Trump wettert gegen Ukraine-Hilfen und Selenskyj: „bester Verkäufer aller Zeiten“
Donald Trump kritisiert erneut die US-Waffenlieferungen an die Ukraine und poltert dabei gegen Selenskyj. Ein zentraler Punkt seiner Wahlkampfkampagne gegen Biden.
Detroit – Bei einer politischen Veranstaltung in Detroit äußerte sich der Präsidentschaftsanwärter Donald Trump erneut negativ über die amerikanischen Waffenlieferungen an die Ukraine. Der ehemalige Präsident griff den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an und nannte ihn den „besten Verkäufer aller Zeiten“.
Trump behauptete lautstark: „Jedes Mal, wenn er in unser Land kommt, erhält er 60 Milliarden Dollar“. Er fügte hinzu: „Er ist erst vor vier Tagen abgereist, mit 60 Milliarden, er kommt zu Hause an und gibt bekannt, er benötigt weitere 60 Milliarden.“ Wie üblich verdreht Trump die Tatsachen, und seine Anhänger feiern ihn dafür. Tatsächlich liegt Selenskyjs letzter Besuch in Washington mehr als sechs Monate zurück. Zudem war das Hilfspaket von 60 Milliarden für die Ukraine eine einmalige Vereinbarung. Über eine weitere Unterstützung in dieser Größenordnung müsste der US-Kongress erneut entscheiden.
Trump wettert gegen Ukraine-Hilfen und hofft auf Rückhalt der rechts-konservativen Republikaner
Trumps Widerstand gegen die Ukraine-Hilfe ist seit langem ein zentraler Punkt seiner Wahlkampfkampagne. Er findet dabei vor allem Unterstützung im ultra-konservativen und rechtsextremen Flügel der Republikaner. Einige republikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus haben sich zuletzt stark gegen die Hilfszahlungen an Kiew im Ukraine-Krieg gewehrt und das letzte Paket über mehrere Monate blockiert. Trumps Motto ist bekanntlich „America First“ – er strebt nach möglichst wenig US-Intervention im Ausland. So präsentiert sich der ehemalige New Yorker Geschäftsmann zumindest gerne.
Allerdings sind Trumps Aussagen zur Ukraine nicht immer eindeutig – und nicht immer „anti“. Im April betonte er noch die Bedeutung des Überlebens der Ukraine für die USA. Auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social schrieb er: „Wie jeder zustimmt, sollte das Überleben der Ukraine und deren Stärke viel wichtiger für Europa sein als für uns, aber es ist auch wichtig für uns!“
Trumps Botschaften an seine Wähler sind wie immer ambivalent – sie wechseln je nachdem, was dem Präsidentschaftskandidaten gerade am besten passt. Der US-Wahlkampf zwischen Präsident Joe Biden und dem mittlerweile verurteilten Verbrecher Trump spitzt sich allmählich zu.
Republikanischer Parteitag und Debatte zwischen Trump und Biden: Höhepunkte der US-Wahlen
Der bevorstehende Parteitag der Republikaner (RNC) wird Donald Trump offiziell zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner ernennen. Inoffiziell ist er das bereits jetzt, da seine Konkurrenten nach und nach aus den Vorwahlen ausgeschieden waren. Seine Mitbewerber hatten keine Chance. Insgesamt kann Trump auf 2231 Delegierte zählen, die für ihn stimmen werden – Nikki Haley, seine größte Rivalin während der Vorwahlen, konnte nur 97 Delegiertenstimmen für sich gewinnen.
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Ein weiterer Höhepunkt der Präsidentschaftswahl wird für den 27. Juni erwartet. Die erste Debatte zwischen den beiden Kontrahenten Trump und Biden wird auf CNN ausgestrahlt und ist ein Pflichttermin für alle, die die US-Präsidentschaftswahlen genau verfolgen. CNN plant, die Debatte mit abschaltbaren Mikrofonen zivil und ruhig zu gestalten. Ob das gelingen wird? (sischr)