Russland erleidet erhebliche Verluste an Kriegsgerät im Ukraine-Krieg. Vor allem Panzer sind betroffen. Doch Putins Resveren scheinen erstaunlich groß zu sein.
Moskau – Der russische Verschleiß von Kriegsgerät im Ukraine-Krieg ist enorm. Vor allem die Panzer trifft es besonders schwer. Seit Beginn der russischen Invasion konnte die ukrainische Armee um die 3000 Panzer ausschalten, wie das „International Institute for Strategic Studies“ (IISS) ermittelte. Laut ukrainischen Berichten seien es sogar doppelt so viele, jedoch können die Zahlen nicht unabhängig überprüft werden.
Durch westliche Ausrüstung und Waffen konnte die Ukraine immer wieder schwer gepanzerte Fahrzeuge der Russen eliminieren. Doch der Nachschub aus Wladimir Putins Panzerwerken scheint zunächst endlos. Es gibt allerdings auch einen Hoffnungsschimmer: Nick Reynolds, Militäranalyst, teilte CBC mit, dass „Russland noch viele Panzer übrig hat, weil es während der Sowjetzeit zu viel Geld für die Verteidigung ausgegeben hatte.“ Daher werden momentan vor allem alte Panzer aus dem Kalten Krieg mobilisiert, modernisiert und an die Front geschickt.
Putins Panzer werden knapp: Alter Sowjet-Bestand als Ersatz an der Ukraine Front
Die Qualität der Panzer lässt somit stetig nach. Der T-54 Panzer zum Beispiel ist ein Modell aus dem Zweiten Weltkrieg, die T-55 Panzer stammen hingegen aus dem Kalten Krieg. Und beide Modelle sind auch im Ukraine-Krieg im Einsatz. Peter Samsonov, ein Panzerexperte und Autor, zeigte sich überrascht: „Ich habe nicht einmal erwartet, dass Russland noch eines dieser Fahrgestelle zur Verfügung hat“, teilte Samsonov dem kanadischen Nachrichtensender CBC mit.
Das zeigt vor allem: Russlands Reserven sind endlich. Wie lange Putin den Nachschub an Panzer aufrechterhalten kann ist unklar. Jedoch gibt der schwindende Grundstock an russischen Fahrzeugen Kiew Anlass zur Hoffnung. Im Kampf gegen die teuren Panzer erwies sich vor allem der Erfindungsreichtum der Ukraine als wahre Stärke im Krieg. Durch Umfunktionierung billiger Drohnen konnte die ukrainische Armee bisher den russischen Panzern die Stirn bieten.
Geheimwaffe Drohnen: Wie die Ukrainer kosteneffizient Putins Panzer zerstören
Die Benutzung von Drohnen erweist sich im Ukraine-Krieg als wahre Geheimwaffe. Die Kyiv Post stellt folgende Rechnung auf: Eine sogenannte FPV (First Person View) Drohne kostet mit Ausstattung um die 17.000 Dollar. Der moderne T-90 Panzer der Russen hingegen, kann mit bis zu 4,5 Millionen Dollar zu Buche schlagen, wie Forbes zuletzt berichtete. Und die modernen T-90 Panzer werden langsam knapp. Selbst der alte T-72 Panzer aus den 1970‘er Jahren kostet mit ca. 500.000 Dollar ein vielfaches mehr als die ukrainischen Drohnen.
Bislang scheinen für Putin die hohen Verluste kein Grund zur Sorge zu sein. Denn: Putin hat große Ambitionen. Russland soll zu alter Größe nach sowjetischen Vorbild finden. Andrii Kharuk, ein ukrainischer Militärhistoriker, gibt seine Einschätzung: „Der Wiederaufbau eines Imperiums in den Grenzen der ehemaligen UdSSR ist Putins Ziel, und der Verlust von Panzern ist ein durchaus akzeptabler Preis dafür.“
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Ebenso werden die russischen Soldaten unermüdlich an die Front geschickt. Ganz ähnlich wie die alten Sowjet-Panzer, die an der Front verschlissen werden, sieht Putin in den Soldaten eine entbehrliche Ressource. „Junge russische Männer werden bestenfalls so behandelt, als hätten sie eine Pflicht gegenüber Russland zu erfüllen, ungeachtet der persönlichen Konsequenzen für sie, oder aber in den weniger attraktiven Teilen der russischen Bodentruppen werden sie als bloße Ressource gesehen, die es zu verbrauchen gilt“, wie Militäranalyst Reynolds die Lage beurteilte. (SiSchr)