diktator hatte die Verhandlungen zuvor selbst vorgeschlagen.

Selenskyj: Russen haben "Schein"-Delegation zu Gesprächen in die Türkei geschickt

12.59 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die russischen Vertreter bei den geplanten Waffenruhe-Gesprächen in Istanbul als eine "Schein"-Delegation mit unklarem Mandat kritisiert. Es sei unklar, "auf welcher Ebene die russische Delegation" angesiedelt sei und ob sie "überhaupt in der Lage ist, selbst Entscheidungen zu treffen", sagte Selenskyj nach seiner Ankunft in der türkischen Hauptstadt Ankara am Donnerstag. Und: "Das Niveau der russischen Delegation ist ein regelrechtes Täuschungsmanöver."

Die Ukraine werde nach seinem Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan darüber nachdenken, "was wir tun werden, was unsere nächsten Schritte sein werden", erklärte Selenskyj. Er betonte, dass die ukrainische Delegation "auf höchster Ebene" angesiedelt sei. "Das Außenministerium, das Präsidialamt, die Armee, unsere Geheimdienste" seien vertreten, "um jegliche Entscheidungen zu treffen, die zu einem gerechten Frieden führen können".

Am Nachmittag sollen russische und ukrainische Vertreter in Istanbul zu Gesprächen zusammenkommen. Kremlchef Wladimir Putin hatte die Verhandlungen in der türkischen Metropole selbst vorgeschlagen. Seine Teilnahme ist seit Mittwochabend aber vom Tisch. 

Für Russland nimmt eine Delegation unter Putins Berater Wladimir Medinski teil. Laut Selenskyj wird die Ukraine vom Außenminister, Beamten des Präsidialamtes sowie Militär- und Geheimdienstvertretern repräsentiert. Nach dem Gespräch mit Erdogan sollten die nächsten Schritte festgelegt werden.

Gespräch zwischen Erdogan und Selenskyj in Ankara gestartet

12.52 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seinen ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj in Ankara zu Gesprächen empfangen. Erdogan habe Selenskyj im Präsidentenpalast in der türkischen Hauptstadt empfangen, berichtete die türkische staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. In Istanbul werden am Nachmittag Verhandlungen zwischen Vertretern Kiews und Moskaus zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine erwartet. 

Selenskyj hatte eine Reise nach Istanbul an die Teilnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin geknüpft. Der Kremlchef hatte die Verhandlungen in Istanbul selbst vorgeschlagen. Seine Teilnahme ist seit Mittwochabend aber vom Tisch. Für Russland nimmt eine Delegation unter Putins Berater Wladimir Medinski teil. 

Außenminister Wadephul warnt Putin: Karten nicht überreizen

10.23 Uhr: Außenminister Johann Wadephul warnt Russlands Präsidenten Wladimir Putin davor, sich im Ringen um einen Waffenstillstand in der Ukraine zu verzocken. Putin müsse realisieren, "dass er dabei ist, seine Karten zu überreizen", sagte der CDU-Politiker nach einem Gespräch mit US-Außenminister Marco Rubio am Rande eines Nato-Außenministertreffens im türkischen Urlaubsort Belek nahe der Millionenstadt Antalya. Europa und die USA ziehen nach Ansicht von Wadephul bei den Bemühungen um ein Ende der Kämpfe an einem Strang: "Die USA und Europa lesen vom selben Blatt."

Wadephul sagte in Richtung Putin: "Die Welt wartet darauf, dass er endlich der Aufforderung folgt, an den Verhandlungstisch zu kommen. Und zwar mit einer Delegation, die auch der Notwendigkeit der aktuellen Situation gerecht wird." Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stehe in der Türkei bereit, Verhandlungen zu führen. Dass der Stuhl von Putin leer bleibe, zeige, dass Russland zum jetzigen Zeitpunkt keine ernsthaften Verhandlungen wolle. 

Unions-Chef Merz in der Ukraine
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (r) neben CDU-Politiker Johann Wadepuhl picture alliance/dpa

Trump erwägt Reise zu Ukraine-Gesprächen: "Wenn etwas passiert, komme ich am Freitag"

10.10 Uhr: US-Präsident Donald Trump erwägt nach eigenen Worten eine Reise in die Türkei zu den dortigen Ukraine-Gesprächen am Freitag. "Wenn etwas passiert, komme ich am Freitag", sagte Trump am Donnerstag bei einem Besuch in Katar. Delegationen aus der Ukraine und Russland wollen ab Donnerstag in Istanbul über eine mögliche Waffenruhe für die Ukraine verhandeln. Die russische Delegation ist nach Angaben russischer Staatsmedien bereits in der Türkei angekommen.

