Zweifel an Bereitschaft für Ende des Ukraine-Kriegs: Trump wohl immer frustrierter wegen Putin
Die Ukraine-Verhandlungen laufen ins Leere. Russland stellt enorme Forderung an die Ukraine. Selbst Trump ist zunehmend desillusioniert über Wladimir Putin.
Washington, D.C. – Der Ukraine-Krieg ist US-Präsident Donald Trump ein Dorn im Auge. Während dem Wahlkampf zu den US-Wahlen betonte Trump wiederholt, er könne den Krieg zwischen Russland und der Ukraine innerhalb kürzester Zeit beenden. Dass das so einfach nicht geht, ist dem US-Präsidenten wohl erst in den letzten Wochen bewusst geworden. Mittlerweile soll der Republikaner zunehmend über Russland frustriert sein.
Nachdem Trump zu Beginn der Ukraine-Verhandlungen mit Russland die Treffen noch als „produktiv“ lobte und Moskaus Machthaber Wladimir Putin große Zugeständnisse machte, stocken die Gespräche jetzt. Ganz zur Frustration des US-Präsidenten, der möglichst schnell einen Frieden im Ukraine-Krieg erreichen will, wie es scheint. In privaten Treffen mit Beratern soll Trump moniert bereits haben, Putin wolle gar kein Ende im Ukraine-Krieg, wie das Wall Street Journal schreibt.
Trump ist frustriert über die Ukraine-Verhandlungen: kein Ende im Ukraine-Krieg in Sicht?
Bei dem berüchtigten Treffen im Oval Office mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj war sich der Republikaner noch sicher, die Ukraine sei der schwierigere Verhandlungspartner. Doch das Blatt hat sich wohl gewendet. Russland weigert sich nach wie vor einem 30-tägigen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg zuzustimmen. Kiew hingegen hat sich schon lange für eine einmonatige Feuerpause ausgesprochen.
Trumps Vizepräsident JD Vance erklärte erst am Mittwoch bei einem Treffen der Münchner Sicherheitskonferenz in Washington: „Ich würde nicht sagen, dass die Russen uninteressiert daran sind“, den Ukraine-Krieg zu beenden. Allerdings mahnte er: „Wir glauben, sie fordern zu viel.“ In Moskau reagierte man auf Vance‘ Anmerkung abweisend.
Trump erhöht Druck auf Moskau – Ukraine-Gipfel in Kiew mit Merz: Forderung nach Waffenruhe
Spätestens seit dem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten in Rom ist Trump Kiew gegenüber wohlwollender. Während der US-Präsident zuvor noch große Zugeständnisse an Russland gemacht hatte und Gebietsabtretungen von der Ukraine forderte, erhöht der Republikaner jetzt auch den Druck auf Moskau.
Nach dem russischen Beschuss von Wohnhäusern in Kiew wenige Tage nach Ostern etwa schrieb Trump auf Truth Social: „Ich bin nicht glücklich über die russischen Angriffe auf Kiew. Sie sind nicht notwendig und der Zeitpunkt ist sehr schlecht gewählt. Wladimir, STOPP! 5000 Soldaten sterben pro Woche.“ Beim Ukraine-Gipfel in Kiew am Samstag mit Bundeskanzler Friedrich Merz und seinen Amtskollegen aus Frankreich, Polen, Großbritannien und dem ukrainischen Präsidenten, wiederholten die europäischen Verbündeten ihren Vorschlag einer 30-tägigen bedingungslosen Waffenruhe im Ukraine-Krieg. Trump unterstützt das Vorhaben. Moskau lehnt den Vorschlag zunächst weiter ab.
Neue US-Sanktionen gegen Russland? Putin lehnt bedingungslose Waffenruhe ab
Bereits im März zeichnete sich Donald Trumps Frustration über den russischen Präsidenten ab. Im Gespräch mit NBC News drohte der US-Präsident Russland mit weiteren Sanktionen: „Wenn Russland und ich nicht in der Lage sind, eine Einigung über die Beendigung des Blutvergießens in der Ukraine zu erzielen, (…) dann werde ich Sekundärzölle auf Öl erheben, auf alles Öl, das aus Russland kommt.“ Allerdings kritisierte Trump Selenskyj im März noch als „Diktator“. Nun, da die Ukraine-Verhandlungen mit Russland zum Stillstand gekommen sind, scheint der US-Präsident zunehmend aufseiten des ukrainischen Präsidenten.

Am 8. Mai, zwei Tage vor dem Ukraine-Gipfel, schrieb der US-Präsident auf Truth Social: „Die USA fordern idealerweise einen 30-tägigen bedingungslosen Waffenstillstand. Es ist zu hoffen, dass ein akzeptabler Waffenstillstand eingehalten wird und beide Länder für die Einhaltung der Unantastbarkeit dieser direkten Verhandlungen zur Rechenschaft gezogen werden.“ Solle der Waffenstillstand nicht respektiert werden, werde die USA und ihre Partner weitere Sanktionen verhängen, mahnte Trump.
Nach dem Ukraine-Gipfel in Kiew betonte der französische Präsident Emmanuel Macron, dass die USA bei einem möglichen Waffenstillstand die Feuerpause überwachen werde. Wie genau sich Trump nun weiter verhalten wird, sollte Moskau die Waffenruhe auch künftig ablehnen, bleibt abzuwarten. (sischr)