Ende vom Ukraine-Krieg: Trump-Vertraute skizzieren Ideen für Deal mit Putin

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Trump erwägt offenbar Optionen zur Beendigung des Konflikts: eine lange NATO-Pause und ein Stopp von Waffenlieferungen aus den USA stehen zur Debatte.

Washington, D.C. – Im Schatten seines bevorstehenden Amtsantritts und inmitten des anhaltenden Ukraine-Kriegs befasst sich das Team des designierten US-Präsidenten Donald Trump offenbar mit verschiedenen konkreten Vorschlägen zur Beendigung des Konflikts.

Ende des Ukraine-Krieges: Trump-Vertraute skizzieren Ideen für Deal mit Putin

Trump hatte im Wahlkampf betont, er könne das Konfliktdrama schnell beenden, sah sich jedoch mit der Herausforderung konfrontiert, eine klare Strategie zu entwickeln. Eine der zentralen Ideen, die von seinen Beratern nun präsentiert wird, so berichtet das Wall Street Journal (WSJ), ist es, die Ukraine zu einem 20-jährigen Moratorium hinsichtlich eines NATO-Beitritts zu bewegen.

Im Gegenzug würden die USA ihre Waffenlieferungen an die Ukraine weiterhin aufrechterhalten. Laut dem WSJ sei zudem eine entmilitarisierte Zone entlang der aktuellen Frontlinien vorgesehen. Wer die Überwachung dieser Zone übernehmen soll, sei jedoch aktuell unklar. Ein Mitglied des Trump-Teams wies darauf hin, dass europäische Streitkräfte für diese Aufgabe zuständig gemacht werden müssten, während US-Truppen nicht eingesetzt werden sollten.

Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump
Was passiert mit der Ukraine und Wolodymyr Selenskyj (links), wenn Donald Trump (rechts) sein Amt als US-Präsident antritt. Scheinbar diskutiert sein Team bereits erste Pläne. © IMAGO/Ukraine Presidency/Ukrainian Pre

Noch eine mögliche Variante des Trump-Teams: Druck auf Kiew aufbauen

Zusätzlich wird ein taktischer Ansatz diskutiert, um die Ukraine zur Teilnahme an Verhandlungen zu bewegen: Die USA könnten dem Land vorübergehend die Waffenlieferungen entziehen, um Druck auf Kiew auszuüben.

Diese Strategie könnte dazu dienen, sowohl Russland als auch die Ukraine an den Verhandlungstisch zu zwingen. Trump selbst hatte im Wahlkampf stets angekündigt, dass er in der Lage sei, den Konflikt rasch zu lösen – eine Behauptung, die in den letzten Monaten vielfältige Kritik und Stirnrunzeln eingeheimst hat.

Putin und Trump: Kreml signalisiert angeblich Gesprächsbereitschaft

Kremlsprecher Dmitri Peskow signalisierte derweil, dass Russland offen für ein Gespräch zwischen Trump und Wladimir Putin sei, was die Möglichkeit einer diplomatischen Entspannung aufzeigen könnte. Peskow betonte laut der Deutschen Presse-Agentur, dass Trump bis zu seinem Amtsantritt im Januar 2025 an einem Austausch mit Putin interessiert sei, was auf eine potenzielle Neuausrichtung der US-Russland-Beziehungen hinweisen könnte.

Während Trump in der Vergangenheit Bidens Strategie, die Ukraine so lange zu unterstützen, wie nötig, scharf kritisiert hatte und eine Annäherung an Russland favorisiert, sieht sich seine mögliche diplomatische Initiative zahlreichen Hürden gegenüber. In der Ukraine herrscht eine weit verbreitete Skepsis gegenüber möglichen Zugeständnissen, da viele Bürger territorialen Verlust als Kapitulation gegenüber Russland empfinden.

Ukraine-Krieg: Gefahr von zu vielen Zugeständnissen Kiews

Die Herausforderungen für Donald Trump sind in jedem Fall enorm: Russland hält derzeit etwa ein Fünftel des ukrainischen Territoriums besetzt. Kritiker befürchten, dass Trump, um seinen Plan zu verwirklichen, die Ukraine drängen könnte, zu viele Zugeständnisse zu machen.

Der Frontverlauf ist festgefahren, und es bleibt abzuwarten, welche Pläne Trump letztlich verfolgen wird, ohne zu großen Widerstand europäischer NATO-Partner und innerhalb der ukrainischen Bevölkerung hervorzurufen – oder ob er sich über diesen im Zweifel hinwegzusetzen versucht.

Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, wie sich die Situation in der Ukraine entwickelt und ob ein dauerhafter Frieden möglich ist. Trumps Vertraute sind sich einig, dass strategische Entscheidungen über den Umgang mit Russland und der Ukraine vorrangig in seinen Händen liegen werden.

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