Trump zu Ukraine-Verhandlungen über Waffenruhe: „Niemand außer mir kann Putin aufhalten“
US-Präsident Trump sieht sich weiterhin als einzige Hoffnung auf Frieden im Ukraine-Krieg. Doch russische Angriffe dauern trotz Waffenruhe an.
Washington, D.C. - US-Präsident Donald Trump positioniert sich erneut als zentrale Figur zur Beendigung des Ukraine-Kriegs. Bei einem Gespräch mit OutKick, einer US-amerikanischen Plattform für Sport- und politische Kommentare, an Bord der Air Force One sagte Trump: „Ich glaube nicht, dass es jemanden auf der Welt gibt, der [den russischen Präsidenten Wladimir Putin, Anm. d. R.] aufhalten wird, außer mir. Und ich denke, ich werde in der Lage sein, ihn aufzuhalten.“
„Vernünftige Gespräche“ und gute Beziehungen zu Kreml-Chef Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj seien der Schlüssel zu Verhandlungen über ein Ende des Krieges, so Trump weiter.
In der vergangenen Woche führte Trump separate Gespräche mit Putin und Selenskyj. Diese Gespräche führten dazu, dass Putin zustimmte, die Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur für 30 Tage auszusetzen. Dennoch wurden in den letzten Tagen weitere Angriffe gemeldet, was Zweifel an der Einhaltung des Abkommens aufkommen lässt.
Trumps Sondergesandter Witkoff lobt Putin – Kritik an britischem Vorschlag
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff zeigte sich unterdessen zuversichtlich mit Blick auf mögliche Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew zur Beendigung des Ukraine-Krieges. In einem Interview mit dem rechten Kommentator Tucker Carlson lobte Witkoff den russischen Präsidenten Wladimir Putin als „klugen“ politischen Führer und erklärte, er sehe ihn nicht als „bösen Kerl“. Die von Großbritanniens Premierminister Keir Starmer vorgeschlagene internationale Friedenskoalition wies Witkoff als unrealistisch zurück.
Starmer hatte vorgeschlagen, eine „Koalition der Willigen“ zu bilden, die „Flugzeuge in der Luft und Soldaten am Boden“ umfasst, um einen erfolgreichen Waffenstillstand in der Ukraine zu sichern. Laut britischer Regierung hätten mehr als 30 Länder ihre Bereitschaft erklärt, sich an einer solchen Friedensmission zu beteiligen. Starmer hatte betont, dass die Unterstützung der USA entscheidend für das Gelingen der Initiative sei.
Putins Geste nach Attentat auf Trump
Witkoff berichtete im Interview mit Carlson auch von einer persönlichen Geste Putins: „Präsident Putin hatte ein wunderschönes Porträt von Präsident Trump von einem führenden russischen Künstler anfertigen lassen und gab es mir mit der Bitte, es nach Hause zu Präsident Trump zu bringen.“ Zudem habe ihm Putin geschildert, dass er nach dem Attentat auf Trump eine Kirche besucht und dort für Trump gebetet habe – aus Freundschaft, nicht wegen seiner politischen Rolle. Im Juli 2024 wurde Trump bei einem Attentatsversuch während einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania am Ohr verletzt – ein Zuschauer kam ums Leben.
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Witkoff geriet auch wegen seiner Äußerungen zu den von Russland inszenierten Referenden in den besetzten ukrainischen Gebieten in die Kritik. Er sagte, die dortige Bevölkerung wolle „unter russischer Herrschaft“ leben, verschwieg dabei jedoch, dass die Abstimmungen unter Zwang und militärischer Präsenz abgehalten wurden.
Indes gibt es weiterhin Zweifel an der Ernsthaftigkeit der russischen Seite bei den Verhandlungen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der am Wochenende Fronttruppen in der Region Charkiw besuchte, forderte am Sonntag auf der Plattform X erneut „neue Entscheidungen und neuen Druck auf Moskau“, um eine dauerhafte Feuerpause zu erreichen. (fsa mit Agenturmaterial)