Inflation frisst Rente: Alarmierende Zahlen – Vier von zehn sorgen weniger für ihr Alter vor
Inflation frisst Rente: Umfrage offenbart alarmierende Zahlen – „Gesellschaftlicher Notfall“
Die starken Preissteigerungen der letzten Jahre haben dazu geführt, dass Deutsche weniger Rücklagen für ihr Rentenalter bilden, zeigen neue Umfrageergebnisse.
Frankfurt/Köln – Die Inflation macht den Deutschen einen Strich durch die Altersvorsorge-Rechnung: Sie legen immer weniger Geld für das Renten-Alter in Form von privater Altersvorsorge zurück. Das zeigen die besorgniserregenden Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov im Auftrag des Versicherungsunternehmens Axa. Die Zahlen liefern weitere Indizien für die drohenden Lücken in der Altersvorsorge vieler Deutscher. Sozialverbände wranen.

Laut dem am Montag (25. August) veröffentlichten Axa-Vorsorge Report sorgen vier von zehn Deutschen aufgrund der massiven Preissteigerungen der vergangenen Jahre weniger für ihr Alter vor. 40 Prozent der Befragten gaben an, weniger in die private Altersvorsorge zu investieren, weil das Geld für den täglichen Bedarf fehlt. Das sind 8 Prozentpunkte mehr als noch vor zwei Jahren.
Der Preisauftrieb hat sich zwar im Frühjahr dank sinkender Energiepreise verlangsamt, stellt die Bundesbank in ihrem jüngsten Monatsbericht für August fest. Doch die Preise für Mieten oder Kfz-Versicherungen zogen „erneut deutlich“ an; auch Lebensmittel verteuerten sich weiter.
Inflation bremst Menschen bei privater Altersvorsorge: 40 Prozent sorgen weniger für Rente vor
„Die Preissteigerungen in allen Lebensbereichen stellen viele Menschen vor große finanzielle Herausforderungen – auch in Bezug auf die Altersvorsorge“, so Karsten Dietrich, Vorstand Personenversicherung bei Axa Deutschland. Das Problem sei, dass die gesetzliche Rente schon für die heutigen Rentner und Rentnerinnen nicht ausreiche, um ihren Lebensstandard halten zu können: „Daran ändert auch das kürzlich vom Bundeskabinett beschlossene Rentenpaket nichts“. Kurz gefasst: Es drohen erhebliche Lücken bei der Altersvorsorge.
Umso wichtiger sei es, in die eigene private Altersvorsorge zu investieren – gerade dann, wenn nur vermeintlich kleine Beträge zur Verfügung stehen: „Nach wie vor unterschätzen viele, welchen Effekt solche Investitionen über einen längeren Zeitraum haben“, berichtet Dietrich.
Die Inflation frisst Ersparnisse und verhindert für viele jede private Altersvorsorge. Es droht Altersarmut im großen Stil.
Inflation frisst Rente: Deutsche haben weniger Geld für die private Altersvorsorge
Die repräsentative Umfrage unter 2009 Personen zeigt, dass 14 Prozent unter 100 Euro pro Monat in ihre private Altersvorsorge investieren. Weitere 14 Prozent legen monatlich zwischen 100 und 200 Euro zurück, im vergangenen Jahr waren es noch 17 Prozent. Zwischen 200 und 300 Euro pro Monat sparen 8 Prozent der Befragten für das Alter, im Vergleich zu 12 Prozent 2024. 5 Prozent gaben an, monatlich 300 bis 400 Euro zurückzulegen, drei Prozent weniger als im Vorjahr. Nur 9 Prozent investieren mehr als 400 Euro monatlich, 2024 waren es noch 11 Prozent.
35 Prozent investieren überhaupt nicht in die eigene private Altersvorsorge – drei Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr (32 Prozent).
Mehr als ein Drittel sorgt nicht privat für Ruhestand vor – Sozialverband fordert Maßnahmen
Sozialverbände sind von den Umfrageergebnissen alarmiert – der VdK spricht von einem „gesellschaftlichen Notfall“. Gegenüber IPPEN.MEDIA erklärte VdK-Chefin Verena Bentele: „Die Inflation frisst Ersparnisse und verhindert für viele jede private Altersvorsorge. Es droht Altersarmut im großen Stil“. Die gesetzliche Rente müsse darum so gestärkt werden, dass alle im Ruhestand sicher leben können: „Alle Erwerbstätigen – ob Angestellte, Selbstständige, Beamte oder Abgeordnete – müssen in die Rentenkasse einzahlen“. Nur so sei es möglich, die Rente gerecht, stabil und zukunftsfest zu gestalten.