News zum Ukraine-Krieg - Jetzt greift die Ukraine Putin mit britischen Storm-Shadow-Raketen an
„Sie gehen zu Fuß“: Darum liefern die USA der Ukraine jetzt Minen gegen Putins Truppen
20.12 Uhr: Die US-Entscheidung zur Belieferung der Ukraine mit Antipersonenminen ist nach Angaben von Pentagon-Chef Lloyd Austin durch eine Änderung der russischen Kampftaktik ausgelöst worden. Die russischen Soldaten rückten nicht mehr mit gepanzerten Fahrzeugen oder Schützenpanzern in der Spitze vor, sagte Austin am Mittwoch bei einem Besuch in Laos. "Sie gehen zu Fuß, um sich zu nähern und den Weg für die mechanisierten Kräfte zu ebnen."
Die Ukrainer brauchten nun „Dinge, die helfen können, diese Bemühungen der Russen zu verlangsamen“, fügte der US-Verteidigungsminister hinzu.
Die US-Regierung hatte am Dienstag angekündigt, der ukrainischen Armee Antipersonenminen zur Verfügung zu stellen. Ein Regierungsvertreter nannte dabei die Bedingung, dass die Minen zum Schutz der Bevölkerung nur auf ukrainischem Staatsgebiet und in unbewohnten Gebieten eingesetzt werden. Demnach handelt es sich um Antipersonenminen mit einer Deaktivierungsvorrichtung, die bei einem Leerlaufen der Batterien ausgelöst wird. Dies soll die Gefahr für Zivilisten verringern. Aktivisten hatten die Entscheidung dessen ungeachtet kritisiert.
Ukraine setzt erstmals Storm Shadow in Russland ein
18.10 Uhr: Die Ukraine hat laut britischen Medienberichten erstmals aus Großbritannien gelieferte Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow auf Ziele in Russland abgefeuert. Das berichteten unter anderem die „Financial Times“ und der „Guardian“ unter Berufung auf ungenannte Insider-Quellen.
Das britische Verteidigungsministerium wollte sich auf dpa-Anfrage nicht zu den Berichten äußern. Die Regierung in London hatte sich bisher stets ausweichend zu den Bedingungen für den Storm-Shadow-Einsatz durch die Ukraine für den Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer geäußert.
Der „Telegraph“ berichtete, es seien Trümmerteile der Marschflugkörper in dem Ort Marjino im russischen Gebiet Kursk knapp 45 Kilometer entfernt von der Grenze gefunden worden. Der Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, teilte im Kurznachrichtendienst Telegram mit, es seien zwei Raketen abgeschossen worden. Er nannte aber keine Details.
Umfrage zeigt: Jeder zweite Ukrainer will nach 1000 Tagen Krieg mit Putin verhandeln
16.51 Uhr: In der Ukraine macht sich Umfragen zufolge zunehmend Kriegsmüdigkeit und Enttäuschung über den Westen breit. „Durchschnittlich 52 Prozent würden gern ihr Land verhandeln sehen, um den Krieg so schnell wie möglich zu beenden“, heißt es in einer nun veröffentlichten Studie des Meinungsforschungsinstituts Gallup. Die Umfragen dazu hätten im August und Oktober 2024 stattgefunden. Nur noch 38 Prozent wollen demnach bis zum Sieg weiterkämpfen. Zum Vergleich: 2022 sprachen sich 73 Prozent für das Kämpfen und nur 22 Prozent für Verhandlungen aus. 2023 waren 63 Prozent für die Weiterführung des Kriegs und 27 Prozent für ein schnelles Kriegsende.
Auch das Vertrauen in den Westen allgemein ist in der Ukraine der Umfrage nach gesunken. Die Führungsrolle der USA heißen so nur noch 40 Prozent der Befragten gut, während 37 Prozent ihr skeptisch gegenüberstehen. Kurz nach Kriegsbeginn lag die Zustimmungsrate noch bei 66 Prozent zu 16 Prozent. Immerhin wird die Rolle der Deutschen weiterhin mehrheitlich positiv gesehen: 50 Prozent (2022: 46 Prozent, 2023: 53 Prozent) befürworten das Vorgehen Deutschlands, 29 Prozent (2022: 35 Prozent, 2023: 20 Prozent) lehnen es ab.