Auch, ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnimmt, ist bisher nicht klar. Aus ukrainischen Regierungskreisen hieß es, Selenskyj wolle über die "nächsten Schritte" nach einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan Ankara entscheiden. Selenskyjs Flugzeug war am Donnerstagvormittag auf dem Weg nach Ankara, wie es aus ukrainischen Regierungskreisen hieß.

Russische Delegation in Istanbul gelandet

07.40 Uhr: Für die Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs ist die russische Delegation am frühen Morgen in der türkischen Millionenmetropole Istanbul angekommen. Die Maschine sei auf dem Flughafen Atatürk gelandet, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax. Der genaue Zeitpunkt für den Beginn der Gespräche mit der ukrainischen Delegation sei aber bisher nicht festgelegt, hieß es unter Berufung auf russische Verhandlungskreise. 

Die direkten Gespräche in Istanbul hatte Kremlchef Wladimir Putin selbst vorgeschlagen - als Antwort auf die Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach einer bedingungslosen Waffenruhe, die am Montag hätte beginnen sollen. Bis zuletzt ließ Putin dabei offen, ob er persönlich anreisen werde. 

Putin kommt nicht - und macht umstrittenen Ideologen zum Chef-Unterhändler

7.10 Uhr: Ohne Russlands Präsidenten Wladimir Putin sollen heute in Istanbul die Verhandlungen mit Vertretern Kiews zur Beendigung des Ukraine-Kriegs beginnen. Der Kremlchef ließ nach tagelangem Schweigen mitteilen, er reise nicht selbst an - die mehrköpfige Delegation Moskaus werde stattdessen von seinem Berater Wladimir Medinski angeführt. Kurz darauf berichteten CNN und Fox News, dass auch US-Präsident Donald Trump - der zurzeit im Nahen Osten unterwegs ist - auf eine Reise in die Türkei verzichte.

Neben dem russischen Präsidenten wird auch Putins erfahrener Außenminister Sergej Lawrow den Gesprächen fernbleiben. Medinski wiederum, der früher einmal Kulturminister war und als politisches Leichtgewicht gilt, war bereits 2022 an den Verhandlungen zur Beendigung des Krieges beteiligt. Die Gespräche endeten damals - ebenfalls in der Türkei - ohne Ergebnis.

Unklar war zunächst, wie die Ukraine auf das Fernbleiben Putins reagiert. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vor Bekanntwerden der russischen Delegationsbesetzung in seiner abendlichen Videobotschaft erklärt: "Die Ukraine ist zu jedem Format von Verhandlungen bereit und wir haben keine Angst vor Treffen." Zuvor hatte Selenskyj immer wieder bekräftigt, dass er persönlich in der Türkei auf Putin warten werde und der Kremlchef selbst am Verhandlungstisch sitzen müsse, da er allein in Russland über Krieg und Frieden entscheide.

Putin macht umstrittenen Ideologen zum Chef-Unterhändler

Medinski ist dagegen eine weitaus kleinere Nummer. Der 54-Jährige gilt als einer der prägenden Ideologen des Putin-Systems und vermittelte auch in Schulbüchern eine unter Historikern umstrittene Sichtweise der russischen und ukrainischen Geschichte. Wissenschaftler und Kremlkritiker werfen ihm bewusste Fälschungen und Geschichtsklitterung für politisch-propagandistische Zwecke vor.

Der russischen Delegation gehören laut Putin auch Vize-Außenminister Michail Galusin, General Igor Kostjukow vom russischen Generalstab sowie Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin an. Zudem sollen Experten des Verteidigungsministeriums, des Generalstabs, des Außenministeriums und der Präsidialverwaltung dabei sein.

Putin hatte direkte Gespräche in Istanbul ab Donnerstag selbst vorgeschlagen - als Antwort auf Selenskyjs Forderung nach einer bedingungslosen Waffenruhe, die am Montag hätte beginnen sollen. Allerdings sagte der Kremlchef bei seinem Vorstoß am Sonntag nicht, ob er persönlich anreisen werde. Sein Vorhaben hatte er auch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan besprochen, der seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor mehr als drei Jahren ein für beide Seiten wichtiger Vermittler ist. 

Das von der belarussischen Staatsagentur BelTA verbreitete und von AP zur Verfügung gestellte Bild zeigt Wladimir Medinski (r), Präsidentenberater von Russland, und Andrej Rudenko, stellvertretender Außenminister von Russland, vor Beginn der russisch-ukrainischen Gespräche.
Das von der belarussischen Staatsagentur BelTA verbreitete und von AP zur Verfügung gestellte Bild zeigt Wladimir Medinski (r), Präsidentenberater von Russland, und Andrej Rudenko, stellvertretender Außenminister von Russland, vor Beginn der russisch-ukrainischen Gespräche. dpa

Berichte: Trump reist nicht zu Ukraine-Treffen in die Türkei

Donnerstag, 15. Mai, 04.30 Uhr: US-Präsident Donald Trump wird übereinstimmenden Medienberichten zufolge nicht bei den geplanten Ukraine-Gesprächen in Istanbul dabei sein. Das meldeten die Sender CNN und Fox News unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin seine Teilnahme an den Verhandlungen abgesagt hatte. Trump habe verzichtet, nachdem er vom Verbleib des Kremlchefs in Moskau erfahren habe, berichtete Fox News unter Berufung auf eine informierte Quelle.

