Merz-Kabinett: Diese Politiker gelten als mögliche Baerbock-Nachfolger

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Sollten CDU und CSU in einem Merz-Kabinett das Außenministerium besetzen, gelten einige Unions-Politiker als aussichtsreichste Kandidaten für das Amt.

Berlin – Es ist das ungeschriebene Gesetz der Koalitionen in Deutschland: Wenn CDU/CSU in das Kanzleramt einziehen, übernimmt Juniorpartner SPD das Auswärtige Amt. Aber diese Tradition könnte die neue mögliche Regierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) brechen. Das berichtete Bild, während die Koalitionsverhandlungen in die heiße Phase gehen.

Der Grund für das ungewöhnliche Vorgehen: Sollte der seit Monaten beliebteste deutsche Politiker Boris Pistorius (SPD) seinen Posten als Verteidigungsminister behalten und das Finanzressort an SPD-Co-Parteichef Lars Klingbeil gehen, könnte die Union das Auswärtige Amt für sich beanspruchen.

Baerbock-Nachfolge: Für das mögliche Merz-Kabinett kursieren drei Namen

In CDU-Kreisen kursierten zurzeit mehrere Namen als potenzielle Nachfolger von Noch-Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die höchstwahrscheinlich zu den Vereinten Nationen wechseln wird. Zu den potenziellen Kandidaten gehört Armin Laschet. Der ehemalige Union-Kanzlerkandidat machte sich zuletzt als Außenpolitiker mit Fokus auf den Nahostkonflikt einen Namen. Laschet hat beste Verbindungen nach Israel und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Zuletzt reiste der Christdemokrat mit Baerbock nach Syrien.

Laut der Bild-Zeitung könnte Johann Wadephul das Ministerium von Baerbock übernehmen. Der Verteidigungspolitiker genieße höchstes Vertrauen von Merz. Bereits nach der gewonnenen Bundestagswahl habe das Kanzleramt ihn mit sensiblen außen- und sicherheitspolitischen Themen unterrichtet.

Ein wohl prominenterer Kandidat ist Norbert Röttgen. Seit Jahren diskutiert er regelmäßig in deutschen Talkshows über die Außen- und Sicherheitspolitik. Der CDU-Außenpolitiker gilt als gut vernetzt. Aber: Laut Bild wird Röttgen vom Merz-Umfeld nicht als Teamplayer angesehen. Angeblich werde seine Loyalität zum Parteichef infrage gestellt.

Merz-Kabinett: Übernimmt Laschet das Außenministerium von Baerbock?

Ein namentlich nicht genannter Unions-Politiker habe der Bild gesagt: „Sollten wir die Möglichkeit bekommen, das Außenamt zu besetzen, braucht es in diesen Zeiten jemanden, der bereits als Persönlichkeit bekannt ist und der mit allen Seiten sprechen kann. Dafür käme Armin Laschet in jedem Fall infrage.“

Annalena Baerbock und Armin Laschet gehen mit weiteren Personen durch ein zerstörtes Stadtviertel in Syrien.
CDU-Politiker Armin Laschet hat Noch-Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) auf ihrer Reise nach Syrien begleitet. © Hannes P Albert/dpa

Dann ergebe sich folgendes Problem: Laschet kommt – wie Merz, CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann und der ehemalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn – aus Nordrhein-Westfalen. Die Lösung für die überdurchschnittliche Vertretung der NRW-Politiker in einem möglichen Kabinett könnte sein, dass Spahn der neue Fraktionschef wird.

Kabinett unter Merz: Neben Baerbock-Nachfolge wird über einen neuen Sicherheitsrat diskutiert

Allerdings werde nicht nur über mögliche Baerbock-Nachfolger diskutiert, sondern auch um die Gründung eines Nationalen Sicherheitsrates. Diesen fordern Expertinnen und Experten bereits länger, um die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik weiter zu professionalisieren.

Für den Posten als Merz´ Sicherheitsberater kommen bekannte Außen- und Verteidigungspolitiker wie Röttgen oder Roderich Kiesewetter infrage. Auch der renommierte Sicherheitsexperte Peter Neumann vom Londoner King's College soll eine Chance auf den Posten haben. Neumann zählt zu den bekanntesten Fachleuten neben Claudia Major und Carlo Masala. Laut Bild-Informationen ist für Neumann auch ein anderer Job im Gespräch: Chef des deutschen Auslandsnachrichtendienstes BND. (Jan-Frederik Wendt)

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