Zwar hofft immer noch eine Mehrheit auf den Beitritt zur EU und Nato, aber die Erwartung, es innerhalb der nächsten zehn Jahre zu schaffen, ist bezüglich der EU von 73 auf 61 Prozent gefallen und bezüglich der Nato von 64 auf 51 Prozent. Gallup hat nach eigenen Angaben 1.000 Personen telefonisch befragt. Die Fehlerquote liegt den Angaben zufolge bei 3 Prozent.
Luftalarm in der Ukraine - und Gerüchte um Einsatz neuer Mega-Rakete
14.14 Uhr: In der Ukraine geht am Mittwoch die Angst vor einem Großangriff Russlands um. So schloss die USA ihre Botschaft in Kiew aus Sorge vor einem russischen Angriff. Man habe Informationen über einen möglicherweise erheblichen Luftangriff „noch am Mittwoch“ erhalten, hieß es in einer Mitteilung. Die Angestellten der Botschaft wurden angewiesen, zu Hause zu bleiben. US-Bürger sollten bei Alarm in Schutzräume gehen.
Am Mittag dann Großalarm im ganzen Land, in diversen Städten schrillten die Warnsirenen. Der ukrainische Militärgeheimdienst warnte davor, dass russische Geheimdienste mit Falschmeldungen in den sozialen Medien versuchen würde, noch mehr Panik zu schüren.
Währenddessen wird in russischen Kreisen das Gerücht laut, dass Putin bei dem befürchteten Großangriff den erstmaligen Einsatz der Mega-Rakete RS-26 Rubezh plant. Hierbei handelt es sich um eine ballistische Interkontinentalrakete, ihr Sprengstoff umfasst 1,2 Tonnen und sie kann gewaltige Zerstörungen verursachen.
Kreml schließt Einfrieren des Ukraine-Krieges aus
12.48 Uhr: Der Kreml hat Spekulationen über ein mögliches Einfrieren des russisch-ukrainischen Krieges zurückgewiesen. „Der Präsident (Wladimir Putin) hat bereits davon gesprochen, dass ein Einfrieren dieses Konfliktes für uns keine Option ist“, sagte Sprecher Dmitri Peskow in einem Pressegespräch im Hinblick auf Medienberichte zu verschiedenen Szenarien für ein Kriegsende entlang der aktuellen Frontlinie. Moskau wolle weiterhin seine Kriegsziele erreichen. Präsident Wladimir Putin habe dabei mehrfach seine Gesprächsbereitschaft erklärt.
Tags zuvor schloss der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Blick auf die Überlegungen über Möglichkeiten zur Beendigung des Krieges zwar Gebietsabtretungen an Russland kategorisch aus. Er ließ aber Raum für einen zeitweiligen Verlust der Kontrolle über Teile ukrainischen Staatsgebiets bis zu einem Zeitpunkt nach der Regierungszeit Putins.
Warnung vor „möglichem schweren“ Luftangriff: US-Botschaft in Kiew geschlossen
08.46 Uhr: Die US-Botschaft in Kiew ist aufgrund eines „möglichen schweren Luftangriffs“ geschlossen. „Die US-Botschaft in Kiew hat konkrete Informationen zu einem möglichen schweren Luftangriff am 20. November erhalten“, teilte die Botschaft am Mittwoch auf ihrer Webseite mit. „Aus Gründen der Vorsicht wird die Botschaft geschlossen, die Angestellten sind angewiesen, sich vor Ort in Sicherheit zu bringen“, hieß es weiter. Die Botschaft riet US-Bürgern in Kiew zudem, sich darauf vorzubereiten, sich bei Luftalarm „sofort“ in Sicherheit zu bringen.
Russland hatte „entsprechende“ Reaktionen angekündigt, nachdem die ukrainische Armee am Dienstag erstmals russisches Territorium mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen angegriffen hatte. Nach Angaben des Verteidigungsministerium in Moskau griff Kiew in der Nacht zu Dienstag eine Militäreinrichtung in der russischen Grenzregion Brjansk mit sechs ballistischen Raketen an. Dabei seien auch von den USA gelieferte weitreichende Raketen des Typs ATACMS eingesetzt worden, hieß es.
