Russland verliert an der Ostfront wohl 9000 Soldaten in nur einem Monat

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Russland rückt im Ukraine-Krieg an der Ostfront angeblich vor, zahlt dafür aber einen hohen Preis. Awdijiwka ist eine Geisterstadt geworden.

Awdijiwka – Die Industriestadt Awdijiwka ist ein der verlustreichsten Fronten im Ukraine-Krieg geworden. Russische Einheiten haben Stellungen östlich, nördlich und südlich der weitgehend zerstörten Stadt bezogen – aber dort nach ukrainischen Angaben im vergangenen Monat auch mehr als 9000 Soldaten verloren.

Awdijiwka liegt etwa 20 Kilometer von der gleichnamigen Stadt entfernt, die von Russland kontrolliert wird; sie ist nur noch über eine asphaltierte Straße mit dem ukrainischen Umland in der Region Donezk verbunden. Schützenpanzer und tausende Soldaten: Moskau unter Kremlchef Wladimir Putin starteten zuletzt einen neuen Anlauf auf Awdiijwka. Russland setzt in den Gefechten wohl auf die Bachmut-Strategie.

Verluste in Schlacht um Awdijiwka erinnern an Bachmut

Ukraine-Krieg: Militärtraining in der Region Tschernihiw
Stockende Gegenoffensive, hohe Verluste: Militärtraining in der Ukraine © Roman Pilipey/AFP

Die Verluste sind damit – ähnlich wie in Bachmut – hoch. Laut einer aktuellen Einschätzung ist Russlands Militär durch die Offensive in der Ukraine „sehr geschwächt“. Vergangene Woche berichtete der ukrainische General Oleksandr Syrskyi, dass Moskau allein im November bei den Kämpfen an der Ostfront fast 8690 Soldaten verloren habe. Das berichtete Newsweek unter Berufung auf den Telegram-Kanal des Generals. „Verloren“ kann bedeuten, dass die Soldaten in den Gefechten entweder getötet oder verletzt wurden. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Das ukrainische Verteidigungsministerium teilte am Sonntag (3. Dezember) auf Plattform X Bildmaterial, welches das Ausmaß der Zerstörung in Awdijiwka zeigte. Die Stadt sei „völlig leer von Zivilisten“ und vom Krieg gezeichnet.

Ukraine-Krieg: Straßenszene aus dem zerbombten Awdijiwka
Straßenszene aus dem zerbombten Awdijiwka (Archivbild vom März 2023) © Aris Messinis/AFP

Schlacht um Awdijiwka: „Wir sind am Ende, wir sind müde“

Nach Einschätzung unabhängiger Militäranalysten machten die russischen Streitkräfte in der Umgebung von Awdijiwka schrittweise Fortschritte. Bei ihrer dritten Angriffswelle attackiere die russische Armee die Stadt aus zwei neuen Richtungen, sagte Bürgermeister Witali Barabasch am Montag. Dies beweise, „dass der Feind den Befehl erhalten hat, die Stadt um jeden Preis einzunehmen“.

Nach Barabaschs Angaben leben in Awdijiwka noch rund 1300 Einwohnerinnen und Einwohner, vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 waren es etwa 30.000. Allerdings gibt es in der Schlacht um Awdijiwka auf beiden Seiten hohe Verluste. Mutmaßliche Aufnahmen der Ukrainer zeigen das Ausmaß der Niederlagen. (frs)

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