Putin reist nicht zu Gespräch mit Selenskyj nach Istanbul

22.09 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin reist an diesem Donnerstag nicht zu den Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs nach Istanbul. Der russische Präsident schickt als Chef einer mehrköpfigen Delegation seinen Berater Wladimir Medinski in die Türkei, wie der Kreml mitteilte. Medinski, der auch einmal Kulturminister war und als politisches Leichtgewicht gilt, war bereits 2022 an den Verhandlungen zur Beendigung des Krieges beteiligt. Die Gespräche endeten damals - ebenfalls in der Türkei - ohne Ergebnis.

Vertreten in der Delegation sind laut Putin auch der Vize-Außenminister Michail Galusin, der General Igor Kostjukow vom russischen Generalstab und der Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin. An den Gesprächen nehmen zudem Experten des Verteidigungsministeriums, des Generalstabs, des Außenministeriums und der Präsidialverwaltung teil.

Unklar war zunächst, wie die Ukraine auf das Fernbleiben Putins reagiert und ob sie sich trotzdem auf die Gespräche mit dieser russischen Delegation einlässt. Zuvor hatten Medien in Moskau gemeldet, dass Außenminister Sergej Lawrow als politisches Schwergewicht auch nicht nach Istanbul reist. 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zwar zunächst darauf bestanden, nur mit Putin persönlich zu verhandeln. Eine Reise Putins in die Türkei galt aber als sehr unwahrscheinlich. Kiew will nun auch andere Formate akzeptieren. Erreichen will die Ukraine bei den Gesprächen in Istanbul eine 30-tägige Waffenruhe. Andernfalls soll es neue Sanktionen gegen Russland geben.

Estland meldet: Russisches Militärflugzeug verletzt Luftraum

Ein russisches Militärflugzeug hat nach estnischen Angaben den Luftraum des baltischen EU- und Nato-Landes verletzt. Der Suchoi Su-35-Kampfjet sei am 13. Mai abends über der Ostsee nahe der Halbinsel Juminda im Norden Estlands unerlaubt in den Luftraum eingedrungen und habe sich kurzzeitig darin aufgehalten, teilte die estnische Armee mit. F-16-Kampfjets der portugiesischen Luftwaffe, die zur Nato Luftraumüberwachung über dem Baltikum auf dem estnischen Militärflugplatz Ämari stationiert sind, reagierten demnach darauf und führten einen Aufklärungsflug durch.

Das Außenamt in Tallinn bestellte wegen des Vorfalls den Geschäftsträger der russischen Botschaft ein und überreichte eine diplomatische Note. "Aus estnischer Sicht handelt es sich um einen sehr ernsthaften und bedauerlichen Vorfall, der in keiner Weise hinnehmbar ist", sagte Außenminister Margus Tsahkna. 

Nach Armeeangaben war es die erste Luftraumverletzung durch Russland in diesem Jahr - sie habe weniger als eine Minute gedauert. Das Kampfflugzeug habe keinen Flugplan übermittelt, seine elektronische Kennung ausgeschaltet gehabt und auch keinen Funkkontakt mit der estnischen Flugsicherung gehalten. Estland, Lettland und Litauen besitzen keine eigenen Kampfjets. Die Nato-Verbündeten sichern deshalb im Wechsel den baltischen Luftraum.

Trump würde über Teilnahme an Ukraine-Verhandlungen "nachdenken" - wenn Putin auch kommt

13.37 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat seine Teilnahme an möglichen Ukraine-Gesprächen in der Türkei in Aussicht gestellt, wenn auch der russische Präsident Wladimir Putin persönlich daran teilnimmt. "Ich weiß, dass er gerne hätte, dass ich da bin, und das ist eine Möglichkeit", sagte Trump am Mittwoch an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One. "Wenn wir den Krieg beenden könnten, würde ich darüber nachdenken", fügte Trump hinzu.

Putin hatte am Sonntag als Reaktion auf einen europäischen Waffenruhe-Vorstoß direkte Verhandlungen mit der Ukraine am Donnerstag in Istanbul vorgeschlagen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte sich daraufhin bereit, nach Istanbul zu reisen und dort persönlich mit dem Kreml-Chef zu verhandeln. Bisher hat der Kreml aber offen gelassen, ob Putin der russischen Delegation angehören wird.

