Trumps Waffenlieferung im Ukraine-Krieg: Ex-Vertrauter sieht keinen Wendepunkt in Russland-Politik
Trotz der angekündigten US-Waffenlieferungen an die Ukraine sieht Trumps ehemaliger Nationaler Sicherheitsberater keinen Strategiewechsel in der US-Politik.
Washington, D.C. – Trumps früherer Nationaler Sicherheitsberater John Bolton sieht in der angekündigten Lieferung von weiteren US-Flugabwehrsystemen an die Ukraine keinen echten Strategiewechsel. Die Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump sei zwar überfällig und richtig, aber kein Wendepunkt in der Russland-Politik, sagte Bolton im Deutschlandfunk.
Auch weiterhin könne sich die ukrainische Regierung unter Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht auf die US-Regierung verlassen. Nach Meinung von Bolton beging Trump einen schweren Fehler, indem er zu erkennen gab, dass er kein Interesse am Ukraine-Krieg habe. Russlands Staatschef Wladimir Putin wird nun vermutlich testen, wie ernst Trump seine Ankündigungen sind, sagte Bolton. Er war während Trumps erster Amtszeit Nationaler Sicherheitsberater, mittlerweile zählt der 76-Jährige zu Trumps schärfsten Kritikern.
Trump weist Lieferungen von US-Langstreckenraketen an die Ukraine zurück
Derweil teilte Trump mit, dass die angekündigten Waffen bereits auf dem Weg in die Ukraine seien. Am Montag hatte der Republikaner weitere Patriot-Flugabwehrsysteme versprochen, welche nach seinen Angaben von den europäischen Nato-Partnern bezahlt werden. Somit entstünden keine Kosten für US-amerikanische Wählerinnen und Wähler.
Einer spekulierten Lieferung von Langstreckenwaffen – mit denen die ukrainische Armee militärische Ziele tief im russischen Hinterland bombardieren könnte – dementierte Trump. Zu solch einem Schritt sei er nicht bereit, sagte er vor Journalisten in Washington. Zuvor hatten verschiedene US-Medien berichtet, dass die USA der Ukraine möglicherweise Tomahawk-Marschflugkörper schicken. Diese Waffen besitzen eine maximale Reichweite von 2400 Kilometern.
Nach Trumps angekündigten Waffenlieferungen: Putins Russland bombardiert Ukraine erneut
Trotz Trumps Drohungen in Richtung des russischen Präsidenten Wladimir Putin griff Russland auch in der vergangenen Nacht die Ukraine mit heftigen Attacken. In der Region Charkiw wurden nach Behördenangaben zwei Personen durch Drohnenattacken getötet und fünf weitere verletzt.
In der ukrainischen Stadt Krywyi Rih kam es nach Angriffen mit Drohnen und mindestens einer Rakete zu Stromausfällen. Auch über der Hauptstadt Kiew verteidigte die ukrainische Luftabwehr das Gebiet gegen russische Angriffe, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Hier gibt es noch keine Angaben über mögliche Opfer und Schäden. (jfw)