Putin offen für Gespräche mit Trump über Waffenstillstand in der Ukraine
08.04 Uhr: Wladimir Putin zeigt Bereitschaft zu Gesprächen mit Donald Trump über einen Waffenstillstand in der Ukraine. Das berichtet die Nachrichtenagentur „Reuters“. Größere territoriale Zugeständnisse lehnt er jedoch ab und fordert von Kiew, auf einen Nato-Beitritt zu verzichten.
Fünf Quellen, die mit den Überlegungen des Kremls vertraut sind, sagten „Reuters“, dass der Kreml im Großen und Ganzen einem Einfrieren des Konflikts entlang der Frontlinien zustimmen könnte. Es bestehe Verhandlungsspielraum über die genaue Aufteilung der vier östlichen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson, erklärten drei der Informanten. Russland kontrolliert derzeit 70 bis 80 Prozent des Territoriums dieser Regionen.
Einige Gebiete in Charkiw und Mykolaiw könnten von russischen Truppen geräumt werden, so zwei der Quellen gegenüber „Reuters“. Putin betonte, jede Waffenstillstandsvereinbarung müsse die „Realitäten“ vor Ort widerspiegeln. Dabei zeigt er sich dem Bericht nach besorgt über einen kurzlebigen Waffenstillstand, der dem Westen ermöglichen würde, die Ukraine wieder aufzurüsten.
Selenskyj lässt Raum für zeitweise Gebietsabtretungen - dann macht er Geständnis im US-TV
06.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Raum für eine zeitweilige russische Kontrolle über ukrainische Gebiete gelassen. „Vielleicht muss die Ukraine jemanden in Moskau überleben, um ihre Ziele zu erreichen und das gesamte Staatsgebiet wieder herzustellen“, sagte Selenskyj mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) im Parlament. Dort stellte er einen Plan vor, wie sein Land dem russischen Druck besser standhalten kann.
In internationalen Medien wird seit längerer Zeit darüber spekuliert, dass der Krieg in der Ukraine entlang der Frontlinie eingefroren werden könnte, ohne dass Kiew juristisch Gebiete an Russland abtritt. Dennoch lehnte Selenskyj formaljuristische Gebietsabtretungen kategorisch ab. „Wir verzichten nicht auf die Rechte der Ukraine auf ihr Territorium“, unterstrich der Staatschef.
Später räumte er in einem Interview des US-Senders Fox News ein, dass die Ukraine den Krieg verlieren könne, wenn die bisherige massive Unterstützung der USA beim Amtsantritt von Donald Trump im Weißen Haus versiege. „Wenn sie (die Hilfe) beenden, glaube ich, werden wir verlieren“, sagte Selenskyj. Aber dennoch werde die Ukraine den Kampf fortsetzen. Die Ukraine habe zwar ihre eigene Rüstungsindustrie, doch genüge deren Produktion nicht. „Es wird nicht genug sein, um zu überleben.“
Die Ukraine befürchtet, dass Trump - wie im Wahlkampf angekündigt - die bisherige militärische Unterstützung der USA zurückfahren oder ganz einstellen könnte. Dennoch hoffe er, dass Trump den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einer Beendigung des Kriegs bewegen könnte. „Es wird nicht einfach sein, aber mit allem, was den USA zur Verfügung steht, kann er das“, sagte Selenskyj. „Er ist stärker, die USA sind stärker, die Wirtschaft ist stärker, und die USA haben großen Einfluss“, begründete er seine Überzeugung.
US-Beamter: USA werden Ukraine Landminen zur Verfügung stellen
Mittwoch, 20. November, 06.18 Uhr: Die USA werden der Ukraine nach Angaben eines US-Vertreters zur Stärkung ihrer Verteidigung gegen die russische Invasion auch Antipersonenminen zur Verfügung stellen. Das teilte ein US-Beamter der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag mit. Es handelt sich demnach um Antipersonenminen, die mit einer Selbstzerstörungs- oder Deaktivierungsvorrichtung ausgerüstet sind.
Bei Antipersonenminen handelt es sich um Landminen, die gegen Menschen eingesetzt sind. Sie sind auf die gezielte Tötung von Personen ausgerichtet.