Selenskyj drang auch auf eine Teilnahme des US-Präsidenten. Trump, der sich noch bis Freitag zu einem Besuch in der Golfregion aufhält und am Mittwoch von Saudi-Arabien nach Katar reiste, hatte eine Teilnahme zunächst erwogen, am Dienstag aber angekündigt, seinen Außenminister Marco Rubio zu Ukraine-Gesprächen in die Türkei zu schicken. Nun macht er seine Teilnahme offenbar von der persönlichen Teilnahme Putins abhängig.

EU einigt sich auf neue Russland-Sanktionen

9.20 Uhr: Die EU-Staaten haben sich wegen des anhaltenden Angriffskriegs gegen die Ukraine auf ein neues Paket mit Russland-Sanktionen verständigt. Es sieht unter anderem eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vor, wie Diplomaten nach einer Abstimmung im Ausschuss der ständigen Vertreter der 27 Mitgliedstaaten berichteten.

Zudem ist geplant, Dutzende weitere Unternehmen ins Visier zu nehmen, die an der Umgehung bestehender Sanktionen beteiligt sind oder die russische Rüstungsindustrie unterstützen.

Insgesamt soll nach der Einigung knapp 200 weiteren Schiffen das Einlaufen in Häfen in der EU verboten werden. Ebenso würden die Betreiber dann auch nicht mehr von Dienstleistungen europäischer Unternehmen profitieren können. Von neuen Ausfuhrbeschränkungen werden dem Plan zufolge rund 30 wirtschaftliche Akteure betroffen sein. 75 weitere Personen und Unternehmen sollen gar keine Geschäfte mehr in der EU machen dürfen und müssen auch Vermögenssperrungen befürchten. 

Die neuen Sanktionen sollen am kommenden Dienstag bei einem EU-Außenministertreffen formell beschlossen werden und dann sofort in Kraft treten. Geplant sind auch noch weitere Strafmaßnahmen gegen Organisationen und Personen wegen der Verbreitung von Falschnachrichten und Menschenrechtsverstößen.

Russlands Diktator Wladimir Putin.
Russlands Diktator Wladimir Putin. AP

Statt auf Verhandlungen: Russland bereitet sich wohl auf große Offensive vor

08.50 Uhr: Russlands Armee bereitet sich an der Front in der Ukraine auf eine neue große Offensive vor. Das berichtete die "Financial Times" am Dienstag unter Berufung auf ukrainischen Geheimdienste. Die Russen würden dazu Truppenansammlungen an strategischen Punkten entlang der Front konzentrieren.

Zuvor hatte die russische Regierung Gespräche über einen 30-tägigen Waffenstillstand zurückgewiesen, wenn es keinen Stopp der westlichen Waffenhilfe für die Ukraine gebe. Russland greift weiter entlang der Front an und beschießt ukrainische Städte mit Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen.

Der ukrainische Generalstabschef Oleksandr Syrskyj sagte letzten Monat, dass Russland eine Frühjahrsoffensive "tatsächlich bereits begonnen" habe und die Angriffe intensiviert habe. Ziel sei es, vor etwaigen Verhandlungen so viel Territorium zu vernichten, wie möglich.

Studie: Russische Wirtschaft noch schwächer

Mittwoch, 14. Mai, 08.30 Uhr: Die russische Wirtschaft befindet sich laut einer Studie in einem noch schlechteren Zustand als bisher bekannt. Forscher des Stockholm Institute of Transition Economics (Site) in Schweden schreiben die Ursachen dafür vor allem westlichen Sanktionen und der Umstellung auf die Kriegswirtschaft zu. 

"Die fiskalischen Anreize der Kriegswirtschaft haben die Wirtschaft kurzfristig über Wasser gehalten", heißt es darin. Doch der russische Finanzpuffer, die verzerrte Ressourcenverteilung und die schrumpfenden Währungsrücklagen würden die russische Wirtschaft aber langfristig nicht mehr finanzierbar machen. 

Ein Beispiel, das Site-Direktor Torbjörn Becker nennt, sind die Leitzinsen. Denn wenn, wie von Moskau behauptet, die Inflation nur bei 9 bis 10 Prozent liege, dürften die Leitzinsen nicht bei 21 Prozent liegen, wie von Russlands Zentralbank festgelegt. Auch die Haushaltsdaten stimmten nicht. Gegen Russland gibt es seit Jahren Vorwürfe, dass die zentralen Wirtschaftsdaten staatlich manipuliert werden und die russische Wirtschaft in weit schlechterem Zustand ist, als angegeben. 

Donald Trump, Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin.
Donald Trump, Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin. Morissard/Bednyakov/AP/dpa